Benefizturnier in Andernach, zugunsten von betroffenen Mitgliedern der Bäckermädchen-Familie

„Tropfen auf den heißen Stein,der Hoffnung machen kann!“

„Tropfen auf den heißen Stein,
der Hoffnung machen kann!“

Die Mädels vom SV Holzbach übergaben den Bäckermädchen einen Scheck in höhe von 500 Euro. Fotos: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

„Tropfen auf den heißen Stein,
der Hoffnung machen kann!“

SG99-Abwehrspielerin Karla Engels hatte Ex-DFB-Nationalstürmerin Mandy Islacker Total im Griff.

„Tropfen auf den heißen Stein,
der Hoffnung machen kann!“

Sturmturbo Tony Hornberg verzweifelte mehrfach an der Abwehr von Gegner Berghofen aus NRW.

Andernach. Am Sonntag, rund 10 Tage nach der Horrorflut, welche die Eifel und vor allem die schönen Weinorte an der Ahr unwiederbringlich verändert hat, fanden sich im Stadion von Andernach, neben rund 400 Freunde und Fans der Backermädchen, auch die Frauenfußballlteams des 1. FC Köln und des SV Berghofen ein, um jeweils in einem 45 Minuten Spielsystem gegeneinander sowie gegen Gastgeber Andernach zu spielen. Dieses spontan entwickelte Blitzturnier, welches aus einem ursprünglich für den Tag geplanten Vorbereitungsspiel gegen Berghofen entstanden ist, soll helfen. Aber nicht irgendwem, sondern ganz gezielt und ganz nah. Mitglieder der Bäckermädchenfamilie sind ebenfalls unmittelbar persönlich oder durch engste Familienangehörige selbst Opfer dieser Jahrhundertkatastrophe geworden. So ist unter anderem von den Eltern einer Spielerin, ein Weinlokal in Ahrweiler total durch das Wasser zerstört worden. In Marienthal und Sinzig hat es in anderen Fällen zwei weitere getroffen, deren Haus und jeglicher Besitz unwiederbringlich zerstört wurde. Das eingesammelte Geld, soll daher ganz gezielt jenen zur Hilfe reichen, die in einem direktem Bezug zum Verein stehen und Opfer wurden. So sollen es bereits vor Anstoß über 15.000 Euro gewesen sein, die über das vorher veröffentlichte Spendenkonto eingegangen sein sollen. Beim ganztägigen Events selbst, welches durch DFB-EM-Botschafterin Celia Sasic, selbst jahrelang mit der Ahr eng verbunden, aufgewertet wurde, kamen durch Spendenboxen sowie leckere frische Waffeln und einer vielfältigen Kuchenauswahl noch weiteres Geld hinzu.

Auch die Gäste sammelten im Vorfeld. So brachte der FV Rübennach einen Geldbetrag von 1019,99 Euro mit und die Mädels vom SV Holzbach 500 Euro.

Sportlich sah es so aus

Bereits ab 10 Uhr spielte bei schönstem Wetter, der Nachwuchskader der Bäckermädchen gegen den FV Rübenach und den SV Menden. Beim morgendlichen Turnier siegte dann auch das Team von Kappy Stümper gegen den Rheinlandliga-Gegner aus dem Koblenzer Vorort mit 2:1. Auch beim zweiten Spiel hielt man sich schadlos und obsiegte gegen den Regionalligisten aus Menden mit 3:0. Beim dritten Spiel gewann der SV gegen den FV mit 2:0. Somit hier die SG99 II aus Sieger aus dem Dreikampf ging.

Ab 13 Uhr startete das Highlight des Tages mit dem Duell der Kölner gegen die Ladies von der SG99. Das der 1. FC Köln seinen mit allen Stars besetzen Erstliga-Kader 100 km südlich an den Rhein schickte, war Ehrensache. Ein Telefongespräch zwischen Nicole Bender und Isabelle Havel machte alles klar. Im Spiel selbst konnte Andernach sehr gut mithalten. Toni Hornberg, wie immer kämpferisch engagiert, als ginge es um den Champions League Titel, sorgte mit all ihrer Cleverness für den Treffer der Gastgeber im 1:1 geendeten 45-Minuten-Duell. Das Tor für Köln erzielte Laura Dornhauser mit einem fast 20-Meter-Hammer.

Nach einer 15-minütigen Pause, wo auch Trikots versteigert wurden, ging es mit dem Duell 1. FC Köln gegen Berghofen weiter. Ex-Bayern Spielerin Anja Pfluger nach einer Ecke und zwei Elfmeter sorgten für einen klaren Sieg gegen den letzten der zweiten Bundesliga Staffel Nord der Vorsaison.

Im letzten Spiel des Tages duellierten sich noch Berghofen gegen die SG99. Hier erzielten zwar Hornberg und Laura Weißenfels jeweils ein Tor. In die Wertung gingen diese wegen Abseitsstellung jedoch nicht. Was letztlich für ein unentschieden sorgte.

Solidarität von Anfang an

Kappy Stümper, eine große Persönlichkeit im Frauenfußball zwischen Neuenahr und Andernach, ist davon überzeugt, dass der Tag „Trost und Mut“ spenden kann. Der Schulleiter, welcher selbst aus dem Ahrgebiet kommt und Trainer der zweiten Mannschaft ist, führt aus: „Es gab natürlich direkt im Verein unterschiedliche Ideen, was zu tun sei. Wir haben dann alles zusammengeführt und probiert das Beste daraus umzusetzen. Wir wollten es auch nicht übertreiben, uns nicht zu wichtig nehmen. Wir vergessen auch nicht die anderen. Aber wir mussten und wollten was tun. Gerade auch für die betroffenen in unserer großen Andernacher Fußballfamilie. Für die schwer getroffenen Mitglieder unserer Gemeinschaft.“

Bereits unmittelbar nach der schlimmen Katastrophe, sorgen die aktiven Mitglieder des Vereins bei ihren betroffenen Vereinsfreunden sofort für schnelle Hilfe. Ob Mitglieder des Herrenteams oder der Frauenabteilung. Viele kamen ins Ahrtal, um tatkräftig dafür zu sorgen, dass es zumindest bei den Freunden aus dem Verein wieder eine Perspektive entstehen konnte.

Wer selbst gerne zweckgebunden Helfen will und den betroffenen Spielerinnen was Gutes tun möchte, kann dies natürlich weiterhin tun:

Verwendungszweck: Spende Flutkatastrophe Ahr – IBAN: DE56 5776 1591 0261 4946 01

Das sportliche Fazit zum Ende: Man den Spielerinnen natürlich ein wenig an, dass die Gedanken teils noch im Ahrtal waren. Man merkte mancher Spielerin an, dass in den letzten Tagen kaum trainiert wurde und die Kräfte teils anders gebraucht wurden. Trotzdem ist das Trainerteam rund drei Wochen vor dem Auftakt der dritten Zweitliga-Saison in folge davon überzeugt: „Wir sind auf einem guten Weg“.