Interview mit Thorven Fiedler, Trainer der SG Burgbrohl/Wassenach

Als Aufsteiger verdientden Ligaerhalt geschafft

Als Aufsteiger verdient
den Ligaerhalt geschafft

SpVgg-Coach Fiedler vor neuer Herausforderung. privat

Burgbrohl. Thorven Fiedler ist seit vier Jahren Trainer bei der SpVgg Burgbrohl und hat einige bemerkenswerte Erlebnisse im Brohltal hinter sich. In der Saison 2016/2017 war er nicht nur Trainer der zweiten Mannschaft in der C-Liga, sondern auch in der Rückrunde Coach der Oberligamannschaft, die bekanntlich wegen mangelnder Personal- und Konkurrenzfähigkeit in der Winterpause zurückgezogen werden sollte. Am Ende hatte er die erste Mannschaft ehrenvoll aus der Liga geführt. Mit der zweiten Mannschaft errang er die Meisterschaft und stieg in die Kreisliga B Mayen auf. In der vergangenen Spielzeit schafft er mit seinen Schützlingen in der Kreisliga B Mayen den Ligaerhalt und kann auf eine gelungene Saison zurückblicken. Blick aktuell hat sich mit Coach Fiedler unterhalten.

Blick aktuell: In der Saison 2016/2017 haben Sie in Personalunion die beiden Burgbrohler Seniorenteams trainiert. Eine unglaubliche Aufgabe. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Thorven Fiedler: Genau genommen waren wir ja nur ein Team. Ich habe damals meine Mannschaft auf einen 30 Mann starken Kader gebracht und daraus dann am Wochenende beide Spiele in der Oberliga und der Kreisliga C bestritten. Es war eine sehr intensive Aufgabe, immer darauf zu achten, dass man keinen Spieler hierbei festspielt, gerade weil es in der Kreisliga ja um den Aufstieg ging. Es war auch gedanklich für die Mannschaft eine besondere Aufgabe, innerhalb von nicht mal 24 Stunden sich auf das Spiel neu einzustellen. So spielten wir am Samstag die Oberligaspiele komplett defensiv ausgerichtet mit dem Ziel der Schadensbegrenzung und am Sonntag offensiv auf Torejagd und Aufstiegskurs. Der Zusammenhalt meiner Spieler war sensationell und hat uns sehr eng miteinander verbunden, sonst hätten wir das nicht bewältigen können. Dazu kommt, dass wir trotz der sehr hohen Niederlagen jeden Samstag immer wieder nur positiven Zuspruch aus dem direkten Umfeld und der Zuschauer bekommen haben. Das hat unsere Motivation hochgehalten.

Blick aktuell: Das Ziel Klassenerhalt wurde in der neuen Saison erreicht. Sind Sie damit zufrieden oder hätten sie mehr erwartet?

Thorven Fiedler: Ja und Nein. Zu Beginn der Saison hatten wir uns deutlich mehr ausgerechnet als um den Klassenerhalt zu spielen. Leider hatten wir diese Saison einige verletzungsbedingte Ausfälle, die ich so nicht kompensieren konnte. Phasenweise mussten wir einige Wochen lang auf fünf, sechs Stammspieler verzichten. Insgesamt haben wir aber die Herausforderung angenommen und uns in der Winterpause nochmal komplett umgestellt. So haben wir dann in der Rückrunde die nötigen Punkte geholt und den Klassenerhalt geschafft. Und darüber sind wir natürlich froh und freuen uns auf die neue Saison.

Blick aktuell: Wie war die Fußball-Kreisliga B Mayen zu bewerten?

Thorven Fiedler: Da ich die drei Jahre vorher in der Ahr Staffel gespielt habe, waren die Gegner und deren Spielweise für mich neu. Insgesamt habe ich die Staffel als sehr spielstark empfunden.

Blick aktuell: Zehn Niederlagen und drei Siege in der Vorrunde. Was waren die Gründe für diese magere Ausbeute?

Thorven Fiedler: Zum einen konnten wir die Ausfälle einiger Leistungsträger nicht kompensieren und zum anderen konnten wir unsere Leistung nicht immer über die komplette Spielzeit abrufen, so haben wir mehrere Spiele erst gegen Ende des Spiels verloren.

Blick aktuell: Was war ausschlaggebend, dass es in der Rückrunde besser lief?

Thorven Fiedler: Wir haben uns nicht mit der Situation zufriedengegeben, sondern mussten zwingend etwas verändern. So haben wir einige Spieler auf anderen Positionen eingesetzt und einige Fehlerquellen der Hinserie gezielt trainiert.

Blick aktuell: Welches Spiel war das beste Spiel der Saison, welches das schlechteste?

Thorven Fiedler: Mannschaftlich gesehen war unser Heimspiel gegen Gering-Kollig eins der Besten. Da haben wir offensiv gut nach vorne gespielt und unsere Tore verdient geschossen und defensiv das Spiel auch nach dem 3:2 kämpferisch zu Ende verteidigt.

Unser eindeutig schlechtestes Spiel haben wir gegen den FC Plaidt II auf dem Pommernhof gemacht. An diesem Tage hat bei uns alles gefehlt. Die Raumordnung war nicht vorhanden und der mannschaftliche Zusammenhalt hat gefehlt. Kampfgeist und Siegeswille waren Fehlanzeige. Wir haben dieses Spiel gegen den Tabellenvorletzten völlig verdient mit 5:1 verloren.

Blick aktuell: Wie lautet Ihr Fazit zur vergangenen Spielzeit?

Thorven Fiedler: Zwischenzeitlich haben uns die knappen Niederlagen schon zu schaffen gemacht, aber wir haben nie aufgegeben und immer an uns geglaubt. Dies in Verbindung mit der Reaktion der Mannschaft auf meine Veränderungen in der Winterpause haben uns zurück in die Spur gebracht.

Blick aktuell: Bekanntlich geht die SpVgg Burgbrohl und der SC Wassenach in der Saison 2018/2019 eine Spielgemeinschaft ein. Mit welchen Erwartungen und Zielen gehen Sie in die neue Spielzeit?

Thorven Fiedler: Die Wassenacher haben auch gute Spieler in ihren Reihen, die unsere Mannschaft mit Sicherheit verstärken. Insgesamt haben wir jetzt genügend Spieler, um mit zwei Mannschaften eine Saison ohne personelle Sorgen zu spielen. Eins meiner wichtigsten Ziele wird es mit Sicherheit sein, aus den zwei Spielerlagern eine harmonisierende Mannschaft zu formen.

Blick aktuell: Wann beginnt die Vorbereitung und wo liegen zunächst die Schwerpunkte?

Thorven Fiedler: Wir fangen am 25. Juni mit der Vorbereitung an. Durch die Gründung der SG liegen meine Schwerpunkte natürlich am Anfang darin, die unterschiedlichen Spieler zu bewerten, um dann möglichst schnell daraus unser Spielsystem für die Saison abzuleiten. Dieses dann gezielt zu trainieren und Alternativen zu schaffen.

Blick aktuell: Herr Fiedler, vielen Dank für das ausführliche und nette Gespräch.