Wirges. Mit den Deutschen Meisterschaften der Schülerinnen und Schüler die diesjährigen Titelkämpfe, für die der Deutsche Karate Verband (DKV) als Veranstalter verantwortlich zeichnet. Austragungsort der Wettkämpfe war die Seidensticker-Halle in Bielefeld.Die Wettkämpfe starteten ab 8.30 Uhr im Kata-Wettbewerb. Hier wurden die Sieger sowohl im Einzel als auch im Team-Wettbewerb ermittelt. Im Kumite, dem Freikampf, wurden unter anderem die deutschen Meister des jüngsten Jahrgangs (U12) in den Gewichtsklassen -32, bis 38 und +38 kg gesucht. Die ersten Entscheidungen standen ab 11 Uhr an. Insgesamt gab es 558 Nennungen für beide Wettbewerbe. Damit wurde die Zahl aus dem Vorjahr übertroffen.Im Kumite bekamen die verantwortlichen Trainer, Trainerinnen und das Publikum große technische Variabilität und taktische Finesse zu sehen; analog dazu waren auch die Kata-Wettkämpfe von einem hohen Niveau geprägt. Dementsprechend zufrieden äußerte sich der Sportdirektor des Deutschen Karate Verbandes (DKV), Christian Grüner: „Die Leistungsdichte und das Niveau waren sehr hoch und sind ein Indiz für die kontinuierliche Nachwuchs-Arbeit in den Vereinen und den Landesverbänden.“Christian Lenk vom Karate-Sportverein Wirges e.V. hatte sich für die DM-Teilnahme in der Schüler-Kategorie Kumite (Freikampf) U12 -32 kg qualifiziert. Er reiste bereits am Freitag mit Eltern und seinem Coach Olaf Stelz nach Bielefeld, um an der Registrierung mit wiegen und dem RKV-Meeting mit den Landestrainern Jan und Marc Brettnacher aus Anhausen teilzunehmen.Am gesamten Wettkampftag und besonders bei jeder Einsatzvorbereitung, strahlte Christian Lenk eine bemerkenswerte innere Ruhe aus, kann Olaf Stelz den Eltern zwischendurch berichten. Alle seine Aktionen waren ab der ersten Sekunde maximal fokussiert und immer beeindruckend konsequent. Es lag etwas Besonderes in der Luft, wie sich am Abend auch noch beweisen sollte.So eingestellt konnte er gleich den wichtigen ersten Kampf gegen Max Biedermann vom USC Duisburg/NRW 2:0 für sich entscheiden. In den beiden folgenden Kämpfen gegen Jakob Gaus vom TG Schweinfurt/BAY mit 6:0 und gegen Manuel Vujaklija vom Funakoshi Karate Northeim/NS mit 4:0 ließ er nichts anbrennen. Immerhin waren diese Gegner die Landesmeister ihres jeweiligen Verbandes. Im vierten Kampf stand er nun Muhamed Bajramovic vom Tura-Karate Bremen/HB gegenüber. Souverän entscheidet er dieses Pool-Finale 2:1 für sich und qualifizierte sich somit für die abendliche Finalbegegnung.

Im benachbarten Pool (jeder der beiden Pools war mit 16 Athleten besetzt) konnte sich zur gleichen Zeit Louis Welter vom mit Wirges befreundeten Karate und Sportverein Trier/RLP durchsetzen und stand somit für Christian als Gegner im Finale um 19 Uhr fest.

Die Sportler kennen sich aus gemeinsamen Landeskader-Trainingseinheiten und sind für das interne Rheinland-Pfälzische DM-Finale hoch motiviert. Nachdem die Nationalhymne abgespielt, der Einmarsch der Finalisten sowie die Begrüßungszeremonie abgehalten sind, stehen sich beide Athleten auf der Tatami gegenüber und es ist klar erkennbar, dass jeder der beiden den begehrten Pokal mit nach Hause nehmen wollte. Es entwickelte sich für die Zuschauer ein spannender, von beiden Seiten sehr engagierter fairer Wettkampf, den Christian Lenk durch einen perfekten Gyaku-Zuki-Fauststoß in die Vorwärtsbewegung von Louis Welter mit 1:0 für sich entscheiden konnte. Christian Lenk ist somit der jüngste Deutsche Meister in der 30-jährigen Vereinsgeschichte des KSV Wirges e.V.