2. Frauenfußball-Bundesliga

Die Bäckermädchen boten einen versöhnlichen Saisonabschluss

Andernach. Für einen versöhnlichen Saisonabschluss sorgte die SG 99 Andernach in der 2. Frauenfußball-Bundesliga mit einem deutlichen 6:1 (3:1)-Kantersieg gegen den 1. FC Köln II.

Wieder einmal bewies die Stein-Elf, dass sie mit 62 Treffern hinter Meister RBB Leipzig den torhungrigsten Angriff der Liga besitzt. Zuerst machte aber der Absteiger aus Köln auf sich aufmerksam, als die FC-Stürmerin Carlotte Imping (13.) eine Unachtsamkeit in der einheimischen Abwehr nutzte und die 1:0-Führung für ihre Farben erzielte. Der Torjubel in den Reihen der Gäste war kaum verklungen, da durfte sich auch der Anhang der Platzherren über einen Treffer ihrer Mannschaft freuen. Nach einer mustergültigen Vorlage von Spielführerin Lisa Kossmann hatte Kathrin Schermuly (14.) den 1:1-Ausgleich markiert. Danach sahen die 350 Zuschauer Andernacher Einbahnstraßenfußball Richtung FC-Kasten. Ein weiterer Treffer wollte aber nicht fallen, auch weil Maren Weingarz mit ihren guten Torchancen nichts anzufangen wusste. Besser machte es Carolin Schraa (43.), die nach uneigennütziger Vorarbeit der laufstarken Julia Schermuly die längst fällige 2:1-Führung einnetzte. Für den 3:1-Pausenstand sorgte Vanessa Zilligen (42.+2), die einen an Julia Schermuly verschuldeten Foulelfmeter sicher verwandelte. Auch in der zweiten Halbzeit hielt die Dominanz der Stein-Truppe an. Als Kathrin Schermuly (53.) mit ihrem elften Saisontreffer das Ergebnis auf 4:1 erhöhte, war für klare Verhältnisse gesorgt. Die bis dahin fast arbeitslose SG 99-Keeperin Laura van der Laan stand in der 56. Minute plötzlich im Mittelpunkt, als sie die auf sich allein zusteuernde FC-Spielerin Daria Collas von den Füßen holte und die Rote Karte sah. Eine gute Gelegenheit für die eingewechselte Nachwuchstorhüterin Marisa Schön ihre Qualitäten unter Beweis zu stellen und die 18-Jährige tat das mit Bravour. Aber auch in Unterzahl kontrollierten die Bäckermädchen das Geschehen und ließen sich von den schwachen Gästen nicht in Verlegenheit bringen. Vielmehr spielten sie weiterhin frech nach vorne und erzielten noch zwei Treffer. Nach einer vorzüglichen Vorarbeit von Schraa traf Zilligen zum 5:1. Zehn Minuten später nutzte Kossmann einen krassen Fehler der ansonsten guten FC-Keeperin Kristin Krammer und staubte zum 6:1-Endstand ab. „Ein toller Abschluss mit vielen Toren, es war auch in dieser Höhe ein verdienter Sieg. Selbst nach der Roten Karte gegen unsere Torhüterin gab es keinen Bruch im Spiel. Wir waren dem Gegner über 90 Minuten klar und deutlich überlegen“, resümierte nach dem Abpfiff ein zufriedener SG 99-Coach Florian Stein. Er geht mit seinen Schützlingen jetzt in die verdiente Sommerpause. Anfang Juli beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Der erste Höhepunkt in der Spielzeit 2023/2024 ist die erste Runde im DFB-Pokal, die am 12./13. August über die Bühne geht.

SG 99 Andernach: Van der Laan, K. Schermuly, Kossmann, Schraa (74. Schüller), Weingarz (57. Schön), J. Schermuly, Dillenburg (57. Wäschenbach), Zilligen, Engels (74. Brück), Schmahl (46. Asteroth), Wagner.

1.FC Köln II: Krammer, Langshausen, Zimmer (72. Grundmann), Pelzer, Krump, Meßner, Arslen (46. Collas), Weber (46. Schmidt), Imping, Elsen (81. Merten), Lattus (46. Walbeck).

Schiedsrichterin: Annika Kost (Holzwickede). Assistentinnen: Anna-Lena Weiss, Sonja Bachhuber.

Zuschauer: 350.

Torfolge: 0:1 Carlotta Imping (13.), 1:1 Kathrin Schermuly (14.), 2:1 Carolin Schraa (43.), 3:1 Vanessa Zilligen (45.+2, Foulelfmeter), 4:1 K. Schermuly (53.), 5:1 Zilligen (63.), 6:1 Lisa Kossmann (73.).

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Laura van der Laan (56., Andernach) wegen einer Notbremse.