SV Rot-Weiß Queckenberg

RWQ kürt sichzum Rheinbacher Kirmesmeister

Rheinbach. Ursprünglich sollte der spielfreie Kirmessonntag für den SV Rot-Weiß Queckenberg aufgrund des tags zuvor zelebrierten Mannschaftsabends ausschließlich zum Aufladen der Akkus dienen. Doch die Sportfreunde des SC Muffendorf hatten da wohl etwas gegen, meldeten flugs eine dritte Mannschaft im Spielbetrieb nach, und schon war auch das letzte fußballfreie Wochenende gestrichen.

Doch aus dieser Not machten die Döring-Bures-Buben eine Tugend. Das gesellige Beisammensein am Samstag wurde etwas ruhiger und ausgeglichener gestaltet. Dafür waren die Spieler von der Madbach dann am Sonntag vom Anpfiff weg hellwach, überrannten regelrecht die völlig überforderten Gäste und zwangen sie quasi in den Staub des Heinrich-Kessel-Sportfelds.

Bemitleidenswerte Gegner

Bereits mit seiner Aufstellung bewies Döring ein feines Näschen. So belohnte er neben Leifer auch RWQ-Urgestein Declair und Klemm für deren hervorragende Trainingseindrücke und pumpte damit pure Energie ins rot-weiße Spielsystem. Die Art und Weise, wie die beiden erstgenannten ihrem Übungsleiter das Rotationsprinzip versüßten, sprach wahrhaft Bände: der quirlige und vor Kampfeslust nur so strotzende Einmetersechzig-Riese veredelte eine Bures-Flanke mit der auf Hochglanz polierten Glatze zur umjubelten Führung der Gastgeber (09.). Nur sieben Minuten beziehungsweise acht ausgelassene Hochkaräter später erhöhte der Kapitän bei seinem Comeback auf 2:0, indem er nach Ping-Pong-Einlagen mit Gästeabwehr, Keeper und Torgestänge tatsächlich noch das Leder in die Maschen bugsierte.

Damit schienen die Rot-Weißen ihren bemitleidenswerten Gegnern bereits den Garaus gemacht zu haben. Doch unaufhörlich angetrieben von den Flügelflitzern zeigten die Queckenberger weiterhin keine Gnade mit dem SC. Allein die mangelhafte Chancenverwertung hielt die Gäste im Spiel. Doch nach 32 Minuten überlistete „Cipi“ Cipera mit einem 15-Meter-Lupfer den Muffendorfer Abwehrriegel, fand Bures an der Strafraumkante, der mit dem Ball am Fuß in den Sechzehner einfiel und auf 3:0 stellte. 180 Sekunden später schoss sich Martin Ring ebenfalls in die Statistik und schraubte die Fieberkurve nochmals um einen Treffer nach oben.

In der

zweiten Halbzeit hakte es

Auch in dieser Höhe verdient wurden die Seiten gewechselt, und im RWQ-Lager wurde bereits von zweistelligen Ergebnissen geträumt. Doch irgendwie hatten die Voreifler mit dem Pausentee einen bösen Virus geschluckt. Jedenfalls riss in den zweiten 45 Minuten das Rot-Weiße Spielschnürchen unübersehbar. Man verhaspelte sich in unansehnlichen Zweikämpfen, die oftmals gar noch verloren wurden. Man war auch nicht mehr bereit, den berühmten Zentimeter mehr zu laufen. Stattdessen vergeudete man seine Energie in unangebrachte Schelte gegen den Schwarzen Mann und in schier endlos scheinende Wortgefechte mit dem Gegner, obwohl dieser die Eifler Flüche und Wutausbrüche meist gar nicht übersetzen konnte.

Zwar markierte abermals Ring nach einem famosen 20-Meter-Solo das 5:0. Doch daran konnte man sich im Döring-Lager ob der schmalen Fußballkost nur bedingt freuen; zumal man den Muffendorfern auch noch den Ehrentreffer gönnte (73.). Alles in allem kann der Übungsleiter mit dem Sieg trotzdem gut leben, zumal man damit weiterhin ungeschlagen ist und am 23. September beim SSV Heimerzheim II ab 13 Uhr als Tabellendritter aufspielt.

Zur Höchstform aufgelaufen

Bleibt noch die interne Kirmesmeisterschaft: Nach 90 Minuten rangierte der RWQ punkt- und torgleich mit dem VfL Rheinbach II auf Platz 2 hinter dem SV Wormersdorf (8:1 Tore). Doch da man ja im zweiten Durchgang erheblich Körner aufgespart hatte, liefen die Rot-Weißen in der dritten Halbzeit am Himmeroder Wall nochmals zur absoluten Höchstform auf.

Indem man sich auf dem Kopfsteinpflaster extrem glasgewandt und biersicher vorkämpfte und schließlich mutterseelenallein gelassen von allen anderen Stadtvereinen das Flutlicht auspustete, überholte man mit Siebenmeilenstiefeln auch noch den B-Ligisten von der Tomburg und entführte den inoffiziellen Kirmespokal vollkommen berechtigt auf den Mount Queck.

Aufstellung: P. Watty – von Sturm, Uygur, Wappenschmidt – Becker, Klemm, Declair, Bures, Cipera, Leifer – Ring. Verstärkung: Klimaszewski, Erol, A. Watty. Eiserne Reserve: Keshikashvili, Joerger, Mücklich.