Dritter Sponsoren-Stammtisch der SG Eintracht Mendig/Bell im „Lava-Dome“ an der Brauerstraße

Von Legenden, Plastikmüll und dem Hamburger SV

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(v.l.) Moderator Hermann Krings mit Trainer Vincenzo di Maio und den fünf Neuzugängen Dzhamal Al Badarin, Joachim Akwapay, Martin Kirchev, Bilyal Myumyunov und Tsvetan Mihov. Fotos: SK

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Fachmänner unter sich: Thomas Wagner im Gespräch mit Hermann Krings, der den Abend moderierte.

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Der Heimat eng verbunden: Moderator Thomas Wagner.

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Mendig. Dass die SG Eintracht Mendig/Bell als Fußballspielgemeinschaft der drei Vereine SV Bell, TuS Grün-Weiß Mendig und Eintracht Mendig mit knapp 700 Mitgliedern über den Tellerrand hinausschaut und neben dem Spitzen- auch den Breitensport in jeder Hinsicht fördert, wurde beim dritten Sponsoren-Stammtisch in den Räumlichkeiten des „Lava-Dome“ an der Brauerstraße wieder einmal deutlich.

Nach der offiziellen Begrüßung der Gäste durch den SG-Vorsitzenden Harald Heinemann führte Hermann Krings, Schornsteinfeger, Schiedsrichter und ein Mann für alle Fälle in Personalunion, durch das abwechslungsreiche Programm. Frank Post als Beigeordneter der Stadt Mendig betrieb zunächst Werbung für ein Gastspiel der Lotto-Elf, die am Dienstag, 13. Juni, um 19 Uhr im myprintshop-Stadion auf dem Kunstrasenplatz an der Brauerstraße gegen eine Ü40-Auswahl des SV Eintracht Mendig antreten wird. „Legenden helfen“ lautet das Motto dieser interessanten Begegnung, der Erlös geht an den Verein Special Olympics Rheinland-Pfalz und an den Lokalen Teilhaberkreis Mendig-Polch. Der Eintrittspreis beträgt sechs Euro für Erwachsene und drei Euro für Jugendliche. Karten gibt es ab Montag, 20. März, die Vorverkaufsstellen werden noch bekanntgegeben. Für die Lotto-Elf sollen der Weltmeister von 1990, Guido Buchwald, „Zaubermaus“ Dariusz Wosz, das Kölner Urgestein Stephan Engels, Ex-Nationalspielerin Lena Goeßling und Dimo Wache, der langjährige Torhüter des FSV Mainz 05, in Mendig auflaufen. Teamchef Hans-Peter Briegel, Europameister von 1980, wird das endgültige Aufgebot im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch, 31. Mai, um 15 Uhr an der Brauerstraße präsentieren.

2012 nahm die Geschichte des Clean River Projects ihren Lauf. Stephan Horch, der in Andernach geboren wurde und mittlerweile in Winningen an der Mosel lebt, rief das Projekt ins Leben, nachdem er beim Paddeln großen Mengen von Plastikmüll begegnete. Er begann, den vorbeischwimmenden Müll einzusammeln und setzte die Fundstücke visuell in Szene, bevor er sie ordnungsgemäß entsorgte. Seine Fotokunst sorgt seitdem für öffentliches Aufsehen und findet viel Zuspruch. Seine Idee inspiriert andere Menschen zu eigenem Handeln. Um eine große Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam zu machen, paddelte Horch, begleitet von seiner Wanderausstellung, auf dem Rhein bis in die Nordsee.

Im Anschluss an die erfolgreiche Kampagne wurde 2016 der gemeinnützige Verein Clean River Project gegründet, um die Mission eines Einzelkämpfers auf mehreren Schultern weitertragen zu können. Inzwischen blickt der Verein stolz auf einige Erfolge zurück. Es wurde ein viertägiges CleanUp-Festival veranstaltet, bei dem 60 Kilometer der Mosel von Plastik- und anderem Müll befreit wurden.

2018 konnte das erste Bildungsprojekt in einer Grundschule umgesetzt werden, die Clean River Kids wurden ins Leben gerufen. Ein Jahr später stand die CleanUp-Tour im Mittelpunkt. Begleitet von seinem Team und zahlreichen Freiwilligen paddelte Horch innerhalb von 30 Tagen 823 Flusskilometer von Koblenz bis nach Berlin, um auf das Problem der Gewässerverschmutzung durch Plastikmüll aufmerksam zu machen. Nun soll es auch eine Kooperation mit der SG Eintracht Mendig/Bell geben. Kein schlechtes Unterfangen bei 14 Jugendmannschaften, die von den Bambinis bis zu den A-Junioren im Verein aktiv sind. „Wir haben an der Mosel den Wein, ihr habt hier das Bier. Das wird schon passen“, blickte Horch hoffnungsvoll voraus.

„Ich habe nichts dabei, außer meiner Stimme“, begann Sportmoderator Thomas Wagner seinen interessanten und amüsanten Vortrag, der sich mit dem Siegeszug der Frankfurter Eintracht in der UEFA Europa League 2021/2022 befasste. Besonders die Erzählungen über die Ereignisse vor und nach dem von den Hessen gewonnenen Elfmeterschießen im Stadion Ramón Sánchez Pizjuán zogen die Gäste in ihren Bann. Erfolge, von denen sein Lieblingsverein nur träumen kann: „Mein HSV ist in den vergangenen Jahren eine der härtesten Währungen überhaupt. Wenn wir in dieser Saison den Aufstieg in die Bundesliga nicht schaffen, dann gibt das nie mehr was.“

Wagner, der sich „mit meinen 51 Jahren aufgrund vieler junger Moderatorinnen im Herbst meiner Karriere“ einstuft, wurde am 23. August 1971 in Mayen geboren und wuchs in Bell auf. Als aktiver Fußballer trug er in der Jugend auch das Trikot der heutigen SG Eintracht Mendig/Bell, wurde 1988 mit der Spvgg Andernach B-Jugend-Rheinlandmeister, spielte bei den Senioren in der damals viertklassigen Verbandsliga und wurde in die U-21-Rheinlandauswahl berufen. Nach dem Abitur erhielt Wagner eine zweijährige Journalistenausbildung beim Radio Andernach und kommentierte in dieser Funktion von den Olympischen Winterspielen in Albertville (1992). Über die Stationen RPR1, DSF und SAT1 kam er im Jahr 2000 zum Fernsehsender Sky Deutschland (ehemals Premiere) und war dort als Moderator, Interviewer und Kommentator für die Fußball-Bundesliga, die Champions League, die Europa League, die Deutsche Eishockey-Liga und die Tennisübertragungen aus Wimbledon im Einsatz.

Im Sommer 2017 wechselte er zur RTL-Gruppe. Im Rahmen der Fußball-EM 2021 war Wagner als Stadionmoderator bei den deutschen Spielen für Magenta TV im Einsatz. Seit 2021 ist Wagner neben seiner Tätigkeit bei RTL und Magenta TV wieder für seinen früheren Arbeitgeber Sky tätig. Bisheriger Höhepunkt seiner Reporter-Laufbahn war die umstrittene Fußball-WM 2022 in Katar, die den zweiten Teil seines Vortrags in Mendig umfasste. Wagner, ein Entertainer vor dem Herrn, legte den Finger tief in die Wunde und kritisierte die desaströsen Auftritte der deutschen Mannschaft vor allem neben dem Spielfeld. Für ihn selbst ging in Katar aber ein Traum in Erfüllung: ein WM-Finale Argentinien gegen Frankreich für den kleinen Jungen aus Bell, 1500 Einwohner.