BBV Lahnstein spielte beim SF Neustadt
„Wenn eine Aufholjagd so am Tisch ausgebremst wird, ist kaum zu gewinnen“
Lahnstein. Der BBV I hatte sein Landesligaspiel am 24. September zur ungewöhnlichen Zeit, 17.45 Uhr in der Wiedtalhalle in Neustadt/WW. Aus dem letzten Jahr datieren ein Sieg und eine Niederlage gegen die von dem Ex Dragon-Rhöndorfer, Chr. Anders, betreuten SF Neustadt. Schon im Vorfeld des Spiels gab es eine Hiobsbotschaft nacheinander. Robert Jarmanovic-Bänderverletzung; Milos Drca-krank; Noah Latic-Knieverletzung; Enes Dinler-Zahn gezogen; Stefan Stieling-auf Hochzeitfeier; Yasmani Diaz-Schulterverletzung; und Samstagmorgen gab Dennis Decker seinen Zustandsbericht aus seinem Bett - krank. Doch bekanntlich wächst man an den Herausforderungen, Jochen Sachsenhauser half in der ersten aus und spielte so, als sei er nie weg gewesen, eine bärenstarke Verteidigung. Des Weiteren überraschte Mike Sharma nach über einem Jahr mit seinem Comeback. In der Vorsaison beim Aufwärmen in Konz verletzt, zeigte er am Samstag gegen Neustadt, dass ihm Basketball Spaß macht, das wiederum hat auch der ganzen Mannschaft Spaß gemacht. Auch wenn er noch mit angezogener Handbremse spielte, er war auf Anhieb Dreh- und Angelpunkt.
Gegen die verbliebenen restlichen sieben Lahnsteiner ging der SF Neustadt direkt in Führung und setzte den BBV mit einer Manndeckung gehörig unter Druck, aber abschütteln ließ sich der BBV nie. Rückstand nach der ersten Viertel 18:21. Im zweiten Viertel legte der BBV einen Zahn zu und führte zeitweise mit 13 Punkten, musste aber zur Halbzeit sehen, dass der Vorsprung auf 37:33 geschmolzen war. Im dritten Viertel dann die Vorentscheidung, bei dem alle unparteiischen Gremien beteiligt waren. Lahnstein geriet in Rückstand, wähnte sich nach mehreren Korberfolgen in Folge auf einem guten Weg, erzielte das 42:47, wobei der Anschreibetisch die Punkte vergaß. Der BBV monierte das beim souverän leitenden Schiri, Uli Böhmer, der sich den Anschreibeblock anschaute und verbesserte. Das Resultat war für die Lahnsteiner niederschmetternd, aus einem 42:47 wurde ein 40:51. Scheinbar gab es Unstimmigkeiten beim Anschreibetisch und beide Schiris konnten sich nicht mehr an die erfolgreichen Korbfolgen beider Mannschaften erinnern. Also wurde das genommen, was auf dem Block, aus Lahnsteiner Sicht falsch, aufgeschrieben war. In Folge liefen die Lahnsteiner diesem Rückstand hinterher, konnten diesen auch wieder ein 65:72 verkürzen. Das Vorhaben, das Spiel kurz vor Schluss mit Dreiern zu drehen, ging nach hinten los. Am Ende gab es ein vermeidbares, den schlechten Umständen geschuldetes, 69:83. Flügelspieler und letztjähriger Trainer, Martin Wolfsteiner: „Wir hatten trotz der vielen Kranken unsere Chancen. Aber wenn eine Aufholjagd so am Tisch ausgebremst wird, ist kaum zu gewinnen.“ Coach Rudi Stieling sah das ähnlich: „Von 42:47 auf 40:51 gesetzt werden, ist hart, in einer Aufholjagd setzt sich das im Kopf fest, heute haben wir das Spiel mental verloren. Ich kann mir nicht Absicht bei der Tischbesatzung vorstellen. Es war Unerfahrenheit, Nervosität oder beides zusammen. Wir hätten jemand zur Beobachtung abordnen können, haben wegen Personalmangel aber darauf verzichtet. Hinterher weiß man es besser. Andererseits hätten die SF Neustadt einen erfahren Anschreiber zur Hilfe einsetzen können. Wir fühlen uns verschaukelt. Wichtig war, wir haben nicht aufgegeben. Jochen Sachsenhauser, der dankenswerterweise von der Zweiten zur Verfügung gestellt wurde, spielte, als wäre er nie weggewesen, hat nicht viele Punkte gemacht, aber in der Verteidigung viel gearbeitet und viele extra Wege genommen, hat das Team mit angetrieben.“
Es spielten: Reinhard Ehlen, 10 Punkte, Fabian-Ariel Harriyanto, 9; Jochen Sachsenhauser,4; Mike Sharma, 22; Mathias Stadtfeld, 9; Marius Stein; Martin Wolfsteiner, 15; Alexander Woytewicz.
Der BBV II kam beim BBC MT in der Bezirksliga ohne den ausgeliehenen Center, Jochen Sachsenhauser, mit 25:104 unter die Räder.
Die U16 kam nach dem Auswärtssieg in Neustadt in der Vorwoche nur zu einer 32:66 Niederlage gegen Rübenach. Diese gingen schnell in Führung und konnten diese stetig ausbauen. BBV-Trainer, Enes Dinler: „Mehr konnten wir nicht erwarten, die Jungs um Ardan Nebul und Kaju Reinen waren einfach noch zu unerfahren. Aber das wird schon.“
Es spielten: Albert N. Dimitte, 5 Punkte; Rasad Guliyev; Mladen Ljubinkovic, 2; Arda Nebul, 10; Aniss Ouro-Yerima, 2; Niclas Martin, 2; Müslüm Algin, 2; Lucas So Nescimento Nogueira; Rayan Tourabi 4.
Vorschau 1./2.10.: Derbytime in Lahnstein ohne Derbycharakter
Am 1.10. um 18.30 Uhr empfängt die Lahnsteiner Reserve die Landesligareserve des BBV Horchheims. Das Lahnsteiner Team will weiter zusammenfinden und hofft auf die Rückkehr einiger Genesenen. Auf Horchheimer Seite ist ein Sammelsurium von altgedienten Spielerpersönlichkeiten, von denen jeder Einzelne ein Spiel entscheiden kann.
Am Sonntag, 2. Oktober zur früheren Hochamtszeit um 11 Uhr tritt die recht gut gestartete U16 bei der DJK Bendorf an. Die Sharma-Jungen jedenfalls wollen alles geben.
Die U14 hat um 15 Uhr Sprungball in der Halle Erbengasse in Horchheim. Der Gastgeber BBC Horchheim wird alles daran setzen den Lahnsteinern das Leben schwer zu machen. Die BBV-Truppe wird von Enes Dinler betreut und hat, da sie alle Anfänger sind, keinerlei Spielerfahrung. Viele stammen aus dem Programm der Grundschulliga Rhein-Lahn und sind altersmäßig jetzt im Hauptverein, BBV, verortet. Nichtsdestotrotz und auch deswegen ist man auf Lahnseiner Seite neugierig, wie weit die BBV-Spieler sich in der kurzen Zeit entwickelt haben.
Um 18 Uhr empfängt der BBV I die Oberligareserve des BBC Horchheim in der Rhein-Lahn-Halle. Inzwischen haben viele Horchheimer und auch Lahnsteiner ihre Wurzeln im jeweils anderen Verein. Da ist Utku Bulut, in Lahnstein groß geworden, Lehrer an der Oberlahnsteiner Realschule, wohnt in Lahnstein und immer noch ein bestes Verhältnis nach Lahnstein oder Luca Bugiel, ehemaliger Lahnsteiner, Lennard Aporta, Jarno Böhm hat auch mal in Lahnstein mit Basketball angefangen oder auch Pasqual Weinand, der einst in Lahnstein Oberligaluft schnupperte. Man kennt sich eben, will sich nicht weh tun, aber trotzdem unbedingt gewinnen. Robert Jarmanovic dazu: „Ich hoffe, bis zum Spiel wieder fit zu sein, habe auch etliche Jahre in Horchheim verbracht, war aber eigentlich immer Lahnsteiner. Wir hoffen, unseren Erfolg vom Vorjahr zu wiederholen.“