Fußball-Rheinlandliga - zwölfter Spieltag
Zum Auftakt des 614. Lukasmarkts gelang ein echter Befreiungsschlag
SG Malberg/Rosenheim/Elkenroth/Kausen - TuS Mayen 1:4 (0:1)
Malberg. Was für ein Befreiungsschlag: Zum Auftakt des 614. Lukasmarkts setzte sich der TuS Mayen am zwölften Spieltag der Fußball-Rheinlandliga bei der SG Malberg/Rosenheim/Elkenroth/Kausen auch in dieser Höhe verdient mit 4:1 (1:0) durch. 185 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz in Malberg sahen eine über weite Strecken überlegene TuS-Elf, deren Erfolg in der Schlussphase sogar noch höher hätte ausfallen können. Mit den Punkten elf, zwölf und 13 konnten die Mayener zumindest wieder den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle herstellen.
„Wir hatten mehr Spielanteile, haben einen gefälligen Fußball gespielt, haben gut kombiniert und gut gestanden“, kommentierte TuS Mayens Trainer Thomas Reuter den nicht nur überraschenden, sondern vor allem überraschend deutlichen Sieg der zuletzt dreimal in Folge sieglosen Gäste. Die Hausherren blieben im siebten Heimspiel der Saison zum dritten Mal in Folge sieglos. „Wir haben uns heute von der ersten Minute an unerklärliche Fehler erlaubt. Die Niederlage ist auch in dieser Höhe verdient“, meinte SG-Übungsleiter Volker Heun ein wenig angefressen. „Heute sollten sich einige mal hinterfragen, ob das, was sie geboten haben, Rheinlandliga-tauglich war.“
Dass sich die Gäste, anders als vor genau einem Jahr an gleicher Stelle bei einer 0:4-Niederlage, nicht noch einmal in Malberg die Lukasmarkt-Laune vermiesen lassen wollten, war am Samstag ebenso früh zu erkennen wie auf Malberger Seite, dass die eindringlichen Warnungen von Trainer Volker Heun vor dem TuS-Offensiv-Trio der Extra-Klasse mit Pascal Steinmetz, Niklas Weis und Lukas Mey im wahren Wortsinn vom starken Wind verweht worden waren. Ob es an den Tipps ihres Ex-Mitspielers Dennis Penk oder an der fehlenden Konzentration der beiden Außenverteidiger Sven Heidrich und Bastian Bleeser lag, auf jeden Fall hatten die Gäste ganz schnell die Schwachstellen oder eben die größten Einfallstore in den Strafraum vor Matthias Zeiler ausgemacht. Da das Spiel der Gäste aber trotzdem lange Zeit wegen der vielen lang geschlagenen Bälle berechenbar blieb, schaffte es die anfällige Viererkette der Malberger immerhin mehr als eine halbe Stunde, die TuS-Akteure weit genug weg vom Tor zu halten. Je eine Zufallschance hatten beide in den Anfangsminuten, als Pascal Steinmetz (1.) unkonzentriert und Nico Bähner (4.) eigensinnig abschlossen. Der Türöffner zu einem nach Aussage von Reuter „Festival der vergebenen Chancen nach der Pause“ war somit das 1:0 durch Lukas Mey (33.), der sich nach einer Steinmetz-Flanke vor seinem für Zeiler unhaltbaren Schlenzer sogar noch die Ruhe nahm, um Sven Heidrich aussteigen zu lassen. „Wir waren auf den Gegner gut vorbereitet, haben aber nie ins Spiel gefunden und eigentlich auch nie Zugriff gehabt“, meinte Heun. „Wieso? Das ist mir ein Rätsel.“
Wie leichtfertig die Malberger am Samstag die Chance aus der Hand gaben, einen Mitstreiter aus der Abstiegszone wenigstens auf Distanz zu halten statt ihn auf Tuchfühlung kommen zu lassen, zeigte das 2:0, als Zeiler - allein auf weiter Flur - versuchen musste, dem an der Mittellinie gestarteten Niklas Weis den in den freien Raum gespielten Ball abzulaufen. Als Zeiler den Versuch abbrach, hatte Weis leichtes Spiel, den Ball an Zeiler vorbei und aus 18 Metern ins verwaiste Tor zu schieben (54.). Dabei war auch die TuS-Kette keineswegs sattelfest, wie das 1:2 durch Rückkehrer Tim Pfeiffer zeigte, das Bähner von der Grundlinie aus vorbereiten durfte (60.). Die Hoffnung von Heun, nun besser ins Spiel zu kommen, war allerdings nur von kurzer beziehungsweise dreiminütiger Dauer, weil mit dem 1:3 (63.) bei Malberg vor dem letzten Drittel der Partie auch schon die letzte Gegenwehr erlahmte. „Das 1:3 war der Knackpunkt. Danach hätte uns Mayen abschießen können“, so Heun. Nur: Bei Mayen fand sich außer dem zweifachen Torschützen zum 3:1 und 4:1 (73.), Pascal Steinmetz, keiner mehr, der vom Chaos in der Malberger Defensive profitieren wollte oder konnte. Reuter nahm es gelassen hin: „Der Sieg geht so in Ordnung“.
SG Malberg: Matthias Zeiler, Sven Heidrich (74. Jannik Weller), Steffen Gerhardus, Jordi Frohn, Bastian Bleeser, Gabriel Müller (50. Tim Pfeiffer), Sebastian Zimmermann, Simon Weinlich (58. Benjamin Weber), Albert Kudrenko, Markus Nickol, Nico Bähner.
TuS Mayen: Marcel Behr, Tim Krechel, Marcel Löhr, Raphael Roenspies (78. Michel Strothmann), Dennis Penk, Tobias Uhrmacher (86. Patrick Heuser), Christopher Hallfell, Philipp Ries, Pascal Steinmetz, Niklas Weis (64. Markus Thönnes), Lukas Mey.
Schiedsrichter: Vincent Hardt (Altendiez).
Zuschauer: 185.
Torfolge: 0:1 Lukas Mey (33.), 0:2 Niklas Weis (54.), 1:2 Tim Pfeiffer (60.), 1:3, 1:4 Pascal Steinmetz (63., 73.).
Nächste Aufgabe für die SG Malberg: am Sonntag, 20. Oktober um 15:30 Uhr beim SV Windhagen.
Nächste Aufgabe für den TuS Mayen: am Samstag, 19. Oktober um 17:30 Uhr gegen den FSV Salmrohr.