SV Alemannia Adendorf

NervenaufreibendeSchlussphase

Adendorf. Für das Spiel in Odendorf stand Wiedergutmachung auf dem Programm. In der Hinrunde hatte die seinerzeit stark ersatzgeschwächte Alemannia mit der wohl schlechtesten Saisonleistung eine glatte 2:6-Niederlage auf heimischen Boden hinnehmen müssen.

Ganz anders trat der SVA diesmal in der ersten Halbzeit auf. Mit flüssigem Kombinationsfußball und einer sicheren Defensive bestimmten die Alemannen das Spielgeschehen, konnten aber kaum gute Torchancen erspielen. Der Führungstreffer in der 23. Minute fiel durch einen schönen Schlenzer von Mervin Schuster aus halblinker Position und Abdo Khalil konnte nach einem schönen Alleingang von Jereon van de Vliet wenig später auf 2:0 erhöhen. Danach ließ der SVA die Odendorfer etwas kommen, ohne dass das eigene Tor ernsthaft in Gefahr geriet.

In der zweiten Halbzeit versäumte die Alemannia trotz eines Feldverweises gegen einen Oderdorfer mit einem 3:0 alles klar zu machen. Philipp Woll traf freistehend nur den Pfosten. Aber auch die Odendorfer kamen zu guten Chancen und Torhüter Steven Potthoff musste mehrfach sein ganzes Können aufwenden, um einen Gegentreffer zu verhindern. Eine ungeschriebene Regel im Fußball ist, dass eine Mannschaft, die nicht konsequent ihre Chancen nutzt, den Gegner stark macht. Entsprechend fiel in der 75. Minute der Anschlusstreffer durch den Odendorfer Marcel Schmitt und es begann ein wilder Schlagabtausch, bei dem die Alemannia einige Riesenchancen vergab. Bei einem in der Ausführung fragwürdigen Schiedsrichterball vor dem Adendorfer Strafraum, der die Adendorfer Defensive verwirrte, genügte ein Pass in den Strafraum auf den freistehenden Marcel Schmitt (85.), der sich die Ausgleichschance nicht entgehen ließ. Es sollte noch schlimmer kommen, als in der Nachspielzeit ein harmloser langer Ball unterschätzt wurde und ein Adendorfer Verteidiger auf Kosten eines Elfmeters für Odendorf die Situation zu bereinigen versuchte. Torhüter Steven Potthoff krönte seine makellose Leistung, indem er den Strafstoßhielt. Quasi mit dem Schlusspfiff in der 95. Minute konnte Fabian Kuhnle auf dem linken Flügel freigespielt werden, der die Nerven behielt, den herauslaufenden Odendorfer Torhüter ausspielte und aus zehn Metern und spitzem Winkel traf.

Ein Spiel, das an Dramatik in der Schlussphase nicht zu überbieten war. Ergebnismäßig ist die Wiedergutmachung geglückt. Über den Verlauf der zweiten Halbzeit in Überzahl für Adendorf sind aber sicherlich noch einige Nachbesprechungen notwendig. Ein Zuschauer merkte zu Recht an, dass die Adendorfer ein solches Spiel vor einem halben Jahr noch verloren hätten. Mittlerweile ist die Mannschaft stabil genug, auch einmal einen LastMinute-Sieg zu landen.