Team Eurorepar Autohaus Nett Motorsport: Mayener Team gewinnt unter besonderen Bedingungen

Eine „Schnelle Wolke“ am blauen Himmel

Eine „Schnelle Wolke“ am blauen Himmel

148 Fahrzeuge konnte der MSC Sinzig bei seiner Jubiläumsveranstaltung dem 50. ADAC Barbarossapreis begrüßen. Darunter auch das Team Eurorepar Autohaus Nett Motorsport (vorne). PeBuMedia/Peter Burggraf

Eine „Schnelle Wolke“ am blauen Himmel

radley Philpot bei der Einfahrt auf die Nordschleife. Andreas Krein Photography

Eine „Schnelle Wolke“ am blauen Himmel

Achim Nett bei der siegreichen Zieldurchfahrt. An der Boxenmauer jubelt Jürgen Nett.

Mayen/Nürburgring. „Diesen Sieg widmen wir unseren verstorbenen Eltern, die uns sicherlich von einer schnellen Wolke aus zugeschaut haben“, so ein sichtlich berührter Jürgen Nett nach dem Rennen. Eine Woche nachdem Käthe Nett, die Mutter von Jürgen und Achim Nett, verstorben war, stand, wie auch vor gut einem Jahr, als die beiden den plötzlichen Tod ihres Vaters, Ludwig Nett, zu beklagen hatten, jedoch ein Rennstart nicht außer Frage – zu sehr ist diese Familie, wie auch der ganze Betrieb in der Koblenzer Straße, mit dem Rennsport auf dem Nürburgring verbunden.

Der „50. ADAC Barbarossapreis“, der achte Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft, begann wie gewohnt am Samstag, 8 Uhr 30, mit einem 90-minütigen Qualifikationstraining. Bevor die Sonne die Eifellandschaft rund um die schönste Rennstrecke der Welt in das Licht des goldenen Oktobers tauchte, hatten die Fahrer mit einigen sehr feuchten bis nassen Stellen auf der Strecke zu kämpfen. Viele Unfälle und die damit verbundenen Gelben Flaggen und Code 60-Phasen, machten es auch jenen Fahrern schwer, die unbeschadet an die Box zurückkehrten. An eine freie, schnelle Runde war nicht zu denken. Nichtsdestotrotz erfuhren sich die beiden Brüder und ihr britischer Teamkollege, Bradley Philpot, souverän die Pole-Position in der Klasse SP2T. Im 151 Starter zählenden Feld, stand der Peugeot 308 Racing Cup sogar an einer hervorragenden 57. Gesamtposition.

Konfusion dann in der Startaufstellung: Als Bradley Philpot bereits gewohnheitsmäßig in die zweite Startgruppe vorgezogen war, wurde das Team, wie auch die Mitbewerber, darauf aufmerksam gemacht, dass die Klasse heute in der dritten Startgruppe angesiedelt sei. So fand sich der Engländer unerwartet in einer Armada von BMW-Fahrzeugen der Klassen V4 und CUP5 wieder. Diese Situation barg eine hohe Brisanz, da in diesen teilnehmerstarken Klassen die Meisterschaft entschieden wird. „Ich habe mich daher beim Start bewusst erst einmal zurückgehalten“, so Philpot, „konnte dann in meinen 9 Runden aber einige Positionen gutmachen und das Auto mit 3 Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz an Jürgen übergeben.“

Jürgen Nett konnte seinem Stint nicht viel Aufregendes abgewinnen: „Wie auch bereits das Training, war das Rennen von vielen Gelb- und Code 60-Phasen geprägt. Ich habe nicht eine wirklich schnelle Runde drehen können.“ Viel wichtiger war jedoch, dass sich der Routinier aus all diesen Scharmützeln raushalten konnte und somit das Auto heil an Bruder Achim übergeben konnte.

Mit einem sicheren Vorsprung im Rücken beschloss das Team, auf dem letzten Turn etwas mit dem Reifendruck zu experimentieren. Dies geschah vorausblickend auf das Saisonfinale in genau zwei Wochen. Zum 43. DMV Münsterlandpokal reist das Trio als Tabellenführer in der Klasse an und möchte den Klassentitel unter Dach und Fach bringen.

„Nach dem sehr durchwachsenen Saisonstart freut uns das natürlich umso mehr, dass wir so gute Chancen auf den Titel haben“, so Achim Nett. Andreas Krein