Fußball-Bezirksliga Mitte

Eine bittere 0:1-Niederlage für die Hirt-Elf

Immendorf.Im Gipfeltreffen der Fußball-Bezirksliga Mitte landete der Tabellenführer TuS Immendorf nach einer lebhaften und spannenden Begegnung gegen den Verfolger TuS Oberwinter einen glücklichen 1:0-Sieg.

Die Begegnung zweier Spitzenmannschaften war geprägt von taktischer Disziplin, zweikampfstarken Abwehrreihen und kontrollierten Offensivspiel. Eine diskutable Situation in der Nachspielzeit, die letztendlich zum Siegtreffer der Gastgeber führte, überschattete das niveauvolle Spitzenspiel. Die 300 Zuschauer sahen ein typisches 0:0-Spiel, in dem nennenswerte Großchancen Seltenheitswert hatten. Die Gäste waren spielerisch überlegen, fehlte aber die nötige Durchschlagskraft, um die kompakte einheimische Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen. Die beiden gefährlichsten Einschussmöglichkeiten hatte Antonio Halfen, dessen Freistoß in der Mauer hängen blieb sowie ein Distanzschuss, der von TuS-Keeper Marcel Behr reaktionsschnell abgewehrt wurde. Aber auch die Immendorfer Offensivreihe tat sich gegen die robuste Abwehrreihe der Gäste schwer, agierte aber insgesamt ideenreicher und torgefährlicher. „Es war bestimmt kein lauer Sommernachtskick, es ging hin und her, wobei wir vielleicht mehr investiert und mehr Chancen gehabt haben. Oberwinter hat bärenstark verteidigt, war nach vorne aber nicht risikofreudig“, resümierte Immendorfs Trainer Sascha Oestreich, dessen Trainerkollege Cornel Hirt urteilte: „Wir hatten viel Ballbesitz, aber nicht so die Durchschlagskraft. Aber wir sind natürlich auf einen Gegner mit viel Qualität gestoßen.“ Für den negativen Höhepunkt der Partie sorgte in der Schlussphase der Luftzweikampf des Gästeakteurs Emilio Ehlen und dem Immendorfer Spielers Robin Reichert. Beide blieben liegen und mussten länger behandelt werden. Während bei Reichert eine kleinere Risswunde verarztet wurde, hatte es Ehlen schlimmer erwischt. Er wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert. Der 21-Jährige wurde mit sechs Stichen genäht und erlitt eine Gehirnerschütterung. Große Hektik kam noch einmal in der Nachspielzeit auf, als die Platzherren einen Freistoß schnell ausführten. Reichert (90.+9) an den Ball kam und den vielumjubelten Siegtreffer schoss. Sehr zum Ärger der Bandorfer. „Der Ball rollte weiter und ruhte nicht. Diese Szene hätte abgepfiffen werden müssen. Dass diese Partie so entschieden wird, ist extrem bitter“, klagte Oberwinters Coach Cornel Hirt. Auf der Gegenseite hatte Oestreich es nicht genau gesehen. „Ich kann nicht sagen, ob der Ball ruhte. Aber Oberwinter hat in dieser Szene einfach nicht gut aufgepasst, das haben wir genutzt“, so der Trainer des Siegers.

Im Lager des TuS Oberwinter bleibt Hirt trotz der bitteren Niederlage aber zuversichtlich: „Ich mache meiner Mannschaft keine Vorwürfe. Die Saison ist noch lang. Wir müssen sehen, dass wir weiter kontinuierlich etwas aufbauen. Nach den vielen Verletzungen müssen wir auch die Fitness weiter verbessern.“

Für die Hirt-Schützlinge geht es am Sonntag um 15 Uhr weiter, wenn die Sportfreunde Höhr-Grenzhausen auf der Bandorfer Höhe auflaufen.

TuS Oberwinter: Fachinger, Koll, Hausmann, Groß (63. Meiswinkel), Spahn, Halfen, Münch, Kunzika, Enke, Ehlen (82. Wassinger), Kadiata.

Schiedsrichter: Dominik Tryakowski (Bingen).

Zuschauer: 300.

Torfolge: 1:0 Robin Reichert (90.+9).

Besondere Vorkommnisse: Oberwinters Emilio Ehlen wurde nach einem Luftkampf mit dem Immendorfer Robin Reichert mit einem Krankwagen abtransportiert. Der 21-Jährige wurde mit sechs Stichen genäht und erlitt eine Gehirnerschütterung.