Marktkirche Neuwied

Dem Rad in die Speichen fallen

Neuwied. Er warnte vor den Nazis, er forderte den Beistand der Kirche für die Juden und half, das Attentat gegen Hitler vorzubereiten. Dietrich Bonhoeffer widmete sein Leben dem Glauben und den Menschen. Vor 75 Jahren wurde er hingerichtet. Im April 1933, als die Verfolgung der Juden begann, formulierte er in einem Aufsatz unter dem Titel „Die Kirche vor der Judenfrage“ die unbedingte Verpflichtung der Kirche gegenüber allen Opfern jeder Gesellschaftsordnung - auch wenn sie keine Christen sind. Bonhoeffer hat nicht nur mit der Teilnahme an der Widerstandsbewegung versucht, dem Rad in die Speichen zu fallen.

„Er blieb ein unbequemer Außenseiter“, schrieb Eberhard Bethge 1970 über seinen Freund Dietrich, Die Bergpredigt öffnete Bonhoeffer den Blick für den Umgang mit Verfolgten, besonders mit den Juden: „Zwei Tage nach Hitlers Machtübernahme 1933 warnte er in einer Rundfunkrede davor, dass der „Führer“ zum „Verführer“ werden könne. Als das Attentat des 20. Juli 1944 scheiterte, zeigte sich das Ausmaß der Verschwörung, in die Dietrich Bonhoeffer verstrickt war. Es bedeutete für ihn den sicheren Tod. Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer im KZ Flossenbürg auf Befehl Hitlers erhängt.

Mit einer Seminarreihe wollen die Friedenskirchengemeinde und die Marktkirche an Dietrich Bonhoeffer und sein Vermächtnis erinnern und gleichzeitig fragen, welche Bedeutung seine Theologie für uns heute hat. Die Seminarreihe umfasst drei Abend. Der erste Abend am Donnerstag, den 1. Oktober zeigt Bonhoeffers Herkunft und Werdegang auf, am zweiten Abend, Dienstag,den 06. Okt. zeichnet Pfarrer Werner Zupp den Weg Bonhoeffers in den Widerstand nach. Prof Andreas Dr. Prangnitz aus Bonn wird am dritten Abend, Donnertag, den 15. Oktober versuchen die Theologie Bonhoeffers und ihre Bedeutung für heute darzustellen. Alle Abende beginnen jeweils um 19.30 Uhr und finden im Gemeindehaus an der Marktkirche statt.