Leuterod-Ötzingen ging beim Dierdorfer Eulencup als Sieger vom Platz

Wie ein Volksfest Mitte Januar

Wie ein Volksfest Mitte Januar

Da glaubten sie noch an den Turniersieg. Aber am Ende mussten sich die Männer ausEllingen dem Team aus Leuterod-Ötzingen knapp mit 0:1 geschlagen geben. Fotos: KER

Wie ein Volksfest Mitte Januar

Zahlenmäßig in der Unterzahl, von der Spielstärke aber kaumzu überbieten: Daniela Saar aus Neuwied war die einzigeweibliche Spielerin im Feld der „alten Herren“.

Wie ein Volksfest Mitte Januar

Rainer Spohr hält den Eulen-Cup in Händen, um den beim diesjährigen Fußball-Hallenturnier der Alten Herren Wienau acht Mannschaftenantraten. Alte Herren-Vorsitzender Eckhard Schneider und einVereinskamerad kümmerten sich mit um die Organisation.

Dierdorf. Zwölf Minuten dauert ein Spiel beim Hallenfußballturnier der Alten Herren des Sportvereins Wienau. Das hört sich nicht viel an. Trotzdem gehen die Spieler – allesamt Hobbyfußballer – in der Zeit bis an ihre Grenzen. Immer wieder mal hebt sich auf dem Spielfeld in der Großsporthalle eine Hand und ein Aktiver bittet einen Vereinskameraden auf der Bank um Austausch. Acht Mannschaften hatten sich für das Turnier um den Wienauer „Eulen-Cup“ und die mit den Platzierungen verbundenen Preisgelder angemeldet: Elbingen/Hahn, Neuwied-Rodenbach, Mündersbach, Ransbach, Flammersfeld, Leuterod-Ötzingen, Ellingen und Niederhausen. Um 16 Uhr am Samstagnachmittag betraten die beiden ersten Teams das Spielfeld, die Alten Herren von Elbingen/Hahn und Flammersfeld.

Wobei „alt“ in dem Zusammenhang relativ zu verstehen ist. Wenn auch 65-Jährige, wie in Dierdorf zu beobachten war, eine gute Figur im Fußballdress und auf dem Spielfeld abgeben, sind solche Hobbysportler höchsten chronologisch gesehen nicht mehr „jung“, aber unter Umständen fitter als ein 20-jähriger Nichtsportler.

Schon seit 24 Jahren tragen die Alten Herren des SV Wienau dieses Turnier aus. Früher immer zwischen Weihnachten und Neujahr. Da war, sagt der Vorsitzende der Abteilung Eckhard Mertgen, das Turnier wie ein kleines Volksfest. Aber in dieser Zeit ist die Halle nicht mehr zu kriegen und das Event musste auf Mitte Januar verschoben werden. Die Spieler der Alten Herren Wienau nahmen diesmal nicht am Turnier teil. Zu groß war die Gefahr, dass sie wieder – wie bereits im vorigen Jahr – am Ende als Sieger das Spielfeld verlassen. „Das kam bei den anderen Mannschaften nicht so gut an“, sagt Eckhard Mertgen, „dass der Veranstalter auch der Gewinner ist.“ So begnügten sich die Wienauer mit der Rolle des Gastgebers, womit schon genug Arbeit verbunden ist.

Für Würstchen und Getränke muss gesorgt werden, für die Lautsprecheranlage und die fetzige Musik in den Spielpausen. Und natürlich für einen sachkundigen Unparteiischen, der für die Einhaltung der Regeln auf dem Spielfeld sorgt. Diese Partie übernahm mit der notwendigen Autorität und Sachverstand das Wienauer Urgestein Manfred Spohr, selbst noch ein aktiver Spieler im Team der Alten Herren.

Apropos „Herren“: So ganz ohne weibliche Unterstützung kommt das starke Geschlecht offenbar auch im Fußball nicht mehr aus. In der Mannschaft von Rodenbach spielte Daniela Saar aus Neuwied mit. Die junge Frau verschaffte sich mit ihrer Geschicklichkeit, ihrem Spielwitz und ihrem gewaltigen Abschluss aufs gegnerische Tor gehörig Respekt in der Fußball-Männerwelt.

Dreimal hintereinander gewonnen hat den aktuellen Eulencup-Wanderpokal bisher noch kein Team. Deshalb steht er in jedem Jahr wieder zur Debatte. Im spannenden Endspiel erwies sich diesmal die Mannschaft aus Leuterod-Ötzingen, die mit dem knappen Ergebnis von 1:0 die Jungs aus Ellingen auf den zweiten Platz verwiesen. Die weitere Platzierung: 3. Niederhausen, 4. Rodenbach, 5. Ransbach, 6. Elbingen, 7. Mündersbach, 8. Flammersfeld. Die meisten Tore (11) fielen in der Partie Rodenbach gegen Ellingen. Das Spiel endete 5:6 für Ellingen. Nur in einer Begegnung fiel gar kein Tor: Weder Mündersbach noch Ellingen konnten in den zwölf Minuten, in denen sie sich gegenüber standen, das Runde ins Eckige befördern.

Die Alten Herren Wienau können auf bis zu 20 aktive Spieler zurückgreifen, aus Wienau und aus Dierdorf. Ihr Vorsitzender ist Eckhard Mertgen. 2. Vorsitzender ist Nadeem Rafique, Rainer Spohr und Christoph Dasbach sind die sportlichen Leiter.