Eishockey-Regionalliga West - EHC Neuwied

Bären gaben 60 Minuten Vollgas

Bären gaben 60 Minuten Vollgas

EHC-Stürmer Maximilian Wasser, der hier bei Frederic Hellmanns Schlagschuss zum 3:1 für Neuwied Löwen-Keeper Jannis Wagner die Sicht nimmt, markierte den ersten Treffer des Sonntagabends bereits nach 19 Sekunden. privat

Neuwied. Dieser Auftritt des EHC „Die Bären“ 2016 am Sonntagabend in der Eishockey-Regionalliga West erinnerte an einen 60-minütigen rasanten Ritt auf der Autobahn. Ohne Tempolimit und durchgängig im sechsten Gang auf der linken Spur. Zu schnell für das Perspektiv-Team der Löwen Frankfurt. Nach dessen Empfinden hätte der eine oder andere Neuwieder Punkt in der Flensburger Sünderkartei herausspringen können. Punkte gab’s für den 13:3-Kantersieg der Blau-Weißen derer drei an der Zahl, und mit denen bleiben sie dem Tabellenzweiten Herford dicht auf den Fersen.

Bis zum Ende Vollgas

Die Leistung gegen Lauterbach am Freitag hatte Neuwieds Coach Daniel Benske nicht zufriedengestellt, gegen die Löwen sah das anders aus. Nicht, weil seine Mannschaft viermal häufiger traf, sondern weil sie im Gegensatz zum Vergleich mit den Luchsen bis zum Ende Vollgas gab. Kostproben: 55. Minute: Deion Müller zieht, im eigenen Drittel gestartet, wie an der Schnur gezogen und auf Schienen bis vors Frankfurter Tor als stünde das Spiel Spitz‘ auf Knopf. 58. Minute: Martin Brabec hat auch nach drei Toren noch nicht genug und trifft von der linken Seite maßgenau in den Giebel des Löwen-Gehäuses. „Das war etwas ganz Anderes als am Freitag. Wir haben mit allen drei Reihen unsere Basis gehalten und 60 Minuten lang Druck ausgeübt gegen eine Mannschaft, die stärker war als Lauterbach und präsenter die Zweikämpfe geführt hat“, freute sich Benske über den bis zur Schlusssirene konsequenten Sturmlauf des EHC und ein rundum stimmiges Gesamtbild. Auch die drei Gegentore trübten nicht im Geringsten seine Freude.

Wenn die Bären anfingen zu kreiseln, konnte sich Frankfurt kaum noch befreien, Neuwied schien dauerhaft im Powerplay zu agieren und warf in der gegnerischen Zone immer wieder das Karussell an. „Der Gegner kam ab dem zweiten Drittel kaum noch hinterher“, beobachtete Benske. Die Hessen glichen Maximilian Wassers Blitzstart, als gerade einmal 19 Sekunden gespielt waren, fast postwendend aus, und verkürzten nach den Toren von Kevin Wilson, Frederic Hellmann sowie Martin Brabec zum 2:4, aber dann zogen die Gastgeber auf und davon. Erneut Brabec und Wasser machten noch vor der ersten Pause das halbe Dutzend voll. Neuwied gönnte sich und dem Gegner keine Verschnaufpause. Kapitän Stephan Fröhlich, Deion Müller und Kevin Wilson trugen sich im zweiten Abschnitt in die Torschützenliste, die Müller, Michael Jamieson sowie Brabec mit seinen Toren Nummer drei und vier des Abends weiter verlängerten. Frankfurts Bester, Mittelstürmer David Lademann, war es vorbehalten, das 10:3 zu markieren. „Ich habe von der Mannschaft nach dem Freitagspiel eine Reaktion verlangt, und diese hat sie heute in beeindruckender Manier aufs Eis gebracht“, lobte Benske das Kollektiv.

Neuwied: Lehwald (Köllejan) - Pering, Hellmann, Schütz, Richter, D. Schlicht, Morys, Neumann - Fröhlich, Asbach, Appelhans, Wilson, Jamieson, Müller, Brabec, Wasser, S. Schlicht, Etzel.

Frankfurt: Wagner - Heinecke, Ansink, Krowarsch, Senftleben - Rost, Nagayama, Laufer, Lademann, Varvaroussis, Martaller, Kail, Carbone.

Schiedsrichter: Jan Breckenfelder.

Zuschauer: 533.

Strafminuten: 4:4.