Turnerschaft Bendorf 1861/1890 e.V. - 1. Mannschaft

Falken forderten den Spitzenreiter

Falken forderten den Spitzenreiter

Jannis Hofmann und die TSB konnte den Spitzenreiter nicht stürzen. Foto: privat

Bendorf. Wie geht man an ein Spiel heran, in dem vom Papier her nichts zu holen ist? Also in ein Spiel, in dem die Frage nach dem Favoriten und dem Underdog erst gar nicht gestellt werden muss? Mit dieser Aufgabe hatte sich TSB-Coach Thomas Gutfrucht am vergangenen Wochenende auseinandersetzen müssen. Denn seine Mannschaft hatte niemand geringeren zu Gast, als den bislang ungeschlagenen Tabellenführer der Rheinlandliga. 19 Pflichtspiele in Folge konnte die SG Gösenroth/Laufersweiler nicht gestoppt werden. Und nun traten die Hunsrücker in der WRG-Arena auf den Plan. Die Turnerschaft machte einfach etwas unkonventionelles und probierte es mit Handball spielen. Philipp Majewski erzielte den ersten Treffer der Partie und brachte damit die TSB in Führung. Über 2:1, 3:4 und 6:6 konnte zunächst kein spielerisches Übergewicht bei einer der beiden Teams festgestellt werden. Insbesondere die Bendorfer Deckung agierte flott und clever. Nach 15 Minuten erspielte die SGGL ein kleines Polster und legte auf 7:9 vor. Doch die Falken blieben in Lauerstellung. So traf Lucas Litzmann in der 21. Minute zum 8:10. In der Folgezeit stellte sich ein strukturelles Problem im Bendorfer Angriff ein. Wie schon in der Vorwoche vergas die Turnerschaft den Ball im gegnerischen Netz unterzubringen. Technische Fehler in Form von ungenauen Pässen und Anspielen, aber auch zu ungeduldige Wurfversuche spielten Gösenroth/Laufersweiler in die Karten. Die SG kam zu vergleichsweise einfachen Treffern und wusste wahrscheinlich selbst nicht so genau, wieso auf einmal der Vorsprung auf 9:14 angewachsen war. Jedenfalls hatte das Schiedsrichtergespann nach 30 Minuten ein Einsehen mit der zuletzt konfusen TSB-Sieben und pfiff zur Halbzeit. Die selbst auferlegte Nervosität im Angriff musste unbedingt eingestellt werden. Vielmehr sollte an die ersten 20 Spielminuten im zweiten Durchgang angeknüpft werden. Doch auch diese Erkenntnisse halfen zunächst nur bedingt weiter. Nach 34 Minuten hatten die Gäste flugs am Spielstand geschraubt und den 10:17-Zwischenstand erzeugt. Die Rotleibchen – ich schätze mal, dass das die Analogie zu den Rotröcken ist – erwachten nun aus ihrer Trance. Engagierte stemmten sich die Hausherren gegen die drohende Heimklatsche. So waren René Engler, Philipp Majewski und Felix Kersten maßgeblich für das Verkürzen auf 18:22 in der 45. Minute verantwortlich. Mit etwas mehr Wurfglück wäre Bendorf womöglich noch näher herangekommen. Die SG kam jedenfalls zurück in die Spur und legte wiederum an Durchschlagskraft zu. Folglich stand nach 50 Minuten und 3 Sekunden ein 20:26 zu Buche. Die restlichen Minuten bis zum Schlusspfiff sind flott erzählt: Gösenroth/L. ließ nichts mehr anbrennen, fand immer wieder Lücken im Bendorfer Deckungsverbund und die TSB traf ihrerseits immer mal wieder. So setzte sich der Favorit nach 60 Minuten mit 26:33 durch. Die Falken haben eine couragierte Leistung gegen einen starken Gegner gezeigt, der sich wahrscheinlich in Kürze als Rheinlandmeister titulieren darf.

Am kommenden Wochenende hat die Mannschaft erstmal Pause. Weiter geht’s am Sonntag, 7. April um 17 Uhr mit der Partie in Wirges gegen die HSG Bad Ems/Bannberscheid.

Es spielten für Bendorf I: Conni Becher, Niclas Kirschhöfer, Felix Kersten (1), Lucas Litzmann (1), Ömer Acar (3), Jannis Hofmann (1), René Engler (11), Philipp Hopfner (3/3), Florian Egel (2), Philipp Majewski (2), Luca Guttandin (2); im Tor: Nico Hemmerle, Niko Jansen.