PTHV an Deck des MS Wissenschaftsschiffs „Wie sieht die Zukunft der Pflege aus?“

Deutliche Hinweise auf einen Wandel im Arbeitsfeld professionell Pflegender

Deutliche Hinweise auf einen Wandel
im Arbeitsfeld professionell Pflegender

Ein gelungener Abend an Bord der MS Wissenschaft in Koblenz: v.l.n.r. Sabine Daxberger (PTHV), Dr. Rainer Wieching (Uni Siegen), Annette Wagner (Dokumentarfilmerin), Prof. Dr. Hermann Brandenburg (PTHV). Foto: PTHV

22.07.2019 - 16:45

Vallendar. „Neue Technologien wie Robotik und der Einsatz von künstlicher Intelligenz versprechen nicht zuletzt einem (drohenden) Pflegenotstand entgegenzuwirken. Aus pflegewissenschaftlicher Sicht können wir heute sagen: Wirkungsnachweise zu diesen neuen Technologien sind meist nur rudimentär vorhanden“, sagte Sabine Daxberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin (Projekt „Integrierte Technik- und Arbeitsplatzentwicklung für Gesundheit in der ambulanten Pflege“ ITAGAP) der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) an Deck des Binnenschiffes MS Wissenschaft. „Vielmehr gibt es deutliche Hinweise auf einen Wandel im Arbeitsfeld professionell Pflegender, der die Ausstattung Pflegender mit Technikkompetenzen bedingt. So sind Veränderungen im Sinne neuer Herausforderungen erkennbar.“


Die Technik ist eine Denkweise


An der Diskussionsrunde „Dialog an Deck“ zum Thema „Künstliche Intelligenz im Seniorenheim: Wie sieht die Zukunft der Pflege aus?“ nahmen neben Frau Daxberger die Dokumentarfilmerin Annette Wagner, die einen 20-minütigen Ausschnitt aus ihrer arte-Dokumentation „Roboter zum Kuscheln – Heilsam für Demenzkranke?“ zeigte und Herr Dr. Rainer Wieching, Bereichsleiter Gesundheit und Prävention, Wirtschaftsinformatiker und Neue Medien an der Universität Siegen, teil.

Die Moderation der Diskussionsrunde übernahm Prof. Dr. Hermann Brandenburg, Lehrstuhl für Gerontologische Pflege an der PTHV. „Die Technik ist kein Ding oder ein Gegenstand, sondern eine Denkweise. Was wir aus der Technik machen, hängt weniger von ihr selbst ab, sondern von unserem Umgang mit ihr. Wir sollten unsere diesbezüglichen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Aber um das zu tun, brauchen wir ein Referenzkriterium. Und das ist für mich eine gute Pflege“, sagte Prof. Brandenburg.

Den aktuellen Stand der Technikentwicklung beschreibt Frau Daxberger so: „In der Pflegepraxis können robotische Systeme das Versprechen nach Entlastung professionell Pflegender derzeit nur teilweise einlösen.

Es gibt erste Ansätze aus der Emotionsrobotik, die insbesondere zur Beruhigung oder Stimulation von Menschen mit Demenz hilfreich sein können. Das in Aussicht gestellte Ziel, darüber mehr Zeitressourcen für die Betreuung von Menschen mit Pflegebedarf zu generieren, kann aber nicht eingelöst werden, vielmehr entstehen neue instrumentell-technische sowie ethische Herausforderungen, insbesondere zu Fragen der Täuschung kognitiv beeinträchtigter Menschen.“


MS Wissenschaft auf Tour in Deutschland


Jedes Wissenschaftsjahr schickt das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Binnenschiff MS Wissenschaft auf Tour durch Deutschland.

Im Wissenschaftsjahr 2019 ist an Bord die wissenschaftliche Ausstellung „Künstliche Intelligenz“ zu sehen.

Ausstellungsbegleitend fand in Koblenz die Diskussionsveranstaltung „Künstliche Intelligenz im Seniorenheim: Wie sieht die Zukunft der Pflege aus?“ statt.

Mit der Diskussionsreihe „Dialog an Deck“ möchte das Ministerium Bürgerinnen und Bürger mit Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft ins Gespräch bringen, um kritisch über den Einsatz von künstlicher Intelligenz zu diskutieren. Weitere Informationen unter: www.ms-wissenschaft.de.

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