Bertha-von-Suttner-Gymnasium Andernach - Jugend trainiert für Olympia
Berlin, Berlin, wir waren in Berlin!
Sechster Platz beim Bundesfinale
Andernach. Der Traum eines jeden Schülers, der in seiner Schulmannschaft bei „Jugend trainiert für Olympia“ startet, ist die Teilnahme am Bundesfinale in Berlin – und manchmal werden Träume wahr! So für die Tischtennismannschaft des Andernacher Bertha-von-Suttner-Gymnasium.
Als souveräner Meister von Rhein-land-Pfalz durften die Jungen sich mit den 15 anderen Landesmeistern aus ganz Deutschland messen. Und die Tage in Berlin waren ein tolles Erlebnis für die 13- bis 15-jährigen Andernacher mit ihrem begleitenden Lehrer Heribert Heil. Im Vordergrund stand der Sport; im Horst-Korber-Sportzentrum wurde an 55 Tischtennisplatten gleichzeitig gespielt, insgesamt mehr als 450 Jugendliche in verschiedenen Altersklassen waren beteiligt - schon allein diese Dimension des Wettkampfes beeindruckte. In der Gruppenphase am ersten Wettkampftag traf die BvS-Truppe zuerst auf das Gymnasium Eberswalde.
Der 8:1-Sieg gegen die Brandenburger war ein überaus gelungener Auftakt. Beim 0:9 gegen das Rotenbül-Gymnasium Saarbrücken, den späteren Bundessieger, waren die Andernacher chancenlos, brachten aber vor allem in den begeisternden Spitzeneinzeln von Johannes Willeke und Etienne Gawlick die Saarländer an den Rand der Niederlage. Gegen das bremische Kippenberg-Gymnasium sicherte sich das BvS mit einem 8:1-Erfolg den zweiten Gruppenplatz und die Qualifikation fürs Viertelfinale. Am zweiten Wettkampftag ging es im Viertelfinale gegen das Sportgymnasium Erfurt. Die Thüringer waren zu gut, schlugen das BvS mit 5:0, die Andernacher fanden sich in der Runde um die Plätze fünf bis acht. Der bayerische Meister des Gymnasiums Erding erwies sich als echte Herausforderung. Nach den Auftaktdoppeln und den ersten vier Einzeln stand es 4:4, das dritte BvS-Doppel Tim Schmitz/Robin Ortner bewies Nervenstärke und konnte sich knapp durchsetzen – der 5:4-Sieg war perfekt. Zum Abschluss des Bundesfinales kam es zur Partie gegen den Meister aus Baden-Württemberg, das Albert-Schweitzer-Gymnasium Crailsheim. Wie schon während des ganzen Turniers erwiesen sich Johannes Willeke, Etienne Gawlick und Peter Willeke als Punktesammler, aber am Ende lagen die Württemberger ganz knapp mit 5:4 vorne und das BvS Andernach landete auf dem hervorragenden sechsten Platz des Bundesfinales. „Vor uns lagen vier Sportgymnasien und Crailsheim – wir sind mehr als zufrieden mit unserem Ergebnis“, war Johannes Willeke, die Nummer 1 der Mannschaft, zu Recht stolz auf die Leistung der Mannschaft, die sich im Konzert der stärksten Tischtennisspieler Deutschlands überaus stark präsentierten und tolle Spiele zeigten.
Das Bundesfinale in Berlin bietet aber noch mehr, als das stramme Wettkampfprogramm – die Tage in der Hauptstadt geben auch noch Gelegenheit zu anderen Aktivitäten. Die Jungen des BvS waren fasziniert von der grandiosen Show im Friedrichstadt-Palast und beim Besuch des Play-Off-Spiels um die deutsche Meisterschaft zwischen Berlin und Friedrichshafen sahen die sportbegeisterten Andernacher Volleyball der absoluten Spitzenklasse. Am spielfreien Freitag zeigte die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil ihnen die Weitläufigkeit von Reichstag und Paul-Löbe-Haus – es war interessant und amüsant, im Fraktionsraum der CDU am Platz der Bundeskanzlerin ins Mikrofon sprechen zu können.
Dafür beeindruckte Etienne Gawlick auf der Aussichtsplattform des Reichstages nicht nur die Politikerin mit Rondat und Salto rückwärts – rief aber auch umgehend einen der Sicherheitsleute auf den Plan, dem dieser Auftritt überhaupt nicht gefiel. Bisher war noch keiner der Jungen in Berlin gewesen – da war es selbstverständlich, Brandenburger Tor, Unter den Linden, Gendarmenmarkt, Potsdamer Platz zu besuchen und einen Blick ins Adlon zu werfen. Das Holocaust-Mahnmal sowie die Gedenkstätte für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma und auch die East Side Gallery gehörten auch zum Besuchsprogramm und vervollständigten den ersten Eindruck von Berlin. Abschluss und Höhepunkt des Bundesfinales war der letzte Abend in der Max-Schmeling-Halle. Mehr als 3200 Mädchen und Jungen trafen sich dort mit ihren Lehrern und Betreuern und viel Prominenz zur Ehrung der Bundessieger in neun verschiedenen Sportarten. Tolle musikalische, akrobatische und artistische Vorführungen machten die Ehrung zu einer Show, die bei den Zuschauern bestens ankam und für Begeisterung sorgte. Diese phantastische Stimmung setzte sich fort in der anschließenden Party der Jugendlichen aus ganz Deutschland – und mittendrin die Andernacher Jungen, die sich einen Traum erfüllt haben. Aber weil er so schön war, träumen sie schon von einer Wiederholung.