Traditionelle Flüssetour des RSC Mayen dieses Jahr in abgespeckter Form

Mayener Radsportlererkunden Sieg und Lahn

Mayener Radsportler erkunden Sieg und Lahn

Die RSCler an der Siegquelle. Fotos: privat

Mayener Radsportler erkunden Sieg und Lahn

Die Mayener Radsportler am Ziel an der Lahnmündung in den Rhein.

Mayen. Die Flüssetour des RSC Mayen fand dieses Jahr in abgespeckter Form entlang von Sieg und Lahn statt. Die fünftägige Etappenfahrt konnte in Mayen gestartet und aufgrund der nur wenige Kilometer auseinander liegenden Flussquellen von Sieg und Lahn zu einem schönen Rundkurs zusammengestellt werden. Dabei sahen die Pläne wenige Wochen zuvor noch anders aus: Gerhard Müller und Thomas Eggen hatten wie jedes Jahr mit viel Detailarbeit eine schöne Route ausgearbeitet. Kurz vor Tourbeginn waren sich Organisator Thomas Eggen und der RSC-Vorsitzende Martin Reis aber einig: „Der Plan hätte uns durch stark vom Hochwasser betroffene Gebiete entlang von Ahr, Erft, Rur und Wupper geführt. Hier nur wenige Wochen nach einer solchen Zerstörung eine Radtour durchzuführen, kam für uns absolut nicht in Frage.“

Eine kleine Teil Gruppe wollte gleichwohl die Traditionen und lückenlose Durchführung der Tour seit nun schon 20 Jahren gerne beibehalten und machte sich an eine kurzfristige alternative Planung. Dazu boten sich die heimatnahen Flüsse Sieg und Lahn an. Verschiedene Etappenpaten hatten die Strecken ausgekundschaftet, mögliche Sehenswürdigkeiten am Wegesrand definiert und schon für entsprechende kulinarische Raststationen Sorge getragen. So führte die Tour die Eifelländer zunächst am ersten Tag zur Nettemündung und dann rheinabwärts über den Drachenfels zur Siegmündung bei Bonn. Auf den restlichen Kilometern zum Tagesziel Siegburg stand mit der Überfahrt mit der letzten „Ein-Mann-Fähre“ Deutschlands ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Die Fahrt am darauffolgenden Tag siegaufwärts wartete mit zwei Gesichtern auf. Auf der ersten Hälfte bot sich den RSClern ein schöner Radweg bis zur Kaffeepause in Dattenfeld. Kurz vor dem Siegwasserfall ließ die Infrastruktur im weiteren Etappenverlauf bis zum Tagesziel in Siegen leider sehr zu wünschen übrig und man muss sich mit bruchstückhaften Radwegstücken zufriedengeben. Umso wichtiger waren die hervorragender Abendverpflegung und ein fröhlicher Ausklang des Tages in Siegen. Zunächst bergauf bis zur Siegquelle und dann von der Lahnquelle wieder bergab bis zum Tagesziel in Marburg - so sah das Höhenprofil des dritten Tagesabschnittes aus. Vorbei am Obernau-Stausee kletterten die Radsportler über einen langen Anstieg auf die Hochebene des Rothaargebirges, wo neben Sieg und Lahn auch weitere Flüsse ihre Quelle haben. In schöner Schussfahrt und danach mit viel Rückenwind ging nach den obligatorischen Quellenfotos der zweite Teil der Etappe bei guter Laune schnell von der Hand. Dem Aufenthalt in der wunderschönen Altstadt von Marburg folgte der längste Tagesabschnitt mit über 120 km bei Zwischenstopps in Gießen, Wetzlar und Weilburg bis nach Limburg an der Lahn. Ein uriges Abendessen am großen Mühlrad der Hammermühle und der anschließende Besuch des Stadtfestes in Limburg bildeten einen schönen Rahmen zum Ausklang des letzten Abends. Zum Finale meinte es der Wettergott dann nicht allzu gut mit den Radlern und ließ sie gleich mehrfach die Regenjacken an- und wieder ausziehen. Eine strategisch gut platzierte letzte Rast in Nassau verhinderte Schlimmeres. So erreichte die Gruppe zwar einige Male geduscht aber letztlich fröhlich und zufrieden die Lahnmündung in Lahnstein und damit das Ziel nach knapp über 500 km. Für das kommende Jahr wünschen sich alle Teilnehmer, dass wieder in gewohntem Rahmen, im besten Falle auch ohne notwendige Corona-Maßnahmen eine Tour im traditionellen Sinne stattfinden kann.

Pressemitteilung RSC Mayen