DLRG`ler aus Vallendar in Australien

Urlaub oder Wettkampfstress?

Urlaub oder Wettkampfstress?

In den ersten Tagen Erkundungstour auf der Harbour Bridge in Sydney. Privat

Urlaub oder Wettkampfstress?

Anlässlich des 1. Advents finishten die Drei das Triathlon an der Gold Coast als Nikoläuse.

Urlaub oder Wettkampfstress?

Max, Pit und Rainer beim Sydney 70.3 Triathlon. Foto: privat

Vallendar. „Du Paps, ich würde gerne Ende des Jahres noch einen Wettkampf über die Halbdistanz - Triathlon zwei Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Rad und 21 Kilometer Laufen - machen. Ich dachte da an Australien“, verkündete Max Stubbe seinem Vater Anfang Juni. Zwei Tage später hatte Pit den ersten Schock überwunden und fand die Idee seines Sohnes Max eigentlich gar nicht so verkehrt.

„Dann steige ich aber auch noch mal in den Ring..“ war Pits Antwort und es wurde mit der Planung begonnen. Anmeldung zum Wettkampf, Ironman Sidney 70.3, Unterkünfte, Flug …? Schnell war klar, dass nicht nur für den Wettkampf runter geflogen wird, sondern wenigstens noch zwei Wochen drangehängt werden, und zwar mit dem Camper.

Und als dann noch Rainer Bomm anfragte: ,,Du Pit, Max hat mir von eurem Vorhaben erzählt, könnte ich vielleicht mit?" Jetzt war klar, es musste ein großer Camper für die Triathleten der DLRG Vallendar sein. Denn alle drei nahmen ihre Wettkampfräder mit, samt Radkoffer. Das Grundgerüst war schnell gestrickt. Ankunft in Sidney, circa vier Tage Aufenthalt inklusive Wettkampf, dann Weiterfahrt entlang der Ostküste bis Brisbane und zurück nach Hause. Und dann war er da, der Abreisetag. Alle drei standen früh morgens am Koblenzer Bahnhof. Jeder einen nicht zu übersehenden Radkoffer, einen Reisetrolley und Rucksack. Das Einchecken am Flughafen ging recht problemlos. Dann ging es endlich los. Erst Richtung Abu Dhabi, nach circa sieben Stunden ein kurzer Zwischenstopp, umsteigen und dann noch mal fast 14 Stunden bis Sidney. Angekommen in Down Under, und noch dreieinhalb Tage bis zum Wettkampf. Akklimatisieren, Jetlag verdauen, Camper übernehmen, Wettkampfunterlagen abholen und Sidney anschauen stand an. Der Triathlon hat zwar den Namen 70.3 Sidney, aber wer glaubt, er würde auch dort stattfinden…. weit gefehlt! Das mussten auch die drei Weltenbummler feststellen, Australien ist doch etwas weitläufiger. Der Wettkampfort lag in Penrith, circa 90 Kilometer vor den Toren von Sidney am Fuße der Blue Mountains an der olympischen Regattabahn. Aber auch diese Hürde wurde gemeistert und so stand dem Start am 25. November nichts mehr im Wege. Frühmorgens gegen 7 Uhr gingen Rainer, Max und Pit mit circa 1500 Gleichgesinnten an den Start um in Down Under Triathlon zu machen. Was alle drei hinterher feststellten, Australier sind verdammt gute Schwimmer, aber schon nach wenigen Kilometern auf der leicht hügeligen Radstrecke gewann jeder sein Selbstvertrauen zurück, sammelte Gegner um Gegner ein und so musste die Laufstrecke über die Endplatzierung entscheiden.

So finishte Max in 4:53 Stunden, Rainer in 5:32 Stunden und Pit in 5:52 Stunden. Rainer hat sich mit diesem Wettkampf einen Traum erfüllt und auf jedem Kontinent dieser Erde einen Ironman/Triathlon gefinisht. Das Alibi wurde somit abgearbeitet, die Fahrräder wieder auseinandergebaut und eingepackt. Der entspannte Urlaub entlang der Ostküste mit Abstecher in die Blue Mountains konnte beginnen. Und auch wenn man durch unzählige Nationalparks und Natur pur fährt, so ist man an der Ostküste sehr gut vernetzt. Es dauerte dann auch nur zwei Tage, bis einer auf die nächste sportliche Herausforderung im Internet stieß. „Hey, hier ist noch ein Triathlon an der Gold Coast, liegt genau auf unserem Weg.“

Und so standen alle drei, eine Woche nach dem Ironman nun in Kingscliff über die Olympische Distanz von 1,5 Kilometern, 40 Kilometern und 10 Kilometern am Start. Auch wenn alle noch den Ironman sieben Tage zuvor in den Knochen hatten, so stand auch hier der Spaß im Vordergrund und der Stolz, sich im vorderen Drittel/Mittelfeld zu platzieren. Max kam mit 2:18 Stunden und 7. seiner Altersklasse, Rainer mit 2:35 Stunden, 10. seiner Altersklasse und Pit mit 2:41 Stunden und 16. seiner Altersklasse ins Ziel. Da es der 1. Advent gewesen ist, lief jeder mit Nikolausmütze ins Ziel. Max sogar bei 30 Grad über die gesamte Strecke. Am Ende der Reise sind sich alle einig gewesen, dass es die Mühe wert gewesen ist und die Eindrücke vom anderen Ende der Welt ihnen keiner mehr nehmen kann.