Linz. Der zweite Spieltag der Fußball-Rheinlandliga startete am Freitagabend mit einem Paukenschlag. Der VfB Linz kassierte auf eigenem Platz eine derbe 0:4 (0:3)-Niederlage.

Nach dem 3:1-Sieg zum Saisonstart beim TuS Oberwinter hatte VfB-Coach Paul Becker seiner jungen Truppe gegen den Meisterschaftsanwärter aus dem hohen Westerwald ein Erfolgserlebnis zugetraut. Er wurde bitter enttäuscht und ärgerte nach dem Schlusspfiff: „Das war nicht rheinlandligareif. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir vorher besprochen haben. Das war eine einzige Katastrophe.“ Was hatte er erlebt? Er sah eine Gästemannschaft, die seinen Schützlingen in den ersten 30 Minuten hoch überlegen war und dies auch in Zählbares umsetzte. Den Auftakt machte Johannes Kühne (6.), der mit einer tollen Direktabnahme die 1:0-Führung erzielte. Zehn Minuten später schloss Spielertrainer Lukas Haubrich einen Konter über Stefan Peters und Andre Fischer zum 0:2 ab. Die Linzer fanden auch weiterhin kein Mittel gegen den flüssigen Kombinationsfußball und die stabile Hintermannschaft der Gäste. In der 22. Minute verhalf ein Foulelfmeter den Kombinierten zu einem weiteren Treffer. Nach einem unglücklichen Handspiel von Michael Krupp im Strafraum entschied Schiedsrichter Sebastian Nicolay auf Strafstoß, den Markus Scholz (22.) sicher zum 0:3-Pausenstand verwandelte. Die Kicker vom Kaiserberg hatten in der ersten Halbzeit zwei Möglichkeiten zu verzeichnen: Nicolas Kyrion zwang den starken Gästekeeper Christian Redel in der zwölften Minute mit einem Rechtsschuss zu einer Glanzparade und in der 38. Minute verfehlte ein Distanzschuss von Krupp nur knapp den SG-Kasten.

Nach Wiederanpfiff zeigten sich die Westerwälder hellwach und erhöhten durch Scholz (49.) auf 4:0. Danach schalteten die Kombinierten aus Neitersen und Altenkirchen einen Gang zurück, sodass die Platzherren besser ins Spiel kamen, aber ohne Torerfolg. Die SG-Hintermannschaft stand kompakt und ließ auch keinen Ehrentreffer der Gastgeber zu, obwohl Eric Becker (52.), Oliver Focke (58.) und Dustin Friese (71.) noch gute Einschussmöglichkeiten besaßen.

Das Neitersener Trainergespann Haubrich und Maik Rumpel war hochzufrieden: „In den ersten 25 Minuten waren wir sehr effektiv, danach hat sich vor allem unser Torwart Christian Redel ausgezeichnet.“ Der VfB Linz waren dagegen nach dem Auftaktsieg in Oberwinter unsanft auf den Boden der Tatsachen gelandet.

VfB Linz: Hilkes, Dillmann, Böcking, Joch, Kyrion, Seitz, E. Becker, Krupp (61. M. Rott), Schmitz (46. Friese), Kizilkan, Focke (61. Weber).

Schiedsrichter: Sebastian Nicolay (Niederburg).

Zuschauer: 180.

Torfolge: 0:1 Johanns Kühne (6.), 0:2 Lukas Haubrich (16.), 0:3, 04 Markus Scholz (22., Handelfmeter), 49.).

Am Sonntag ist der VfB Linz um 15 Uhr beim SV Morbach zu Gast, der eindrucksvoll gestartet ist. Einem 4:1-Heimsieg gegen den FSV Trier-Tarforst folgte ein 2:1-Erfolg bei der SG Malberg. Die letztjährige 2:6-Niederlage in Morbach dürfte den Becker-Schützlingen noch in schlechter Erinnerung sein. Man darf gespannt sein, welche Antwort die Becker-Elf auf das negative Heimerlebnis gegen Neitersen haben.

LS