TV-Urbar zum Lauf des Lauftreffs Mitglieds Frank Hardt auf dem Rheinburgenweg

Fastest Known Time

Fastest Known Time

Frank Hardt auf dem Rheinburgenweg.Quelle: TV-Urbar

Urbar. Was ist eine Fastest Known Time (FKT) überhaupt? Bei einer FKT handelt sich es um den erfolgreichen Versuch, eine definierte Route (Rundkurs oder Punkt-zu-Punkt Strecke) so schnell wie möglich zu laufen. Ob diese Route jetzt 50 Kilometer oder 100 Meilen lang ist, spielt erst einmal keine Rolle. Im Grunde ist hierfür jeder Wanderweg oder eine freie Route zwischen zwei Punkten geeignet. Da im ersten Halbjahr 2020 die Wettkämpfe alle abgesagt wurden, suchte sich Frank Hardt vom Lauftreff TV Urbar eine etwas andere Herausforderung.

Er wollte eine FKT auf dem Rheinburgenweg - Rolandsbogen bei Bonn bis Bingen - mit einer Länge von 195 Kilometer und ca. 5.800 Höhenmeter versuchen.

Kürzlich startete er um 6 Uhr morgens am Rolandasbogen. Der Weg führte zunächst über Remagen, Bad Breisig und Brohl bis nach Namedy. Hier war die Marathon Distanz erreicht und es ging weiter Richtung Andernach. Bei Kilometer 50 wartete auf Frank ein Support durch Peter Stubbe und Mareike Sültz und eine zehnminütige Pause. Frank wurde auf den nächsten 28 Kilometern von Peter Stubbe begleitet. Es ging über die Felder nach Bassenheim und Wolken bis nach Winningen. Dort angekommen standen 79 Kilometer auf der Uhr. Peter hatte zuvor sein Auto dort abgestellt, so dass eine Verpflegung erfolgen konnte. Nach ca. 20 Minuten Pause setzte sich Frank wieder in Bewegung Richtung Koblenz. Es ging nach Güls über die Brücke und auf die Karthause die Schwedenschanze hinauf.

Am Remstecken nach 15 Stunden bei Kilometer 93 wartete seine Frau Iris auf ihn. Hier machte er eine längere Pause von 45 Minuten und stattete sich mit Stirnlampe und genügend Flüssigkeit aus. Dem Rheinburgenweg folgend, passierte er den Rittersturz, Stolzenfels und nahm dann die Orte Rhens und Boppard ins Visier. Um 2.30 Uhr in der Nacht erreichte er Boppard. Mit nicht mehr ganz so lockeren Beinen ging es die Bopparder Rip runter. Noch einmal Verpflegung auftanken und dann ging es weiter. Frank wusste, dass auf den nächsten 40 Kilometern ein schwieriges Stück auf ihn wartete. Hier sind die Höhenmeter sehr komprimiert, der Weg läuft an der Hangkante entlang und gipfelt vor Oberwesel in einem Klettersteig. Zwischen Bad Salzig und Hirzenach setzte die Morgendämmerung ein und gab einen einmaligen Blick auf das Rheintal frei. Dieser Tag versprach, sehr heiß zu werden. Nachdem einige Täler bei St. Goar durchquert waren, lief Frank weiter nach Oberwesel. Der Klettersteig erforderte nach bereits 155 Kilometern die ganze Aufmerksamkeit.

In Oberwesel warteten bereits Benni und Peter auf Frank und wollten ihn bis nach Bacharach begleiten. Der Weg verlief abwechselnd an einer Hangkante entlang und über Felder. Der Abstieg nach Bacharach war sehr steil und für die Oberschenkel eine Qual. Als Belohnung wartetet dort ein Kofferraumbuffet, das keine Wünsche offenließ und Kraft gab für die letzten 35 Kilometer. Ab jetzt lief Frank alleine weiter und es wurde ein Kampf mit dem Kopf. Nachmittags zogen einige Wolken auf, was das Laufen etwas angenehmer machte. Kurz vor Trechtingshausen bei der Burg Sooneck folgte ein sehr langer Anstieg. Der Weg führte weit oberhalb des Steinbruchs durch den Wald. Als Frank den nächsten Berg hinunterlief zeigte die Uhr noch 18 Kilometer Reststrecke an. Plötzlich stand wie aus dem Nichts Peter Schweda vom Lauftreff vor ihm und begleitete ihn die letzten Kilometer bis Bingen. Dies machte die verbleibende Strecke erträglicher. Bingen lag schon in Sichtweite, doch der Weg führte noch einmal in einer ca. zehn Kilometer Schleife durch den Wald und ein nicht endendes Tal. Für die letzten zwei Kilometer musste Frank doch noch einmal die Stirnlampe aufsetzten. In sehr steilen Serpentienen endete der Rheinburgenweg direkt an der B9 wo Iris ihn schon erwartete.

Nach 205 Kilometer und 40:42 Stunden betätigte Frank die Stoptaste an der Uhr. Es war geschafft und das Projekt der Fastest Known Time beendet.