Fußball-Rheinlandliga, 21. Spieltag

Ein eher anstrengendes Spektakel

Ein eher anstrengendes Spektakel

Der TSV Emmelshausen (am Ball David Peifer) durfte sich über drei Punkte freuen, die SG Eintracht Mendig/Bell (von links im grünen Trikot Mustafa Madanoglu, Kodai Stalph und Manuel Oster) ging leer aus. Fotos: SK

Ein eher anstrengendes Spektakel

Für Takahiro Hidaka (am Ball) gab es in dieser Szene gegen die Defensive des TSV Emmelshausen (links Kapitän Nils Bast, rechts Martin Weber) kein Durchkommen.

Ein eher anstrengendes Spektakel

Milan Rawert (links) hatte gegen den agilen Marcel Christ alle Hände voll zu tun.

Ein eher anstrengendes Spektakel

280 Zuschauer kamen im Spiel zwischen der SG Eintracht Mendig/Bell (rechts Björn Gilles) und dem TSV Emmelshausen (links Nils Bast) voll auf ihre Kosten.

Mendig. Fünf Treffer, zahlreiche weitere Möglichkeiten auf beiden Seiten, intensiv geführte Zweikämpfe, läuferisch und taktisch auf hohem Niveau, in der Endphase Spannung und Dramatik pur: Die 280 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz an der Brauerstraße kamen am 21. Spieltag der Fußball-Rheinlandliga voll auf ihre Kosten. Aus Sicht der Gastgeber stimmte lediglich das Ergebnis nicht: Nach der 2:3 (0:2)-Niederlage gegen den Tabellenzweiten TSV Emmelshausen muss die SG Eintracht Mendig/Bell ihre vagen Hoffnungen auf Platz eins oder zwei – falls es sie überhaupt gegeben haben sollte – endgültig begraben.

„Für die Besucher war es sicherlich gut heute, für uns Übungsleiter eher anstrengend. Die richtige Balance hat ein wenig gefehlt, generell wollen wir nicht vogelwild nach vorn stürmen. Ich freue mich schon, wenn hinten die Null steht“, fasste SG-Spielertrainer Kodai Stalph seine Gemütslage zusammen. Sein Pendant Julian Feit sah es ähnlich: „Jeder Trainer, der sagt, dass er sich nicht ärgert, wenn der Gegner so viele Chancen bekommt, lügt. Natürlich wollen wir in der Defensive nicht so viel zulassen, uns aber gleichzeitig nicht einbuddeln. Bestenfalls gewinnen wir 3:0, aber das wäre utopisch gewesen.“

Bereits in der Anfangsphase gab es Gelegenheiten hüben wie drüben. Der Ex-Andernacher Daniel Kossmann zeigte vor SG-Torhüter Robin Rohr Nerven (3.), sieben Minuten später forderten die Eintracht-Spieler vehement einen Strafstoß, nachdem Marcel Berg nach einer flachen Hereingabe von Lars Bohm kurz vor dem finalen Schuss von Luca Wolf elfmeterreif gefoult worden war. Nach 18 Minuten brachte Tobias Lenz die Gäste mit einem Gewaltschuss auf Vorarbeit von Kossmann in Führung, 120 Sekunden vor der Pause erhöhte Gerrit Wißfeld mit einem spektakulären Seitfallzieher auf 2:0. Zuvor hätten Mustafa Madanoglu (23.) und Björn Gilles (33.) durchaus den 1:1-Ausgleich erzielen können, aber „insgesamt hat uns heute die Effektivität gefehlt“, räumte Stalph später ein.

Als Kossmann neun Minuten nach Wiederanpfiff nach einer Traumkombination über Delil Arbursu und Marcel Christ auf 3:0 stellte, schien die Messe gelesen. „Es gibt nur wenige Sportplätze, wo du dich zu diesem Zeitpunkt sicher fühlen kannst, vor allem aber nicht in Mendig“, meinte TSV-Trainer Feit später in der obligatorischen Pressekonferenz. Berg setzte mit einem Lattentreffer eine Art Startsignal (61.). Nach den beiden Treffern von Kapitän Florian Schlich (65.) und von Innenverteidiger Florian Wirths (86.) war urplötzlich Stimmung in der Bude. Vor allem auch deshalb, weil die Gäste zu fahrlässig mit ihren Kontermöglichkeiten umgingen und ihnen ein Treffer zum vermeintlichen 1:4 wegen einer Abseitsposition aberkannt wurde (82.).

Selbst in Unterzahl – Milan Rawert hatte in der 88. Minute wegen Foulspiels und Handspiels die Gelb-Rote Karte gesehen – glaubte die Eintracht weiter an sich. Allein Bohm hatte in der Nachspielzeit (90. + 1, 90. +3 und 90. + 5) dreimal den durchaus verdienten Ausgleich auf dem Fuß, aber es sollte an diesem Nachmittag nicht sein. „Wir haben heute nicht so mutig gespielt, das war auch dem Pressing des Gegners geschuldet. Angsthasenfußball ist nicht unser Ding“, brachte es Feit auf den Punkt. „Wir hätten selbst das vierte Tor machen müssen, aber auch den dritten Gegentreffer bekommen können, so ehrlich müssen wir sein. Wir holen drei Punkte aus Mendig mit, das schaffen nicht viele. Unsere Leistung muss allerdings besser und konstanter werden.“ Stalph zeigte sich als fairer Verlierer: „Der Gegner hat ein Tor mehr geschossen, deshalb geht der Sieg in Ordnung.“

SG Eintracht Mendig/Bell: Robin Rohr, Milan Rawert, Florian Schlich, Florian Wirths, Kodai Stalph, Björn Gilles, Manuel Oster (83. Mats Weiler), Mustafa Madanoglu (83. Niklas Heinemann), Takahiro Hidaka (62. Magomed Ibragimov), Lars Bohm, Marcel Berg.

TSV Emmelshausen: Jonas Börsch, Luca Wolf, Nils Bast, Marcel Christ (84. Fabian Nass), Tobias Lenz, David Peifer, Niklas Kasper, Gerrit Wißfeld (59. Jonas Bersch), Daniel Kossmann (75. Nicolas Bruchmann), Martin Weber, Delil Arbursu.

Schiedsrichter: Ralf Volk (Brey).

Zuschauer: 280.

Torfolge: 0:1 Tobias Lenz (18.), 0:2 Gerrit Wißfeld (43.), 0:3 Daniel Kossmann (54.), 1:3 Florian Schlich (65.), 2:3 Florian Wirths (86.).

Besonderheit: Gelb-Rote Karte gegen Milan Rawert (88., SG Eintracht Mendig/Bell) wegen Foulspiels und Handspiels.

Nächste Aufgabe für die SG Eintracht Mendig/Bell: am Sonntag, 8. März, um 15 Uhr bei der SG Altenkirchen/Neitersen.

Nächste Aufgabe für den TSV Emmelshausen: am Samstag, 6. März, um 17.30 Uhr gegen die SG Schneifel Stadtkyll.