AnzeigeGlobal Player Zschimmer & Schwarz feierte auf der Festung Ehrenbreitstein 125-jähriges Bestehen

Nach der Enteignungerfolgte der Umzug nach Lahnstein

Nach der Enteignung
erfolgte der Umzug nach Lahnstein

Moderatorin Mara Bergmann im Interview mit den Gesellschaftern der Zschimmer & Schwarz-Gruppe Dr. Katrin Schwarz, Tobias Schwarz, Christian Schwarz und Dr. Tilman Rochow.Foto: -HEP-

Nach der Enteignung
erfolgte der Umzug nach Lahnstein

Dr. Eberhard Schwarz, Gesellschafter von Zschimmer & Schwarz, überreicht Roger Lewentz, Staatsminister im Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz, ein historisches Fotobuch mit Impressionen aus dem Arbeitsalltag der Nachkriegsgeschichte des Unternehmens im Bundesland.Foto: privat

Nach der Enteignung
erfolgte der Umzug nach Lahnstein

190 geladene Gäste waren zum Festakt in den Kuppelsaal gekommen.Foto: -HEP-

Lahnstein/Koblenz. Das 125-jährige Bestehen feierte jetzt das Chemieunternehmen Zschimmer & Schwarz auf der Festung Ehrenbreitstein. Etwa 190 geladene Gäste kamen zum Festakt in den Kuppelsaal, und abends zur Mitarbeiterfeier im Festzelt auf dem Plateau waren es etwa 1.100. Kein Wunder, beschäftigt doch der in Lahnstein ansässige Familienbetrieb am Hauptstandort 500 und weltweit 1.300 Mitarbeiter.

Im Kuppelsaal der Festung blickte Dr. Eberhard Schwarz auf die Geschichte des Chemieunternehmens zurück, das 1894 in Chemnitz entstand. Wegen der zu umfangreichen Entwicklung des expandierenden Unternehmens machte der Referent Zeitsprünge von 25 Jahren.

Kauf des Werkes in Oberlahnstein 1939

1894 gründeten Otto Zschimmer und Max Schwarz in Chemnitz einen Handelsbetrieb für Farben und Chemikalien. Der war so erfolgreich, dass ständig erweitert werden musste, und so begann die eigene Produktion 1909 im thüringischen Greiz-Dölau. 1939 schließlich wurde ein Werk in Oberlahnstein gekauft.

Bomben zerstörten im Zweiten Weltkrieg den Stammsitz in Chemnitz und ein weiteres Werk im thüringischen Heinrichshall. Dieses und die chemische Fabrik in Greiz-Dölau wurden 1948 von den Sowjets enteignet. Und so verließen Max Schwarz sowie Erich und Fritz Zschimmer Ostdeutschland und zogen mit vielen Mitarbeitern in den Westen, also nach Oberlahnstein, wo das Unternehmen enorm ausgeweitet wurde.

Wertmarken zum Betriebsfest 1949

Dr. Eberhard Schwarz berichtete, dass weder das 25-jährige Bestehen kurz nach dem Ersten Weltkrieg noch das 50-jährige während des Zweiten Weltkriegs gefeiert wurde, aber ein Betriebsfest 1949. Im Saal des Turnerheims gab es damals für jeden Mitarbeiter gegen Wertmarken zwei Flaschen Wein, drei mit Hackfleisch belegte Brötchen und zehn Zigaretten oder fünf Zigarren im Wert von einer D-Mark.

Für das Haus der Kulturgeschichte, Wirtschaft und Technik, das bis 2025 im Festungsbereich erbaut sein soll, überreichte Dr. Eberhard Schwarz dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz als Ausstellungsstück ein Fotoalbum, das die Arbeit von früher zeigt. Roger Lewentz verwies auf die Festung Ehrenbreitstein mit 615.000 Besuchern im Jahr und die BuGa 29, von der Zschimmer & Schwarz auch ein Teil sein wird. „Die Landesregierung ist stolz auf die chemische Industrie in Lahnstein als drittgrößtem Chemie-Standort im Land. Wir brauchen mittelständische krisenfeste Unternehmen, da ist die Chemische Industrie ein Wachstumstreiber.“

Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte bezeichnete Zschimmer & Schwarz als äußerst wichtig: „Das Unternehmen investiert am Standort Lahnstein und so auch für die Zukunft der Stadt. Zschimmer & Schwarz hat sich an der Sanierung der Kapelle beteiligt, an sozialen Projekten und hat eine enge Verbindung mit der Feuerwehr.“

Anfänge in Chemnitz

Eine deutsche Geschichte, die 1894 in Chemnitz begann, nannte Landrat Frank Puchtler die Unternehmensgeschichte: „Wandel und Umbrüche, die viele als Risiken sehen, bedeuten bei Zschimmer & Schwarz Mut. 125 Jahre Firmengeschichte sind eine Leistung und die braucht eine Region.“ Der Landrat unterstrich, dass viele Lahnsteiner Familien eine enge Bindung zu diesem Unternehmen und auch kurze Wege zu ihrem Arbeitsplatz hätten.

Charmant durch das Programm der Jubiläumsfeier führte Moderatorin Mara Bergmann, die schließlich die Gesellschafter Dr. Katrin Schwarz, Tobias Schwarz, Dr. Tilman Rochow und Christian Schwarz zu Interviews auf die Bühne rief. Sie haben eine Familienverfassung aufgestellt, in der respektvoller und vertrauensvoller Umgang miteinander gefordert wird und verschiedene Meinungen akzeptiert werden müssen. Die Familienmitglieder legten aber auch dar, dass Zschimmer & Schwarz, obwohl als Global Player auf fünf Kontinenten angesiedelt, die Unternehmenszentrale in Lahnstein festschreibt.

Tradition wird großgeschrieben

Dr. Bernd Reckmann, Vorsitzender des Beirats, erläuterte: „Wir denken in Generationen, bauen auf Werte und Tradition der Unternehmer, wobei Familie gelebt und großgeschrieben wird.“ Zschimmer & Schwarz sorge für Produkte, die das Leben der Menschen besser und einfacher machten, unterstrich Reckmann.

Und was sind das für Produkte? „Die Mischung macht’s“, war das Jubiläumsmotto, und in der Tat ist der Angebotsmix von Zschimmer & Schwarz riesig. Er reicht von chemischen Hilfsmitteln und Spezialitäten für Kosmetik- und Pflegeindustrie, Herstellung von Farben und Lacken über Konsumgüterproduktion und Bekleidungsbranche bis hin zur Bauwirtschaft, damit deren Produkte wirksamer, robuster, vielseitiger und effizienter werden.