Kickbox Verein Tomburg Boxing Rheinbach e. V. auf dem „Clash of Clans“ in Glasgow

Tomburger Kickboxer in Schottland

Tomburger Kickboxer in Schottland

Valeria Philipp, Willi Zinken, Natasha Baldwin und Kevin Patrick Baldwin.privat

Tomburger Kickboxer in Schottland

Valeria Philipp, Willi Zinke und Lars Leber.

Rheinbach. Auf Einladung des schottischen Veranstalters und Inhaber der Kampfsportschule Wolfpack, Kevin Patrick Baldwin, reisten die Kämpfer Valeria Philipp und Lars Leber mit Headcoach Willi Zinken vom Kickboxverein Tomburg Boxing Rheinbach e. V. nach Edinburgh um auf der Kickboxgala „Clash of Clans“ anzutreten.

Begleitet wurden sie von einem vierköpfigen Supporter Team. Für Lars Leber ging es um sein Ringdebüt im Vollkontakt gegen Adam Lough, der mit erst einem Vollkontaktkampf als gleichwertiger Gegner hierzu antrat. Lars war mächtig aufgeregt, startete jedoch sehr gut und zeigte einmal mehr, dass er ein Kämpferherz hat.

Im Laufe der ersten Runde steigerte sich der vom Publikum als Lokalmatador gefeierte Adam Lough und wurde durch die Stimmung deutlich nach vorne gepeitscht. Lough punktete in Runde 1 etwas souveräner, weshalb die Punkte an ihn gingen. In Runde zwei setzte Lars Leber die Anleitungen seines Trainers 1:1 um und steigerte sich hiermit um ein Vielfaches, sodass am Rundenende ein Unentschieden hätte gegeben werden können.

In Runde drei wurde Lars Leber dann jedoch in einer Ecke festgenagelt und stand zu lange ohne effiziente Gegenwehr in seiner Doppeldeckung. Hierauf hin unterbrach der Kampfrichter und zählte an. Da es jetzt nichts mehr zu gewinnen gab, um eine Verletzung zu vermeiden und mit Blick auf die Internationale Deutsche Meisterschaft in Simmern, entschied Headcoach Willi Zinken den Kampf abzubrechen. Den Hauptkampf des Abends bestritt Valeria Philipp gegen Natasha Baldwin, eine der besten Kämpferinnen im vereinigten Königreich, mehrfache Weltmeisterin, vielfacher British Champion und Trägerin des 4. Dan. Gekämpft wurde um den Semi-Pro-Titel im Vollkontakt, die Vorstufe zum Profi im Verband der ISKA.

Im Februar erst Mutter geworden galt es in der Vorbereitung für Natasha Baldwin zunächst 20 kg Gewicht zu verlieren. Auf der Waage brachte sie dann 65 kg. Eine wahnsinnige Leistung, die den größten Respekt abverlangt. Bei Valeria Philipp war es genau andersherum. In der Vorbereitung galt es für sie 5 kg zuzulegen - und das bei zwei Trainingseinheiten pro Tag über Wochen.

Auch für Headcoach Willi Zinken eine Herausforderung. Beim offiziellen Wiegen brachte Valeria dann letztlich 64,3 kg auf die Waage. Beide Kämpferinnen starteten mit sehr hohem Tempo und einem Schlagabtausch, der sich über die komplette Kampfdistanz von fünf Runden hinzog; beide hätten auch noch für weitere Runden Kondition und Kraft gehabt. Ein Wahnsinnskampf auf Augenhöhe bei dem Natasha Baldwin aber das glücklichere Händchen hatte und immer zwei bis drei Treffer mehr im Ziel.

Nachteilig waren definitiv die zur Verfügung gestellten Boxhandschuhe, welche leider butterweich waren. Mit eigenen Boxhandschuhen wäre der Kampf etwas anders verlaufen - aber so geht das Ergebnis zugunsten Natasha Baldwins absolut in Ordnung. Zwei Tage später traf man sich zur Edinburgh-Stadtbesichtigung und zollte sich den gegenseitigen Respekt für die erbrachten Leistungen. Für Valeria Philipp haben sich mit diesem Kampf auf jeden Fall internationale Türen geöffnet.