2. Bundesliga Damen: Siege gegen TSG II & FCB II - Die starke Woche der Bäckermädchen

Maximale Ausbeute fürAndernach nach Pokal-Aus

Maximale Ausbeute für
Andernach nach Pokal-Aus

Das Spiel war geprägt von vielen harten, aber immer fairen Zweikämpfen. Fotos: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

Maximale Ausbeute für
Andernach nach Pokal-Aus

Der Siegtreffer erzielte Toni Hornberg, welche sich damit auch an die Spitze der Torschützenliste der zweiten Bundesliga setzte.

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Andernach nach Pokal-Aus

Die Mannschaft feiert sich nach dem großen Sieg in München mit einem Gruppenfoto.

Andernach. Die Woche nach dem deutlichen Pokalaus der Bäckermädchen gegen die Mädels der Eintracht aus Frankfurt (1:7) entwickelte sich zu einer echten Erfolgswoche. Obwohl binnen vier Tage, gleich zwei starke Reserve-Teams namhafter Bundesligisten auf dem Programm standen und obwohl man sogar unter der Woche eine ziemlich anstrengende 1000 Kilometer Tagesreise nach München absolvierte, gelang es den hungrigen Mädels aus der Bäckerjungenstadt, die maximale Punktzahl aus zwei Spielen mitzunehmen! Dies bedeutet, dass man nach fünf Spieltagen bereits 12 Punkte auf dem Konto hat und man mit 17 Toren die mit Abstand beste Offensive der Liga stellt.

Tagesfahrt nach München

Bei sonnigen und optimalen Wetter ging es am Mittwoch in der früh vom Rhein runter an die Isar. Nach einem Warm-Up mit Ernährungspause kam die kleine, aber fast vollzählige Reisegruppe in Bayerns Landeshauptstadt an. Das für 17 Uhr, also am späten Nachmittag, angesetzte Spiel passte jedoch nicht jeden im aktuell so erfolgsverwöhnten Verein, weil, so die Begründung aufgrund der langen Busfahrt, eine optimale und entsprechend professionelle Spielvorbereitung nicht möglich sei.

Die Andernacher Verantwortlichen hätten sich eine Ansetzung für den 11 Uhr Slot gewünscht. Dies hätte bedeutet, dass das Team von Isabelle Hawel und Florian Stein bereits am Vortag angereist wäre.

Jedoch lehnte dies der Weltbeste Fußballverein mit der nachvollziehbaren Argumentation ab, dass die Nachwuchsschmiede der Rothosen aus zahlreichen Schülerinnen und Studentinnen bestehen würde, welche entsprechend am Morgen nicht könnten.

Auf den, wie zu erwarten war, sehr gut vorbereiteten Rasenplatz des Sportpark Aschheim, vor den Toren von München, schickte das Trainerteam folgendes Team auf den Platz. Jana Theisen hütete wie üblich den Kasten. Davor organisierte Karla Engels gemeinsam mit Marie Schäfer, Magdalena Schumacher und Alina Wagner die Verteidigung. Im Mittelfeld wirbelten Vanessa Zilligen, Kathrin Schermuly sowie Carolin Asteroth gemeinsam mit Lisa Umbach und Maren Weingarz. Die Torjägerin Antonia Hornberg sollte für die notwendigen Tore sorgen. Diese waren auch nötig, wollten die Mädels in Blau laut Coach Hawel doch „Mindestens sechs, besser neun“ Punkte aus den vier Spielen bis Ostern gewinnen.

Was, soweit darf man voraus greifen, trotz aller vermeintlicher Nachteile bislang gelang. Siegte man, zwar glücklich und mit viel Kampf doch letztlich mit 1:2 gegen den FC Bayern München II. Und das, obwohl man bereits nach fünf Minuten einen frühen Rückstand hinnehmen musste. Lilian Huber pfefferte, nach einem Eckball von rechts, den Ball sehenswert mit einem der ersten richtigen Torschüssen des Spiels mit hohem Bogen in den Kasten. Der bayrische Talentschuppen war auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit das stärkere Team. Was auch nach dem schweren Pokalspiel und der achtstündigen Anreise nicht verwunderlich war. In der Nachspielzeit der eher von den Gastgebern dominierten ersten Halbzeit, stand abermals die Bayern-Torschützin im Mittelpunkt. Dieses Mal allerdings eher nachteilig für Ihr eigenes Team. Andernachs Innenverteidigerin Marie Schäfer schickte das Spielgerät von der Mittellinie mit einem langen Schuss weit in den gegnerischen Strafraum. Im darauf anschließenden Zweikampf mit Vanessa Zilligen beförderte die Münchenerin den aufspringenden Ball über die eigene Torhüterin Juliane Schmid hinweg ins eigene Netz.

In der zweiten Halbzeit, in welcher nach dem Seitenwechsel Marie Lang Maren Weingarz ersetzte, entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel, welches aber auch weiterhin wenig Höhepunkte bot. Einer der Höhepunkte war jedoch der Siegtreffer der Gäste. Standardspezialistin Lisa Umbach schlug eine Ecke in den Münchener Straftraum. Die Kopfballverlängerung von Spielführerin Maggi Schumacher landete bei Marie Lang. Diese brachte den Ball auf Toni Hornberg, welche kaltschnäuzig in der 74. Minute zum vierten Mal in dieser Saison verwandelte.

Mit der 1:2 Führung im Rücken konnte Andernach das Spiel fortan verwalten, auch wenn Bayern immer wieder Druck vor dem Tor aufbauen konnte. Durch die weiteren Einwechslungen von Dillenburg für Engels, Hisenaj für Asteroth, Poppe für Hornberg und Weinel für Umbach kamen letztlich auch alle Feldspieler des Kaders beim ersten Andernacher Sieg gegen den FC Bayern zum Einsatz.

Die U 20 zu Gast am Rhein

Vier Tage nach dem historischen Sieg im Süden, durfte man die Reserve der TSG Hoffenheim im heimischen Stadion begrüßen. Die von Schiedsrichterin Davina Haupt aus Poppenhausen geleitete Partie war ein echter Schlagabtausch zweier ambitionierter und hungriger Teams. Bereits in der zwölften Spielminute brachte Lisa Umbach Ihr Team mit einem Statement-Schuss in Führung. Danach kippte das Spiel. Zunächst machte Marie Schäfer einen Fehler und ermöglichte Karla Görlitz eine Riesenchance, welche diese nicht nutzen konnte. Nur paar Minuten später hingegen nutzte Görlitz einen erneuten Fehler ihrer Gegenspielerin und traf zum verdienten Ausgleich. Ab jetzt war Andernach komplett von der Rolle. Es folgten viele Fehlpässe, falsches Stellungsspiel, unnötige Ballverluste und schlecht gelöste Zweikämpfe, die als Fouls gewertet wurden. Die Folge waren nicht nur einige Großchancen der Gäste, sondern auch die Hoffenheimer Führung durch Selina Vobian in der 19. Spielminute.

Die gute Ausgangslage der Führung konnten die Mädels aus dem Krachgau jedoch nicht lange halten. Ausgerechnet bei einem Freistoß in guter Position für die TSG ereignete sich eine spielentscheidende Szene im üblichen Strafraumgewühl. Offenbar stand Kathrin Schermuly dabei versehentlich kurzzeitig auf dem Fuß von Celina Degen. Diese fand das nicht so toll und revanchierte sich dafür mit einem kräftigen Faustschlag in den Rücken Ihrer Gegenspielerin. Diese, nicht direkt im Videomaterial ersichtliche Szene, sah offenbar die Linienrichterin des Spiels und informierte Spielleiterin Haupt. Diese schickte die verdutzte Degen umgehend in die Kabine.

Erst mit dem Seitenwechsel und einer abermals offenbar fruchtbaren Halbzeitansprache des Trainerteams merkte man den Vorteil für die Gastgeber nach der Tätlichkeit. Auch wenn zunächst trotz einiger großer Chancen nichts zählbares entstand. Erst in der 67. Minute erreichte Vanessa Zilligen per technisch perfekten Kopfball den mittlerweile verdienten Ausgleich.

Obwohl die Mädels aus Andernach auch die nächsten 20 Minuten das klar bessere Team waren, dauerte es bis zur 89. Minute, ehe die Bäckermädchen abermals jubeln durften. Lisa Umbach schickte einen Eckball zum hinteren Pfosten. Magdalena Schumachers nahm den Ball dankend an und köpfe diesen mit Wucht auf den Fuß von der verdutzten TSG-Spielerin Amelie Bohnen, welche den gut platzierten Ball letztlich ins eigene Tor lenkte.

Fazit nach den zwei ersten Liga-Spielen im neuen Jahr. Die sechs Punkte sind, zwar sportlich verdient, aber irgendwo auch immer irgendwo Glücklich entstanden für das junge Team. In beiden Spielen lag man zwischenzeitlich im Rückstand. Individuelle Fehler ermöglichten Chancen für die Gegner. In beiden Spielen war man nicht unbedingt zu jeder Zeit das bessere Team. Trotzdem bedeuten diese so wichtigen sechs Punkte auch, dass das Team von Stein und Hawel in der zunächst ebenfalls schweren Woche Sorgenfrei arbeiten kann. Weil mit vier Punkten Vorsprung auf Platz drei und den meisten Toren der Liga, hat man allen gezeigt, mit uns ist zu rechnen. Den nächsten Sieg wünscht man sich für Mittwoch gegen die Würzburger Kickers. Wer das Spiel sehen möchte, kann dies ab 17.45 Uhr über die Plattform „Soccerwatch.tv“ tun.