Niklas Nett hat den Fußball-Rheinlandligisten SG Eintracht Mendig/Bell verlassen

„Das hat uns alle überrascht“

„Das hat uns alle überrascht“

In dieser Szene zeigte sich Jan Heinemann, die neue Nummer eins der SG Eintracht Mendig/Bell, noch auf der Höhe. In der zweiten Halbzeit ließ er allerdings einen harmlosen 40-Meter-Freistoß passieren.SK

„Das hat uns alle überrascht“

Seitenwechsel: Niklas Nett wirft sich in dieser Szene als Torhüter der SG Eintracht Mendig/Bell dem Andernacher Angreifer Jan Hawel entgegen, im Hintergrund sieht Milan Rawert zu. Seit vergangener Woche sind Nett und Hawel wieder Teamollegen.

Bell. So schnell kann es in der heutigen Zeit gehen: Niklas Nett, Torhüter der SG Eintracht Mendig/Bell, hat den Fußball-Rheinlandligisten zwei Tage nach der 2:3 (1:0)-Niederlage im Derby beim TuS Mayen verlassen und sich kurzfristig per Amateurvertrag dem Ligakonkurrenten SG 99 Andernach angeschlossen, der ihn vor eineinhalb Jahren nach einem heftigen Kabinendisput mit dem damaligen (und heutigen) Trainer Franz-Josef Kowalski noch den Stuhl vor die Tür gesetzt hatte. „Das hat uns alle überrascht. Er hat dem Vorstand seine Entscheidung am vergangenen Dienstag per WhatsApp mitgeteilt“, erklärte ein frustrierter Mendiger Geschäftsführer Hermann Krings.

Nett, der in Brohl-Lützing wohnt, war in der Winterpause 2016/2017 zunächst von den Bäckerjungen zum FC Alemannia Plaidt gewechselt, im Sommer schließlich weiter an die Mendiger Brauerstraße. In Andernach hatte Nett zuvor nach zwei hohen Niederlagen gegen den SV Mehring und gegen die SG 2000 Mülheim-Kärlich seinen Status als Nummer eins verloren.

Im Spiel der ersten Runde um den Fußball-Rheinlandpokal bei der SG Vordereifel Müllenbach saß Nett am vergangenen Donnerstag bereits auf der Bank, am Samstag im Meisterschaftsspiel beim FSV Trier-Tarforst hütete er 90 Minuten lang das Andernacher Tor.

„Wir waren schon nach Saisonende immer wieder mit Torhütern in Gesprächen und haben da Handlungsbedarf gesehen. Nun hatte sich kurzfristig die Möglichkeit mit Niklas Nett ergeben, mit dem wir auch schon länger wieder in Kontakt standen. Schließlich ist er einer unserer Aufstiegshelden und war bereits fünf Jahre in Andernach aktiv“, begründete Kowalski sein Interesse. Für Arno Rothbrust, den langjährigen Torwartrainer der SG Eintracht Mendig/Bell, war es schwer, seine Gefühle in Worte zu fassen: „Es gibt natürlich 1000 Versionen. Ich bin aber vor allem persönlich sehr von ihm enttäuscht.“

Jan Heinemann, den Rothbrust zu Beginn der Saison ein wenig süffisant „schon im Vorruhestand“ gesehen hatte, muss nun wieder permanent zwischen die Pfosten. Ausgerechnet bei seinem ersten Auftritt unterlief ihm ein grober Fehler. Da gegen die Sportfreunde Eisbachtal noch nicht einmal ein Reservetorhüter auf dem Spielbericht stand, sind die Verantwortlichen der SG Eintracht Mendig/Bell fieberhaft auf der Suche nach Ersatz.