- Anzeige -Inhaber und Geschäftsführer der REWE Jörg Schäfer OHG im Interview

„Bürgerinnen und Bürger sind dankbarfür Vollsortimenter im Gemeindegebiet“

„Bürgerinnen und Bürger sind dankbar
für Vollsortimenter im Gemeindegebiet“

Jörg Schäfer.Foto: privat

Ringen. Wie beurteilen Sie den momentanen Erfolg Ihres Standortes in Grafschaft-Ringen?

Zurzeit bin ich mit dem Standort in Ringen zufrieden, sonst hätte ich ihn nicht im Jahr 2013 besetzt. Ich merke, dass die Bürgerinnen und Bürger der Grafschaft sehr dankbar für einen Vollsortimenter im Gemeindegebiet sind. Die beabsichtigte Ansiedlung von ALDI und damit die Etablierung einer Einzelhandelsagglomeration erfordert es aber, langfristig zu denken, in die Zukunft zu schauen.

Wie schätzen Sie die Frequenz in Ihrem Markt ein: wer kommt zu Fuß, wer mit dem Auto?

Ich höre in der Diskussion der letzten Monate immer wieder, dass der REWE-Standort,, lm Kreuzerfeld“ aufgrund seiner innerörtlichen Lage fußläufig aufgesucht wird. Dies ist leider nur bedingt richtig. Tatsächlich kommt nur ein geringer Prozentsatz meiner Kunden zu Fuß in den Markt. Da ich dies genau wissen wollte, habe ich aktuell konkrete Zahlen erheben lassen: es sind unter 1 Prozent aller Kunden, die meinen Markt zu Fuß aufsuchen. Da also ohnehin das Gros der Kunden die Marktbesuche mit dem PKW absolviert, wäre eine Einzelhandelslage auf der sogenannten grünen Wiese unter Gesundheitsaspekten und klimapolitischen Gesichtspunkten zu begrüßen.

Gibt es am derzeitigen Standort für Sie Erweiterungs- und Modernisierungsmöglichkeiten? Was ist mit Parkflächen, Ihrem Kunden- und Lieferverkehr und insgesamt dem Verkehrsaufkommen in der Ortslage von Ringen?

Eine Erweiterung des REWE-Marktes ist am Standort im Kreuzerfeld Ringen nicht möglich. Dies wäre aber unter Berücksichtigung der steigenden Einwohnerzahl erforderlich.

Zudem muss der Einzelhandel stets dem Zeitgeist entsprechen, d. h. die Märkte bedürfen einer permanenten Anpassung an die Kundenwünsche. Eine bauliche Umgestaltung lässt aber weder der Baukörper noch das Grundstück in größerem Umfange zu. Die Errichtung eines REWE-Marktes der neuen Generation wäre am jetzigen Standort nicht denkbar. Langfristig würde der Markt ohne umfassende Umbaumaßnahmen an Attraktivität verlieren und in der Käufergunst sinken. Weitere Entwicklung bedeutet Sicherung der Existenz und letztlich auch Sicherung des Standortes. Neben den mangelnden Zukunftsperspektiven weist der Standort aber auch heute schon erhebliche Nachteile auf. lch darf hier insbesondere auf das knappe Parkplatzangebot hinweisen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Parkplatz abschüssig ist.

Dies sind Aspekte, die aus Kundensicht nicht zufriedenstellend sind und letztlich die Kundengunst beeinflussen.

Neben den rein betriebswirtschaftlichen Auswirkungen sehe ich aber auch nachteilige Konsequenzen für die jetzigen und auch zukünftigen Nachbarn des heutigen Standorts. Die grundsätzlich zu begrüßende innerörtliche Lage des Standortes,, Im Kreuzerfeld“ bedingt im Umkehrschluss auch eine Zunahme des Verkehrs, sowohl Kunden- als auch Zulieferverkehr. Die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation würde sich auf der Rheinbacher Straße verschärfen. Die Nachteile liegen auf der Hand: Erhöhung der CO2-Emission bei Stau, sowie eine stetig zunehmende Lärmbelastung.

Warum wäre für Sie ein gemeinsamer Standort mit ALDI und einem Drogeriemarkt von Vorteil? Entsteht da nicht eine Konkurrenzsituation?

Die räumliche Nähe dieser Märkte, dies zeigen alle Erfahrungen an anderen Standorten, lässt zunächst für alle eine erhöhte Käuferfrequenz erwarten, wodurch alle Beteiligten voneinander profitieren könnten. Eine Konzentration mehrerer Einzelhandelseinrichtungen an einem Standortbereich trägt zur Aufwertung eines Standortareals bei, sodass gewisse Umsätze aus Kopplungskäufen generiert werden können. Auch für die Kunden ist der Vorteil greifbar: Einmal anfahren, parken und bei drei Anbietern einkaufen. Alles andere heißt: drei verschiedene Wege machen, ein Mehrfaches an Zeitaufwand, deutlich mehr Kilometer fahren.