Rheinland-Pfalz/Saar - Saison 2019/20 - aktuell

TuS Koblenz klettert nach oben

TuS Koblenz klettert nach oben

Auch das Einharken von David Meurer hinderte Felix Käfferbitz nicht am Führungstreffer. Dieser traf nach einer knappen Viertelstunde zum Koblenzer 1:0. Foto: TH

Mainz. So langsam muss sich TuS Trainer Anel Dzaka langweilen, wenn es in die Pressekonferenzen nach den Spielen geht. Den in mittlerweile fast jeder der „Fragestunden“ nach der Partie wird er auch unter anderem auf die Möglichkeit einer Meisterschaft oder eines Aufstiegs angesprochen. Und immer wieder beschwört er gerade gebetsmühlenartig, dass dies kein Thema ist. Und das bleibt wohl auch weiter. Auch wenn am Wochenende alle Teams aus der Ligaspitze für die TuS agierten. Mit der Aussage „Wir schauen nur auf uns und unser nächstes Spiel“, gab Dzaka der Partie zu Protokoll. Er wusste warum. Zwar war der Erfolg insgesamt durchaus verdient, aber es gab auch Phasen in dieser Begegnung, in der das Spiel durchaus kippen konnte.

Ein Spiel, wo direkt nach 120 Sekunden das sportliche in den Hintergrund rückte. Die Mitgereisten TuS-Anhänger hatten ein Transparent zur Schau gestellt mit der Aufschrift: „Lieber auf Beleidigungen konzentrieren statt auf Tote in Katar zu reagieren! Fick Dich DFB“. Und der Verband scheint in dieser Hinsicht sehr dünnhäutig zu reagieren, denn sofort nachdem das Papier entrollt war, unterbrach Schiedsrichter Patrick Werner die Partie und drohte im Wiederholungsfall mit einem Abbruch. So konnten sich die Zuschauer am Ende doch auf weitere 92 Minuten am Spiel erfreuen und sahen zunächst ein hellwache TuS, die bereits in Minute dreizehn erstmals ins Schwarze traf. Felix Käfferbitz kam nach einem Eckball von Nozomu Nonaka am Fünfmeterraum an den Ball, setzte sich gegen drei Gegenspieler durch und schob das Spiel zum viel umjubelten Führungstreffer in die Maschen. Doch anstatt nun sicherer zu agieren fanden die Hausherren immer besser ins Spiel und belohnten sich nach einer halben Stunde dafür. Khalid Abou Daya nutzte eine Lücke zum 1:1-Pausenstand.

„Wir haben es vor allem vor der Pause verpasst, unsere spielerische Stärke in Tore umzumünzen“, war SVG-Trainer Christian Lüllig vor allem vom Ergebnis enttäuscht. Vom Spiel seiner Mannschaft dagegen nicht. „Wir sind Koblenz hoch angelaufen und haben sie gut gepresst. Da hatte Koblenz so seine Schwierigkeiten“, so der Coach in seiner Analyse. Dass die TuS am Ende alle drei Punkte mitnahm, lag an der Abgeklärtheit der Gäste. Und vielleicht dann auch ein wenig das Glück, dass Eldin Hadzic nach einer Stunde genau am richtigen Platz stand und mit einem Sonntagsschuss am Samstagnachmittag für Koblenzer Freundgesänge sorgte. Und diese Gesänge fielen sogar recht laut aus. Doch daran störte sich der Coach der Gonsenheimer nicht. „Sowas gefällt mir. Wir haben trotz der lautstarken Unterstützung, ein Riesenspiel gemacht“, so nochmals Lüllig. Zufrieden war natürlich aber auch Anel Dzaka. „Wir haben in Halbzeit ein zwar etwas Glück diese zu überstehen. Aber nach der Pause hat die Mannschaft hinten nicht mehr viel zugelassen“.

TuS Koblenz: Paucken, von der Bracke, Schulte-Wissermann, Käfferbitz (74. Fuß), Stahl, Hadzic, Nonaka, Knop (84. Kabashi), Gietzen (37. Richter), Softic, Waldminghaus.

Vorschau

Ein neuer Spitzenreiter droht der Oberliga Südwest. Und dies könnte eben die TuS Koblenz einleiten. Die empfängt bereits am Freitagabend (20 Uhr) die aktuelle Nummer ein Schott Mainz und will natürlich dem Spitzenreiter ein Bein stellen. Unter anderem auch weil mit einem Sieg das Team von Anel Dzaka mit dem Ligen Primus nach Punkten gleichzieht. Am gleichen Abend trifft auch Verfolger Elversberg auf Eintracht Trier. Die Moselaner müssen ebenfalls gewinnen um nicht vorzeitig den Kontakt zur Spitze zu verlieren. Und da ist ja auch noch die Reserve des Betzenbergs. Die Roten Teufel empfangen Ligaschlusslicht Eisbachtal und würden wohl am meisten von Punktverlusten der Mainzer profitieren.