Team Mathilda Racing beim zweiten Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie
Tolle Leistung bleibt unbelohnt
Jürgen Nett durch technischen Defekt gestoppt
Mayen/Nürburgring. Toll gekämpft und am Ende doch leer ausgegangen - so lässt sich in einem Satz das Rennen von Jürgen Nett in der Nürburgring Langstrecken Serie am vergangenen Wochenende beschreiben.
Eigentlich hatte der 54-jährige Routinier aus Mayen bereits zum ersten Lauf vor drei Wochen beim Team Mathilda Racing angeheuert, doch das Schneetreiben in der Eifel ließ den Saisonauftakt bekanntermaßen platzen. Also musste Nett sich 3 Wochen länger gedulden, bis er im Cupra Leon der Mannschaft aus Köln Platz nehmen durfte. Dieses Mal hatte der Wettergott ein Einsehen und bescherte den Piloten der knapp 150 gemeldeten Fahrzeuge weitestgehend trockenes Frühlingswetter für das „NIMEX 45. DMV 4-Stunden-Rennen“
Im morgendlichen Qualifying errangen Nett sowie seine beiden Mitstreiter Michael Paatz (Köln) und Kai Jordan (Wolfsburg) mit einer Zeit von 8:56.235 Minuten den dritten Startplatz in der Klasse TCR Am, wobei sich das Spitzentrio innerhalb von 1,5 Sekunden bewegte und somit für viel Spannung gesorgt war. „Auf meiner erste gezeiteten Runde hatte ich zu viel Verkehr und als ich in der zweiten einen neuen Angriff starten wollte, wurde ich durch Doppel-Gelb im Streckenabschnitt „Flugplatz“ eingebremst“, erklärt Nett, warum es leider nicht wie erhofft zur Pole-Position gereicht hat.
Nett war es dann auch, dem die Rolle des Startfahrers zuteilwurde, als der Rennleiter das Feld Punkt 12 Uhr Mittags auf die vierstündige Reise schickte. Ab der zweiten Runde machten sich erste Bremsprobleme im spanischen Boliden bemerkbar. „Wir hatten nicht genügend Bremsdruck. Ich musste vor jeder Bremsung etwas vorpumpen. Hier ist mir zugutegekommen, dass ich im Winter viel im Simulator unterwegs gewesen bin, in dem ich mir das Bremsen mit dem linken Fuß angeeignet habe“, erklärt Nett. Schnell hatte dieser sich an die mangelnde Verzögerung gewöhnt und begann mit der Aufholjagd auf die vor ihm liegenden Konkurrenten. Mit konstant guten Rundenzeiten von 8:51 Minuten setzte er sich schließlich an die Spitze und übergab das Auto mit knapp 30 Sekunden Vorsprung an Kai Jordan. Der Wolfsburger brauchte diesen Vorsprung leider auf, da er mit der eingeschränkten Bremskraft des Autos weniger gut zurechtkam. Noch schlimmer erging es Michael Paatz, der mit dieser Fahreigenschaft überhaupt nicht warm wurde und das Fahrzeug bereits nach zwei Runden wieder an Jürgen Nett übergab, dessen ganze Erfahrung nun gefragt war, um doch noch den Klassensieg zu erringen. Der unerwartete zweite Einsatz sollte für den Mayener jedoch nicht allzu lange dauern. Nach anderthalb Runden auf der Kombination aus Kurzanbindung und Nordschleife bremste er die Bergwerk-Kurve an, als beim darauffolgenden Einlenken die Radnabe vorne links brach. „Ich habe im Rückspiegel das Rad davon kullern sehen und konnte mit Mühe und Not einen Einschlag verhindern“, so Nett nach dem vorzeitigen Aus. Per Abschleppwagen ging es für den Geschäftsführer des familieneigenen Autohauses in Mayen zurück zur Box. Trotz dieser Enttäuschung resümiert Nett: „Das Auto ist stark gebaut, war top vorbereitet und wir waren ein gutes Team. Es hätte also Alles für einen Klassensieg gesprochen, aber so ist nun mal der Rennsport“.
Andreas Krein