Mayen. Mit einem solchen Rückschlag hatte wohl niemand gerechnet: Nur vier Tage nach dem 4:3 (2:3)-Erfolg im Derby über die SG 99 Andernach musste der TuS Mayen in einer Nachholpartie des 15. Spieltags eine empfindliche 2:4 (1:2)-Heimschlappe gegen die SG Schneifel hinnehmen. Durch die bereits siebte Niederlage vor eigenem Publikum in dieser Saison wurde der Aufwärtstrend schon wieder jäh gestoppt.

„Das Resultat ist natürlich sehr enttäuschend für uns. Wir hatten uns vorgenommen, ergebnisorientierter zu spielen. Was die Gegentore angeht, ist uns das ganz und gar nicht gelungen“, ärgerte sich TuS-Spielertrainer Tobias Uhrmacher. „Diese Begegnung war ein Spiegelbild einiger Spiele in dieser Hinrunde. Nach dem 1:1 haben wir leider den Zugriff im Mittelfeld etwas verloren, der Rückstand zur Pause war aus unserer Sicht sehr unglücklich.“

Dabei war den Gastgebern vor 100 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz im Nettetal das gestiegene Selbstvertrauen nach dem Erfolg über Andernach deutlich anzumerken. Das frühe 1:0 durch Tobias Loosen, der eine Vorlage von Niklas Weis verwertete (4.), sollte ihnen in die Karten spielen. Mayen behielt weiter die Oberhand, versäumte es aber, schon in der Anfangsphase das 2:0 nachzulegen. Wie aus heiterem Himmel gelang den Gästen nach einer knappen halben Stunde schließlich der Ausgleich: Simon Reetz tauchte völlig frei vor dem Mayener Tor auf und ließ Schlussmann Maurice Ziegler mit einem Schuss aus zehn Metern keine Abwehrchance (28.). Damit jedoch nicht genug: In der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit stieg Reetz nach einem Eckball von Michael Zeimmes am höchsten und traf per Kopf zur Führung der SG Schneifel.

Neun Minuten nach Wiederanpfiff schien das Spiel entschieden: Tobias Johanns traf in Abstaubermanier zum 3:1 für Auw, nachdem er Sekundenbruchteile zuvor mit einem Kopfball an der Latte gescheitert war. Danach nahmen die abstiegsbedrohten Mayener ihr Herz in beide Hände, der schnelle 2:3-Anschlusstreffer von Sanih Nasic (65.) verlieh ihnen zusätzliche Kräfte. Was die Offensivkräfte Tobias Loosen, Niklas Weis und vor allem der eingewechselte Ronaldo Kröber aber anschließend an Chancen vergaben, das ging schon nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. So kam es, wie es kommen musste: Joker Jan Pidde machte mit seinem Treffer eine Minute vor dem Abpfiff den Deckel drauf.

„Besonders beim Treffer zum 1:3 haben wir als Kollektiv nicht gut genug verteidigt. Trotzdem hätten wir das Spiel danach noch komplett drehen können. Wir müssen lernen, Eins-gegen-eins-Duelle besser anzugehen. In der Offensive sollten wir effektiver werden“, resümierte Uhrmacher. „Ich habe auch einige positive Elemente in unserem Spiel gesehen, das wollen wir nach der Winterpause weiter ausbauen.“

TuS Mayen: Maurice Ziegler, Michael Daub, Marcel Löhr, Tim Gilles, Philipp Ries, Steffen Schmitt, Uwe Unterbörsch (46. Leon Kohlhaas), Tobias Loosen, Sanih Nasic (87. Tobias Uhrmacher), Niklas Weis, Matthias Tutas (63. Ronaldo Kröber).

SG Schneifel Auw: Stephan Simon, Tobias Johanns, Klaus Hamper, Maximilian Lenerz (66. Lars Meyer), Simon Reetz (61. Jan Pidde), Andreas Nellessen (90. + 2 Jonas Lachmann), Jan Merkes, Udo Backes, Michael Zeimmes (78. Mario Klein), Alexander Zapp, Johannes Weberskirch.

Schiedsrichter: Henning Reif (St. Sebastian).

Zuschauer: 100.

Torfolge: 1:0 Tobias Loosen (4.), 1:1, 1:2 Simon Reetz (28., 45. + 1), 1:3 Tobias Johanns (54.), 2:3 Sanih Nasic (65.), 2:4 Jan Pidde (89.).