Internationale Deutsche Supermoto-Meisterschaft

Sankt Wendel und Kevin Röttgerwerden wohl keine besten Freunde

Sankt Wendel und Kevin Röttger
werden wohl keine besten Freunde

Der Adenauer Kevin Röttger stürzte in Sankt Wendel schwer.Foto: privat

Adenau. Sankt Wendel feierte die Volljährigkeit (zum 18. Mal war die Supermoto IDM dort zu Gast), für den Adenauer Kevin Röttger brachte es wichtige Punkte, aber auch einen schweren unverschuldeten Sturz dort – wohlgemerkt die erste Veranstaltung der Saison bei sonnigem Kaiserwetter. „Hier haben wir den einzigen Stadtkurs im Rennkalender, das saarländische Monaco der Supermoto IDM sozusagen“, erzählt der 24-Jährige. „Die Veranstaltung mit dem allerbesten Ambiente, aber nicht meine Lieblingsstrecke, was ja auch die vergangenen zwei Jahre gezeigt haben.“

Die zweite Besonderheit ist das riesengroße Starterfeld dort, nirgendwo gibt es so viele Gaststarter aus den Beneluxländern, aus Frankreich und aus der Schweiz wie auf diesem einmaligen Kurs im Wendelinuspark. Und viele der Gaststarter sind S1-Fahrer in deren Land, die dann bei der Supermoto IDM in der S2, also Röttgers Klasse, was den Wettbewerb in dieser Klasse noch schwerer macht.

Röttger, dessen klar erklärtes Ziel in dieser Saison nach dem erneuten Aufstieg eine Platzierung unter den besten Zehn und der ein oder andere Podestplatz ist, was er ja bei der jüngsten Veranstaltung schon hat umsetzen können, konnte im Training zufrieden sein: P6 als Startplatzierung.

Das schöne Wetter und das Geburtstagsprogramm lockten zahlreiche Besucher an die Rennstrecke, vor deren Augen der junge Adenauer im ersten Lauf die Punkte für den fünften Platz der Meisterschaft einfahren konnte, die Strecke und er schienen Frieden zu schließen.

„Im zweiten Lauf traf mich dann das Karma der vergangenen zwei Jahre“, witzelt Kevin. „Ich würgte mein Bike im Offroad ab. Bis ich es wieder anbekam, war ich auf dem letzten Platz.“ Er kämpfte sich aber wieder Platz um Platz nach vorn, bevor es in der vorletzten Runde dann wirklich ernst wurde. „Ich glaube, ich bin zum Abschuss freigegeben, denn letztes Mal wurde ich drei Runden vor Schluss auf Platz drei liegend von hinten abgeschossen.

Diesmal fuhr mir ein Konkurrent im Offroad so gegen den Lenker, dass ich über den Ruck das Gas aufmachte und der sogenannte Anleger wie eine Rampe fungierte. Aus fast drei Metern Höhe landete ich direkt vor den Zuschauern so auf dem Rücken, dass mir die Luft wegblieb.“

Glück im Unglück, dass ihm nichts Schlimmeres passierte. „Meine Aufholjagd starte ich dann in fünf Wochen in Schafheim.“ Alle Verantwortlichen freuen sich, dass er diese Saison wirklich als Lehrjahr sieht, denn um in die S1, der stärksten Meisterschaft in Europa, vorn mitfahren zu können, muss er reinwachsen dürfen.