Malbergs Trainer Volker Heun fühlte mit seinem Kollegen Cornel Hirt mit

Des einen Freud ist des anderen Leid

Des einen Freud ist des anderen Leid

Der eingewechselte Norman Olck (Mitte) traf zwar in der 90. Minute den Pfosten, konnte aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen.SK

Des einen Freud ist des anderen Leid

Blankes Entsetzen auf der Mendiger Bank: Markus Nickol dreht nach seinem Treffer zum 1:0 ab.

Des einen Freud ist des anderen Leid

Torhüter Jan Heinemann (links) und Florian Schlich (rechts im Zweikampf mit Markus Nickol) müssen demnächst zuschauen.

Mendig. Volker Heun konnte sich während der obligatorischen Pressekonferenz im Vereinsheim der SG Eintracht Mendig/Bell an der Brauerstraße gut in die Lage seines Kollegen Cornel Hirt, mit dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, hineinversetzen. „Vor genau zwei Wochen sind wir mit einem einzigen Punkt auf der Habenseite zur SG Ellscheid gefahren“, erinnerte sich der Trainer der SG Malberg/Rosenheim. 14 Tage und vier Siege später sind zwölf Zähler mehr auf dem Konto. „Wir haben förmlich einen Lauf bekommen, wollen aber trotz der nun 13 Punkte demütig bleiben. Für Cornel tut es mir leid, das Ergebnis heute ist viel zu hoch ausgefallen. Mit seiner Akribie und seinem Ehrgeiz wird er auch bald wieder bessere Zeiten erleben.“

Ein Erfolgsrezept der Gäste: Übungsleiter Heun ist in der Lage, verletzte Spieler adäquat zu ersetzen. Davon kann Hirt momentan nur träumen, „meine Ersatzbank ist nur mit angeschlagenen Spielern besetzt. Da ist es nur allzu menschlich, dass es diejenigen Spieler, die auf dem Platz stehen, etwas ruhiger angehen lassen.“ Malte Wedemeyer (Entzündung am Zeh), Marcel Berg (er hat gerade erst das Lauftraining aufgenommen) und Anh Tuan Pham standen gar nicht erst im Kader. Jeset Akwapay fällt nach seinen schweren Knieverletzungen, die er sich bei einem Autounfall zugezogen hat, für den Rest der Saison aus. John Rausch nahm nach seiner Bänderverletzung „nur für den Notfall“, so der Routinier nach der Begegnung, auf der Bank Platz.

Das tat im Verlauf der Partie auch der unglücklich agierende Lars Bohm, der nach 77 Minuten von Norman Olck, Neuzugang vom SV Rheinland Mayen, ersetzt wurde. Magomed Ibragimov kam nach 81 Minuten für den enttäuschenden Niklas Heinemann. 180 Sekunden später feierte auch A-Jugend-Torhüter André Friedrich sein Rheinlandliga-Debüt. Nachdem Schlussmann Jan Heinemann die Rote Karte gesehen hatte, rückte Friedrich zwischen die Pfosten, Philipp Geisen musste für ihn auf die Bank. Der etatmäßige Ersatztorhüter Erdem Kahraman hatte im Vorfeld wegen Fiebers passen müssen. Friedrichs erste Amtshandlung: Er musste den Ball aus dem Netz holen. Jan Heinemann droht nun eine Sperre, Florian Schlich wird nach seiner Gelb-Roten Karte definitiv einmal fehlen. Der Kapitän, schon mit einer Gelben Karte belastet, hatte den Ball in der 78. Minute in Diego-Armando-Maradona-Manier per Hand ins Tor befördert.

Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Schiedsrichter Lukas Heep aus Neuwied hatte es im Gegensatz zu seinem tunesischen Kollegen Ali Ben Naceur im Viertelfinale der WM 1986 in Mexiko zwischen Argentinien und England gesehen.

„Als ehemaliger Torwart spreche ich aus eigener Erfahrung: Bei der Aktion von Jan Heinemann war der Ball im Spiel, der Unparteiische hätte es bei einer Gelben Karte belassen sollen. So zieht diese unglückliche Entscheidung eine unnötige Sperre nach sich“, fühlte Malbergs Trainer Hein ein weiteres Mal mit den Mendigern mit. Doch Mitleid war das Letzte, was sein Gegenüber Hirt an diesem eigentlich gebrauchten Tag nötig hatte.