- Anzeige -Bilanzpressekonferenz der Volksbank RheinAhrEifel eG

Bilanzsumme steigt trotz Herausforderungen durch Corona erstmals über 4 Mrd. Euro

Bilanzsumme steigt trotz Herausforderungen durch Corona erstmals über 4 Mrd. Euro

Die Vorstandsmitglieder (von links) Markus Müller und Walter Müller sowie Vorsitzender Sascha Monschauer stellten die Bilanz der Volksbank RheinAhrEifel für das Jahr 2020 vor. Foto: artsunlimited/Matthias Israel

Mayen/Bad Neuenahr. Trotz der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie schließt die Volksbank RheinAhrEifel eG das Geschäftsjahr 2020 mit einem guten Ergebnis ab. Das berichtete der Vorstandsvorsitzende Sascha Monschauer in der Bilanz-Pressekonferenz, die erstmals in Form einer Videokonferenz stattfand. Die Bilanzsumme stieg demnach um stolze 10 Prozent von 3,7 auf 4,1 Milliarden Euro. Dank eines Betriebsergebnisses von 29,5 Millionen Euro vor Bewertung (Vorjahr 30,2 Millionen Euro) soll der Vertreterversammlung am 29. April eine Dividende von vier Prozent vorgeschlagen werden.

Diese setzt sich zusammen aus einer Grunddividende in Höhe von zwei Prozent zuzüglich eines Bonus von ebenfalls zwei Prozent. 2020 hatte es coronabedingt keine Dividende gegeben, 2019 waren noch fünf Prozent ausgezahlt worden. Doch fünf Prozent Dividende seien heutzutage nicht mehr zeitgemäß, bemerkte Monschauer mit Blick auf die aktuelle Zinssituation. Deshalb werde man künftig eine Grunddividende von zwei Prozent ausschütten, die je nach Jahresergebnis mit einem flexiblen Bonus ergänzt werde.

Verwahrentgelt von 0,5 Prozent seit Jahresbeginn

Aufgrund der nach wie vor ungünstigen Zinssituation hat die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel Strafzinsen in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr eingeführt für Sichteinlagen von 250.000 Euro für Privatpersonen und 500.000 für Unternehmen. Allerdings werde mit jedem Kunden ein individueller Freibetrag vereinbart. Die „Verwahrentgelte“ gelten rückwirkend zum 1. Januar 2021. Dazu habe es keine Alternative gegeben, so Vorstandsvorsitzender Sascha Monschauer, denn alle Alternativen hätten die Gefahr weiterer Risiken sowie zusätzlicher Kosten für die Bank beinhaltet. Da die Kundeneinlagen die Kredite um 473 Millionen Euro überstiegen, gebe es einen akuten Anlagenotstand, die Kunden sollen deshalb dazu veranlasst werden, ihr Geld sinnvoll anzulegen.

„2020 war sehr herausfordernd. Nachdem uns die Corona-Krise zunächst ein Stück weit zurückgeworfen hat, konnten wir unser Geschäft schnell wieder stabilisieren und das Jahr auf einem guten Niveau beenden“, erklärte Monschauer. Erfreulicherweise habe man das Eigenkapital weiter stärken können auf 408 Millionen Euro. Das Kreditgeschäft sei ebenfalls um über 11 Prozent auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro gewachsen, die Kundeneinlagen stiegen sogar auf 3,2 Milliarden Euro (plus 11,2 Prozent). Insgesamt betreue die Volksbank einschließlich ihrer Partnerunternehmen ein Kundenvolumen von 8,4 Milliarden Euro (plus 700 Millionen Euro).

Viertgrößtes Genossenschaftsinstitut in Rheinland-Pfalz

Ohnehin sei die Volksbank mittlerweile die Viertgrößte in Rheinland-Pfalz und auf Platz 27 bundesweit. Bei der Zahl der Mitglieder belege man mit rund 118.000 Anteilseignern sogar Platz sechs im Bundesvergleich, obwohl der Geschäftsbereiche ländlich geprägt sei. Auch die Zahl der Kunden habe man auf 188.000 erhöhen können. Insgesamt seien bei der Volksbank 700 Mitarbeiter beschäftigt, 41 junge Menschen würden zu Bankkaufleuten ausgebildet. Betriebsbedingte Kündigungen werde es vorerst nicht geben, allerdings würden frei werdende Stellen mitunter nicht mehr neu besetzt, so dass die Zahl der Mitarbeiter auf mittlere Sicht wohl abnehmen werde. 2021 werde es auch keine Filialschließungen geben, doch 2022 werde man die eine oder andere Entscheidung in dieser Hinsicht treffen müssen.

Dafür stünden in diesem Jahr einige Bau- und Investitionsprojekte auf der Agenda. So wolle man am Standort Daun rund 7 Millionen Euro in einen Neubau investieren, der gegenüber des jetzigen Bankgebäudes entstehen soll. In Mendig werde die Volksbank ein neues Bürogebäude im Industriegebiet errichten, das 110 Mitarbeitern Raum bietet. Baubeginn ist für das Jahr 2021, die Fertigstellung für Ende 2022 angedacht.

Filiale in Sinzig wird erweitert und modernisiert

Die Filiale in Sinzig wird ebenfalls erweitert und modernisiert, dafür würde man einen siebenstelligen Betrag ausgeben, so Direktor Thomas Theisen. Dafür habe man das Nachbargebäude gekauft, das nach Auszug des aktuellen Mieters im Erdgeschoss umgebaut werde. Die beiden Gebäude sollen dann zu einem Komplex zusammengefasst werden mit einem barrierefreien Zugang im Erdgeschoss, wo auch der Service und die Beratung untergebracht wird. Im Obergeschoss sollen Mietwohnung entstehen. Außerdem soll in Altenahr eine neue Selbstbedienungseinheit entstehen.

Auch bei den Renditeobjekten tue sich etwas. In Lahnstein errichte die Bank im „Rheinquartier“ insgesamt 66 Wohnungen in drei Gebäuden. Die Fertigstellung des ersten Gebäudes mit 22 Wohnungen sei für Ende 2021 geplant, so Monschauer. In Mülheim-Kärlich entstehe außerdem das „Raiffeisenquartier“ mit Mietwohnungen, einer Bäckerei sowie einer SB-Filiale der Volksbank.

Kunden wurden in der Corona-Krise tatkräftig unterstützt

In der Corona-Krise unterstütze die Bank Unternehmen und Privatkunden auf vielfältige Weise. 67 Prozent ihrer Kunden klagten über sinkenden Umsatz, davon wiederum 65 Prozent über Umsatzrückgänge von mehr als 25 Prozent. 80 Prozent der Kunden hätten staatliche Hilfen in Anspruch genommen. Außerdem seien 2020 rund 270 Fördermitteldarlehen mit einem Volumen von 43,7 Millionen Euro beantragt und rund 1800 Tilgungsaussetzungen bei Privatkunden und Firmenkunden genehmigt worden. Insbesondere seit dem Frühjahr verzeichne die Volksbank einen stark erhöhten Beratungsbedarf bei ihren Kunden und habe auch dafür ihr digitales Serviceangebot weiter ausgebaut. „Nahezu alle Standardbankgeschäfte können nun online getätigt werden“, so der Vorstandsvorsitzende. Eine wichtige Neuerung sei auch das kontaktlose Bezahlen, das ohne PIN-Eingabe mittlerweile bei vielen Händlern bis zu einem Betrag von 50 Euro möglich sei.

Ihre hohe Beratungsqualität habe die Bank bei Bankentests und Kundenbefragungen erneut unter Beweis gestellt. In Koblenz gewann sie Anfang 2020 den Bankentest des renommierten „Deutschen Instituts für Bankentests“ in allen fünf Kategorien. Im Winter folgten der erste Platz in Rheinland-Pfalz für die Private-Banking-Beratung sowie Platz 3 im Bereich Firmenkunden. Zum wiederholten Mal, jedoch erstmals als fusionierte Volksbank RheinAhrEifel, erreichte sie Platz 1 beim „Koblenzer Kundenspiegel“.

Vereine, Schulen und Kindergärten profitieren von Ertragskraft

Von ihrer Ertragskraft profitierten auch 2020 wieder Vereine, Schulen, Kindergärten und gemeinnützige Institutionen in der Region. Rund 850.000 Euro flossen in Form von Spenden und Sponsoring für gute Zwecke. 150.000 Euro davon vergab die Bank im Rahmen ihres groß angelegten Corona-Hilfsprogramms „100.000 für Vereine“, für das mehr als 300 Anträge eingingen und das aufgrund der hohen Nachfrage noch einmal aufgestockt wurde. Auch die Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel habe im vergangenen Jahr 213 Projekte unterstützt. Im Rahmen eines Jahresprojektes verteilte sie kostenlos über 7000 Notfalldosen an die Bevölkerung. Auch die Spendenplattform „Viele schaffen mehr“ wurde rege genutzt, Vereine und Initiativen hätten bislang knapp 200.000 Euro für 63 Projekte über die Plattform eingesammelt. Pro Unterstützer gibt die Volksbank fünf Euro dazu, so dass insgesamt 55.000 Euro aus ihrem Spendentopf zusätzlich in die Region geflossen seien.

Ausgebaut wird auch das digitale Banking. Der Bereich „Volksbank Direkt“ mit den Teams Direktberatung, Direktservice und Electronic Banking sei Teil der Omnikanal-Strategie der Bank. Mitglieder und Kunden sollen darüber ihre Bankgeschäfte, wann immer sie wollen, bequem von zuhause aus erledigen können. Firmenkunden profitieren außerdem von eCommerce-Dienstleistungen und der Expertise von Fachleuten, die auf elektronischen Zahlungsverkehr spezialisiert seien.