Martin Stahl ist erster virtuelle Vereinsmeister des RSC Mayen

Radrennen im Wohnzimmer

Radrennen im Wohnzimmer

Lukas Geisbüsch beim virtuellen Radrennen. Foto: RSC Mayen

Mayen. Tatsächlich unabhängig von der aktuellen Corona-Krise veranstaltete der RSC Eifelland Mayen jetzt seine erste virtuelle Vereinsmeisterschaft. „Natürlich sind alle Gruppenfahrten momentan ausgesetzt, unsere Sportler können sich aber glücklicherweise ja auch alleine fit halten. Daher haben wir dieses Projekt unabhängig von den aktuellen Entwicklungen gestartet, da es einen Trend im Radsport der letzten zwei bis drei Jahre aufgreift. Allerdings beobachten wir, dass die Einschränkungen in anderen Ländern die virtuellen Radsportwelten deutlich verstärkt füllen“, so der RSC-Vorsitzende Martin Reis zu der Premiere des neuartigen Wettbewerbs im Mayener Radsportclub.

Was muss man unter einer virtuellen Vereinsmeisterschaft verstehen? „Ganz klar einen vollwertigen Wettkampf mit allen körperlichen Leistungsmerkmalen eines ‚echten‘ Rennens an der frischen Luft. Lediglich die Radbeherrschung und Dinge wie Wettereinflüsse fehlen natürlich“, so Sportwart Lukas Geisbüsch. Geisbüsch organisierte schon im gesamten Winter, welcher traditionell bei den Radsportlern zur Saisonvorbereitung genutzt wird, eine wöchentliche gemeinsame virtuelle RSC-Ausfahrt. Dabei nutzen die Eifelländer die Plattform „Zwift“. Hier stehen mehrere Welten mit der Realität nachempfundenen Strecken zur Verfügung.

So kann man vor dem heimischen Bildschirm durch Städte wie London und New York, den Regenwald, Wüsten und andere Landschaften fahren oder sogar auf einen 1:1-Nachbau des berühmten Anstieges nach Alpe d’Huez klettern. Sogenannte „intelligente Rollentrainer“ übertragen die virtuellen Welten in reale Widerstände und so sind Steigungen, Abfahrten und sogar Windschattenfahren realistisch simulierbar. Martin Reis dazu: „Das Ganze hat eine extreme Dynamik angenommen. Immer mehr Radsportler setzen auf diese alternative Trainingsmöglichkeit, manche zur Auflockerung und Bereicherung, andere sogar zum plangesteuerten Wintertraining. Wir wollten als Verein hier von Anfang dabei sein, die Entwicklung nicht verpassen und unseren Mitgliedern ein entsprechendes Angebot machen.“

Dieses Angebot fand nun zum Ende der Wintervorbereitung in der ersten virtuellen Vereinsmeisterschaft seinen vorläufigen Höhepunkt. Zwei Rennklassen wurden auf einer 31 km langen Strecke ausgefahren, Grenze war ein bestimmter Wattwert, da die Leistung pro Kilogramm Körpergewicht die gut vergleichbare Währung im virtuellen Radsport ist. In der höheren Klasse (>3,5 w/kg) zeigten sich wie erwartet die Fahrer vorne, die auch an der frischen Luft zu den stärksten gehören. So siegte Martin Stahl nach 42 Minuten vor Max Göke und Lukas Geisbüsch. In der zweiten Klasse (<3,5 w/kg) holte sich Matthias Schäfer vor Wolfgang Mai und Marc Schumacher den Premierensieg.

Lukas Geisbüsch zog eine positive Bilanz: „Es hat Spaß gemacht! Das wird sicher nicht die letzte virtuelle Meisterschaft im Verein gewesen sein, ggf. beteiligen wir uns auch künftig an überregionalen Rennen. Der Bund Deutscher Radfahrer baut hier gerade etwas auf. Wenn man von einigen technischen Kinderkrankheiten absieht, ist es gelungen. In welchem Modus es nächstes Jahr eine Neuauflage geben wird, werden wir frühzeitig besprechen. Sicher ist nur, dass es eine geben wird.“ Wer einen kompatiblen Rollentrainer besitzt und einmal Lust hat, mit oder gegen die Mayener Sportler zu fahren, kann gerne über info@rsc-mayen.de mit ihnen Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen rund um den Verein sowie einen kurzweiligen Bericht zu einer virtuellen Ausfahrt finden sich unter www.rsc-mayen.de.

Pressemitteilung

des RSC Mayen