In der ersten Runde um den Fußball-Rheinlandpokal blieb am Pommerhof eine Überraschung aus

Nun führt die Reise nach Moselkern

Nun führt die Reise nach Moselkern

Marcel Berg (am Ball) von der SG Eintracht Mendig/Bell vergab in der ersten Hälfte zwei gute Möglichkeiten. In dieser Szene ließ er den Plaidter Kapitän Yuri Pineker (Mitte) und dessen Mannschaftskollegen Pascal Zimmer stehen. Zimmer sollte später ein unglückliches Eigentor unterlaufen.Fotos: SK

Nun führt die Reise nach Moselkern

In Unterzahl fühlte sich Leroy Lehmann (Mitte) gegen Milan Rawert (am Ball) und John Rausch (rechts im Hintergrund) nicht so wohl.

Nun führt die Reise nach Moselkern

Mit einem Eigentor brachte SG-Kapitän Florian Schlich den FC Alemannia Plaidt (rechts Christos Varelis) zwar kurz vor Schluss in Führung, doch die Gäste konnten noch zurückschlagen.

Plaidt/Mendig. Fußball-Rheinlandligist SG Eintracht Mendig/Bell SG muss in der zweiten Runde des Rheinlandpokals bei der SG Moselkern/Müden/Treis-Karden antreten. Die Partie soll am Mittwoch, 28. August, um 19.30 Uhr auf dem Rasenplatz in Moselkern ausgetragen werden. An den in der Bezirksliga Mitte beheimateten Gegner hat die Mannschaft von der Brauerstraße keine guten Erinnerungen: Vor zwei Jahren kam für den Favoriten in der zweiten Runde das Pokal-Aus, als er auf dem Kunstrasenplatz in Treis-Karden trotz einer 2:0-Pausenführung noch mit 2:3 unterlag.

Auch am vergangenen Mittwoch stand das Team von Spielertrainer Kodai Stalph kurz vor dem Ausscheiden. Vor 300 Besuchern auf dem Kunstrasenplatz am Pommerhof setzte sich die SG beim FC Alemannia Plaidt, gerade erst in die Bezirksliga Mitte aufgestiegen, mit 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung zwar verdient, aber doch etwas glücklich durch. Die Zuschauer sahen dabei eine typische Pokalpartie. Der klassenhöhere Rheinlandligist war spielbestimmend, doch die Gastgeber verteidigten geschickt, machten die Räume eng und setzten immer wieder Nadelstiche. Dennis Niederprüm und Christos Varelis hätten die Alemannen in Hälfte eins durchaus in Führung bringen können, für die Eintracht vergab Marcel Berg im ersten Durchgang die größten Möglichkeiten: Einmal scheiterte er am Pfosten, kurz vor der Pause in einer Eins-gegen-eins-Situation an FC-Schlussmann Kai Görges.

Nach Wiederanpfiff setzte sich der Abnutzungskampf fort. Ein abgefälschter Schuss von SG-Mittelfeldspieler John Rausch senkte sich auf die Latte, das war es auch schon an nennenswerten Möglichkeiten. In der Schlussphase der regulären Spielzeit nahm die jederzeit spannende Begegnung dann so richtig Fahrt auf. Zunächst traf Eintracht-Kapitän Florian Schlich ins eigene Netz (88.), der Außenseiter durfte von der Überraschung träumen. Nach 92 Minuten und 40 Sekunden (Schiedsrichter Henning Reif aus St. Sebastian hatte drei Minuten Nachspielzeit angezeigt) passierte auf der Gegenseite dasselbe. SG-Torhüter Jan Heinemann, der den Vorzug vor Jonas Horn erhalten hatte, stürmte mit und schlug von der Mittellinie einen weiten Ball in den Plaidter Strafraum. In Pingpong-Manier trudelte das Spielgerät schließlich vom Hinterkopf Pascal Zimmers über die eigene Torlinie, Mendig/Bell rettete sich in die nicht mehr für möglich gehaltene Verlängerung.

Wegen wiederholten Foulspiels sah FC-Akteur Markus Lenarz zu Beginn der zweimal 15 Minuten die Gelb-Rote Karte (93.). Es dauerte aber bis zur zweiten Hälfte der Verlängerung, ehe SG-Routinier Rausch mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 25 Metern den Weg zum Sieg ebnete (106.). Die Gastgeber glaubten aber weiter an sich, einen Schuss von Leroy Lehmann fischte SG-Torhüter Jan Heinemann aus dem Winkel (116.). Für die Entscheidung sorgte schließlich der erst 60 Sekunden zuvor eingewechselte Mats Weiler (120.).

„Die Plaidter haben es über die gesamten 120 Minuten gut gemacht und uns schon beim Spielaufbau vor einige Probleme gestellt“, zollte SG-Spielertrainer Stalph dem Gegner ein großes Lob. „Es war schwierig für uns, auf dem kleinen Platz zurechtzukommen. Am Ende ist es wie immer im Pokal: Es zählt nur das nackte Ergebnis.“ Seinem Gegenüber fiel es schwer, die Partie richtig einzuordnen. „Wir haben immer an uns geglaubt und sehr wenig zugelassen. Die Mannschaft kann stolz auf diese Leistung sein, auch wenn kurz nach dem Spiel die Enttäuschung überwiegt“, meinte der Plaidter Trainer Thomas Esch. „Wir waren schließlich kurz davor, als Bezirksliga-Aufsteiger einen Rheinlandligisten aus dem Pokal zu werfen. Wenn wir das 1:0 über die Zeit bringen, hätte sicherlich niemand von einem unverdienten Sieg für uns gesprochen.“

Statistik

FC Alemannia Plaidt: Kai Görges, Markus Lenarz, Pascal Zimmer, Dennis Niederprüm (83. Dustin Friese), Oliver Pachl, Leroy Lehmann, Johannes Schumacher (36. Moritz Heusel), Juri Pineker (66. Marc Homfeld), Uwe Unterbörsch (96. David Reif), Marcel Kreier, Christos Varelis.

SG Eintracht Mendig/Bell: Jan Heinemann, Milan Rawert, Florian Schlich, Kodai Stalph, Takahiro Hidaka, Manuel Oster, Philipp Franzen (91. Alexander Huber), John Rausch, Marcel Berg, Lars Bohm (119. Mats Weiler), Björn Gilles.

Schiedsrichter: Henning Reif (St. Sebastian).

Zuschauer: 300.

Torfolge: 1:0 Florian Schlich (88., Eigentor), 1:1 Pascal Zimmer (90. + 3, Eigentor), 1:2 John Rausch (106.), 1:3 Mats Weiler (120.).

Besonderheit: Gelb-Rote Karte gegen Markus Lenarz (93., FC Alemannia Plaidt) wegen wiederholten Foulspiels.