Mittwochswanderer mit Werner Schönhofen

Wanderung bei Bad Ems

Neuwied. Am 21. November sind die Mittwochswanderer mit Werner Schönhofen auf den Spuren des Emser Erzbergbaus unterwegs. Gewandert wird vom Bergbaumuseum auf dem Wanderweg Bergbauspuren in den Wald und zurück an der evangelischen Martinskirche in Dorf Ems vorbei an die Lahn. Die Wanderstrecke ist etwa acht bis zehn Kilometer lang mit geringen Höhenunterschieden. Die Fahrt nach Bad Ems West erfolgt ab Weißenthurm ohne Umsteigen mit dem Minigruppenticket. Die Wanderer treffen sich um 12.45 Uhr im Bahnhof Weißenthurm.

Der Abbau von Blei- und Silbererzen geht in Bad Ems mindestens auf die römische Zeit zurück. Auf dem Blöskopf, wo die Erzgänge zu Tage traten, betrieben die Römer bereits im ersten Jahrhundert nach Christus – noch vor dem Bau des Limes – ein Hüttenwerk. Im zwölften Jahrhundert, als der Silberbergbau in Deutschland aufblühte, wurde auch in Bad Ems Silber gewonnen, zunächst im Tagebau; Pingen (Erdlöcher) erinnern daran. Dann aber begann der Abbau unter Tage. Im 17. Jahrhundert verarbeitete ein Hüttenwerk am Emsbach auswärtiges Eisen. Nach langer Unterbrechung wurde der Bergbau Mitte des 18. Jahrhunderts wieder aufgenommen und erreichte mit der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Höhepunkt. Zeitweise waren über 1600 Menschen aus der gesamten Region in den Gruben, der Aufbereitung, der Hütte und den Nebenbetrieben beschäftigt. Zuletzt wurde die 15. Tiefbausohle 900 Meter unter der Tagesoberfläche erreicht. 1945 kam der Bergbau durch Kriegseinwirkung zum Erliegen. 1959 wurde auch die Aufbereitung eingestellt.