2. Bundesliga Damen: Große Zufriedenheit nach dem Duell gegen Rasenballsport Leipzig

Die Bäckermädchen bezwangendie Mädels der Roten Bullen!

Die Bäckermädchen bezwangen
die Mädels der Roten Bullen!

Maren Weingarz erzielte das Tor des Tages, als sie die Flanke von Julia Schermuly über die Linie lenkte. Foto: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

Markranstädt. Die Reise nach Sachsen, endete endlich wieder mit verdienten drei Punkten. Trotz vieler guten Leistungen, als oftmals das bessere Team, packten es die Andernacherinnen zuletzt trotzdem nicht, irgendwas zählbares aus den vergangenen vier Spielen mitzunehmen. Im Spielort Markranstädt kam neben Können, aber auch wieder das Spielglück zurück.

Um dieses wiederzufinden, hatten die Bäckermädchen dieses Mal besonders viel Zeit zur Vorberei-tung. Denn aufgrund einer vor der Saison eingeplanten, jedoch nicht mehr veränderbaren Spielverlegung wegen des letztlich abgesagten Länderpokals, fand die Partie des fünften Spieltags gegen den SV Henstedt-Ulzburg nicht am Wochenende statt. Das Trainer-Duo machte aus der Zwangspause eine Tugend und nutzte die Woche nach dem Pokal-Aus für Fitness und individuelles Athletik-Training.

Wichtige Spielerinnen

fielen in Sachsen aus

Das zufriedene Trainergespann vertraute zunächst auf eine 3-1-4-2 Grundordnung, welche sich im Spielverlauf jedoch auf ein 5-3-2 verändern sollte: Im Tor spielte, wie in den letzten Partien Laura van der Laan. In der sehr agilen Dreierkette der Abwehr, starteten auf den Flügeln Karla Engels und Zoe Brückel. In der Mitte agierte Magdalena Schumacher. Davor erhielt Carolin Dillenburg, die planmäßig jedoch in der Halbzeit durch Selina Garofalo ersetzt werden sollte, die Chance. Im vierer Mittelfeld ackerten Lisa Umbach, Kathrin Schermuly, Vanessa Zilligen und Alina Wagner. Maren Weingarz und Julia Schermuly spielten eine Doppelspitze.

Wie bereits im DFB-Pokalspiel gegen Sand, fehlte auch im Punktspiel der zweiten Bundesliga Stürmerin Antonia Hornberg. Sie musste ihre umstrittene Gelb-Rot Speere absitzen. Womit das Trainer-Team, wie auch gegen Sand, auf eine Doppelspitze baute.

Die wichtige Mittelfeldspielerin Marie Schäfer wird hingegen für längere Zeit ausfallen: „Sie muss leider aus gesundheitlichen Gründen eine längere Sportpause einlegen“, so der kurze Kommentar.

Hingegen aus strategischen Gründen hat Theresa Brück, der ersten Mannschaft in Sachsen, gefehlt. Die Nachwuchs-Nationalspielerin aus dem Hunsrück sollte am Wochenende in der U17 im abge-sagten Spiel in Issel ran. Positiv für Trainer Stein und Trainerin Hawel war jedoch vor allem, dass nach ihrer blutigen Gesichtsverletzung Vanessa Zilligen wieder zum Kader gehörte.

RB Leipzig verlor

schon gegen Meppen

Das über weite Stücke, durch viel Laufarbeit und der nötigen Portion Leidenschaft geprägte Spiel, begann stürmisch für die Bäckermädchen. Die Gastgeberinnen, hatten nicht nur bereits nach zwei Minuten eine gewaltige Chance zur Führung, als der Ball nur knapp am Tor vorbei rollte, sondern sollten auch insgesamt gesehen, stark beginnen.

Das erstmalig in der Saison 2016/17 für die Landesliga Sachsen gemeldete und später zwei mal aufgestiegene Team aus dem Red Bull Kosmos, zeigte direkt, dass man gegen die Rheinländerinnen die letzten Spiele vergessen machen wollte. Verlor man bereits auch schon die Spiele davor. Wenn auch beim schwersten anzunehmenden Gegner, den Top-Favorit und Tabellenführer Meppen.

Trotz des starken Auftakts, wussten die Gäste sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und sicherten sich letztlich durch nur einen entscheidenden Konter den Dreier, während Leipzig im Verlauf des Spiels an der starken Gastverteidigung verzweifelte. Das entscheidende Tor fiel bereits in der 10. Minute. Die schnelle Julia Schermuly, setzte sich auf der rechten Außenbahn gegen ihre Gegenspielerin durch und bediente zum Ende dann auch noch mit einem präzisen Zuspiel am langen Pfosten, die mitgelaufene Maren Weingarz, die den Ball nur noch reinpfeffern musste.

Im Anschluss an das Gegentor, nahmen die Gastgeber, vor rund 160 Zuschauern, das Spiel so richtig in die Hand und waren fortan überlegen. Angreiferin Louise Ringsing schoss zum Beispiel in der 22. Spielminute, mit einem Hammer aus 16 Metern, nur knapp über das Tor. Nur Fünf Minuten später in der 27. Minute, hatte Leipzig die größte Chance zum Ausgleich: Zunächst scheiterte die überzeugende Louise Ringsing an Torhüterin Laura van der Laan. Die folgenden Nachschüsse aus kurzer Distanz von Marlene Müller, kratzten dann Zoe Brückel und Magdalena Schumacher von der Linie. Die SG99 lies sich aber davon oder von der starken Leistung der Sächsinnen nicht beeindrucken. Schon kurz danach setz¬te sich auf der lin-ken Seite Alina Wagner durch. Der gekonnte Abschluss, wurde im letzten Moment, von der Ver-teidigung zur Ecke abgeblockt. Kurz vor der Pause hatte Andernach eine weitere Chance die Führung auszubauen. Nach einem Zuspiel von Maren Wein-garz, scheiterte kurz vor dem Halbzeitpfiff Lisa Umbach an Leipzigs Nummer 1 Stella Buss.

Eine schwache

zweite Halbzeit

Die zweite Hälfte war deutlich Chancenärmer die erste, trotzdem unterlief der starken Zoe Brückel direkt nach dem Seitenwechsel einen Lapsus, der hätte teuer werden können, als sie am eigenen Sechzehner den Ball unglücklich gegen Medina Desic verlor. Torhüterin van der Laan korrigierte den Aussetzer ihrer Mitspielerin jedoch gekonnt und parierte den Abschluss aus kurzer Distanz. Im darauf folgenden Konter, verpasste Maren Weingarz mit ihrem Schuss dann selbst nur knapp das Tor. In der 70. Spielminute scheiterte abermals Leipzig aus halblinker Position, an der starken van der Laan, bevor es abschließend in den letzten 20 Spielminuten, wenig zu berichten gibt.

So gewinnt Andernach ein Spiel, vor allem aus einer starken Verteidigung und aus einem diszipliniert umgesetzten Matchplan heraus mit 1:0. Mit nunmehr sieben Punkten aus fünf absolvierte Spielen, ist das Trainerteam sehr zufrieden, wenn auch man weiß, dass eigentlich mehr drin gewesen wäre.

Aktuelle

News kompakt:

Seit Kurzem ist in Rheinland-Pfalz die „2G+“-Regel in Kraft. Bei Veranstaltungen sind seitdem nur noch geimpfte, genesene und eine festgelegte Anzahl an getesteten Personen zulässig.

Vorschau: am kommenden Sonntag, 17. Oktober, im Stadion von Andernach findet das Duell gegen den MSV Duisburg ab 14 Uhr statt. Auch zu sehen auf www.soccerwatch.tv.

Für Fans des Frauenfußballs gibt es zukünftig was auf die Ohren. Denn die Bäckermädchen treffen sich jetzt regelmäßig auf ein „Teilchen“. So jedenfalls das Motto des nagelneuen Podcasts rund um die populäre Mannschaft vom Rhein. In den beiden bereits publizierten, rund 30 minütigen Ausgaben, kann man bisher den Gesprächen zwischen den Kapitäninnen Magdalena Schumacher und Lisa Umbach sowie von den Kücken Laetitia Theis und Anga Bartzen mit einem „Teilchen“ genannten Teigwaren lauschen. Der so im unbekannten gehaltene Fragesteller plaudert im intimen Setting mit den Sportlerinnen nicht nur über das Spiel selbst, son-dern, beleuchtet auch die private Seite und die gesellschaftlichen Ansichten der Mädels.

Roland Schäfges

- www.myfoto24.eu