Endspiel um den Bitburger Rheinlandpokal

Fußball-Krimi im Apollinaris-Stadion

Fußball-Krimi im Apollinaris-Stadion

Der FSV Salmrohr sicherte sich zum neunten Mal den Fußball-Rheinlandpokal.Fotos: KG

Fußball-Krimi im Apollinaris-Stadion

1500 Anhänger der TuS Koblenz sorgten für eine prickelnde Atmosphäre.

Fußball-Krimi im Apollinaris-Stadion

Der Koblenzer Torhüter Dieter Paucken konnte im Elfmeterschießen „nur“ einmal parieren, musste aber viermal hinter sich greifen.

Fußball-Krimi im Apollinaris-Stadion

2700 Zuschauer im Apollinaris-Stadion in Bad Neuenahr waren ein würdiger Rahmen für dieses Finale.

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der FSV Salmrohr hat die Überraschung geschafft und zum neunten Mal den Fußball-Rheinland-Pokal gewonnen. Die Salmtaler setzten sich im Finale gegen den Oberligisten TuS Koblenz mit 6:5 (2:2, 2:2, 0:1) nach Elfmeterschießen durch und haben sich für die lukrative erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert, die mit 115.000 Euro Antrittsprämie verbunden ist. Auf der anschließenden Pressekonferenz betonte ein enttäuschter TuS-Trainer Anal Dzaka: „Das tut weh. Es war angesichts unserer Probleme im Verein kein einfacher Weg in den vergangenen Wochen. Umso schöner wäre der Pokalsieg gewesen.“ FSV-Trainer Lars Schäfer versicherte, dass er immer an seine Mannschaft geglaubt hat: „Sie hat gerade aufgrund ihrer unfassbaren Mentalität nicht unverdient gewonnen.“

Im Bad Neuenahrer Apollinaris-Stadion erlebten die 2700 Zuschauer von Beginn an eine überlegene TuS-Elf, die energisch auf den Führungstreffer drängte. Zwei Mal musste FSV-Torhüter Andrej Popescu seine Qualitäten unter Beweis stellen, als er gegen Alen Muharemi (8.) und Justin Klein (11.) einen Rückstand seiner Elf verhinderte. Zwei Minuten später war er machtlos. Nach einem Freistoß des Koblenzers Felix Könighaus war Amodou Abdullei zur Stelle und köpfte den Ball aus kurzer Entfernung zur 1:0-Führung in den FSV-Kasten. In der Folgezeit legte die klassentiefere FSV-Elf den anfänglichen Respekt ab und mischte munter mit. Die Salmrohrer Lucas Abend (28.) und Nico Toppmöller (30.) vergaben den möglichen Ausgleich.

Danach verhinderte das Aluminium einen Treffer der beiden Kontrahenten. In der 34. Minute traf TuS-Angreifer Felix Käfferbitz die Latte. Zehn Minuten später lenkte der Koblenzer Torwart Dieter Paucken einen Freistoß von Gianluca Bohr an den Mittelbalken.

Nach der Pause hielt der offene Schlagabtausch an. Die erste Großchance besaß der Oberligist durch Alen Muhaeemi (56.), der an FSV-Schlussmann Popescu scheiterte. Dann kam Marco Unnerstall (63.) gegen TuS-Schlussmann Paucken einen Schritt zu spät. In der 90. Minute die vermeintliche Entscheidung. Der kurz zuvor eingewechselte Marc Richter erhöhte auf 2:0 und sorgte für Jubelgesänge unter den zahlreichen TuS-Fans.

Der FSV Salmrohr zeigte jedoch eine bewundernswerte Moral. Peter Schädler (90. + 4) markierte zunächst den 1:2-Anschlusstreffer. Wenig später entschied Schiedsrichter Mario Schmidt nach einem Foul an Oliver Mennicke auf Strafstoß, den Spielführer Michael Dingels zum nicht mehr für möglich gehaltenen 2:2-Ausgleich nutzte (90. + 6).

In der Verlängerung gab es noch Großchancen auf beiden Seiten, aber letztendlich lief es auf das Elfmeterschießen hinaus, das an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten war. TuS-Akteur Könighaus schoss am Tor vorbei. Da Salmrohrs Kai Bernhard am Koblenzer Torhüter Paucken scheiterte, besaß TuS-Kapitän Michael Stahl die Möglichkeit zum Ausgleich, verlor aber das Duell gegen Popescu. Schließlich war es Nico Toppmöller, der den entscheidenden Elfmeter sicher verwandelte und für Riesenjubel unter Fans und Mannschaft sorgte.

„Das Finale war ein Krimi und tolle Werbung für den Amateurfußball“, resümierte ein begeisterter FVR-Präsident Walter Desch bei der Siegerehrung. Dem war nichts hinzuzufügen.

Statistik

TuS Koblenz: Paucken, Klein (66. Gonzales Vass), von der Bracke, Stahl, Lubaki, Waldminghaus, Hadzic, Muharemi (61. Kabashi), Könighaus, Käfferbitz (86. Richter), Abdullei (104. Araba).

FSV Salmrohr: Popescu, Abend (71. Mennicke), Dingels, Düpre, Bohr, Schädler, Bernhard, Toppmöller, Lames (84. Cirikovic), Unnerstall (108. N. Kieren), Almeida (14. Giwer).

Schiedsrichter: Mario Schmidt (Neunkirchen-Steinborn).

Zuschauer: 2700.

Torfolge: 1:0 Amodou Abdullei (13.), 2:0 Marc Richter (90.), 2:1 Peter Schädler (90. + 4), 2:2 Michael Dingels (90. + 6).

Elfmeterschießen: 1:0 Daniel von der Bracke, 1:1 Michael Dingels, Felix Könighaus schießt über das Tor, 1:2 Marco Kieren, 2:2 Hakem Araba, , 2:3 Nedim Cirikovic, 3:3 Giovani Lubaki, Kai Bernhard scheitert an Dieter Paucken, Michael Stahl vergibt gegen Andrej Popescu, 3:4 Nico Toppmöller.