Fußball-Rheinlandliga

Im Linzer Angrifffehlt die Durchschlagskraft

Windhagen. „Wir taumeln immer tiefer in den Abstiegskampf“, klagte VfB-Trainer Paul Becker nach der bitteren 0:4 (0:1)-Niederlage in der Fußball-Rheinlandliga beim Lokalrivalen SV Windhagen. Die Windhagener stehen zwar weiterhin auf dem drittletzten Rang, liegen aber nur noch einen Punkt hinter den Linzern. Überhaupt ist die Abstiegsfrage noch völlig offen. Elf Mannschaften zittern noch um den Ligaerhalt.

Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Nach Abstimmungsproblemen in der VfB-Abwehr war Adrian Glos (4.) zur Stelle und hämmerte den Ball unhaltbar zum 1:0 ins rechte obere Tordreieck. Die Pläne von VfB-Trainer Becker mit einer Fünfer-Abwehrkette zu operieren waren vorerst über den Haufen geworfen. In der Folgezeit blieben die Gastgeber am Drücker und vergaben durch Yannik Walbröl (27.) per Kopfball sowie Robin Heßler (32.) mit einem Distanzschuss zwei gute Möglichkeiten, um den Spielstand zu erhöhen. Mit zunehmender Spieldauer nahmen die Gäste das Heft in die Hand. Nun ging die Taktik von Becker auf. Seine Elf agierte aus einer stabilen Defensive nach vorne und kam zu Torchancen. Nach einer tollen Kombination hatte Michael Fiebiger (38.) den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am reaktionsschnellen SVW-Keeper Thomas Kosiolek. „Wir haben nach sehr starkem Beginn ohne ersichtlichen Grund ein wenig den Faden verloren. Ansonsten war die erste Halbzeit in Ordnung“, analysierte Windhagens sportlicher Leiter Tobias Blumenthal in der Pause. Linz begann den zweiten Durchgang aggressiv und erhöhte den Druck. Doch wie so oft in den vergangenen Wochen fehlt es im Angriff an Durchschlagskraft. Torchancen bleiben Mangelware, zudem findet sich kein Akteur, der die wenigen Möglichkeiten nutzt. In der Schlussphase fanden die Platzherren wieder zu ihrer Spielstärke zurück. Ex-Profi Johannes Rahn (78.) erhöhte mit einem sicher verwandelten Strafstoß auf 2:0 und schoss seine Mannschaft auf die Siegerstraße. Zehn Minuten später schloss Pawel Klos ein schönes Solo zum 3:0 ab. Den Schlusspunkt setzte schließlich der eingewechselte Jannik Pehlivan (90.+3), der nach einem Ausflug von VfB-Torwart Hilkes den Ball aus 40-Meter-Entfernung ins verlassene Gästetor zum 4:0-Endstand beförderte.

„Für uns war es ein ganz wichtiger Sieg. Wir haben im richtigen Augenblick zugelegt. Jetzt müssen wir weiter punkten, um die Abstiegsränge zu verlassen“, freute sich Blumenthal im Lager der Einheimischen.

„Wir haben fast 70 Minuten ganz ordentlich gespielt, doch wir belohnen uns nicht, siehe vor der Pause die 100-prozentige Chance zum Ausgleich. Dann wäre die Partie vielleicht gekippt. Insgesamt ist der Sieg viel zu hoch ausgefallen“, klagte Becker.

VfB Linz: Hilkes, Aslan (71. Kyrion), Kastert, Dillmann, Moritz Rott, E. Becker (85. Lemke), Y. Becker, Weber, Fiebiger, Manuel Rott (65. Tolaj).

Schiedsrichter: Jan Ulmer (Schuld).

Zuschauer: 250.

Torfolge: 1:0 Adrian Glos (4.), 2:0 Johannes Rahn (78., Foulelfmeter), 3:0 Pawel Klos (88.), 4:0 Jannik Pehlivan (90.+3).