- Anzeige -Wiedereröffnung der Neurologischen Therapie RheinAhr

Neuanfang an neuem Standort mitfrischen Ideen und modernster Technik

Neuanfang an neuem Standort mit
frischen Ideen und modernster Technik

Das Team der Neurologische Therapie RheinAhr freut sich schon auf die Fortführung der erfolgreichen Arbeit am neuen Standort auf dem Sprengnetter-Campus in der Heerstraße 109 in Bad Neuenahr. Foto: JOST

Bad Neuenahr. Am neuen Standort und mit jeder Menge frischen Ideen sowie modernster Technik feierte die Neurologische Therapie RheinAhr jetzt die offizielle Wiedereröffnung. Bei der verheerenden Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 waren die bisherigen Praxisräume in der Schülzchenstraße in Ahrweiler samt sämtlichem Inventar komplett zerstört worden, der Schaden betrug etwa 1,5 Millionen Euro. An seinem neuen Standort im ersten Obergeschoss auf dem Sprengnetter-Campus in der Heerstraße 109 in Bad Neuenahr ist das Zentrum für Rehabilitation, Eingliederung und Nachsorge gGmbH nun nach menschlichem Ermessen vor einer weiteren Hochwasserkatastrophe geschützt. Zugleich wurde die Gelegenheit genutzt, das vor 25 Jahren gegründete Therapiezentrum nach den allerneuesten therapeutischen Gesichtspunkten auszurichten und mit den modernsten Gerätschaften auszustatten.

„Die heutige Wiedereröffnung des Therapiezentrums ist für das medizinische und therapeutische Angebot der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und damit des gesamten Kreises Ahrweiler ein wichtiger Schritt, der auch Hoffnung gibt“, betonte auch der Kreisstadt-Beigeordnete Hans-Jürgen Juchem. Von solchen Terminen gehe für die Bevölkerung ein wichtiges Signal aus, und jedes Angebot, das wieder oder neu zu Verfügung stehe, zeige allen, dass es vorangehe. „Der Wiederaufbau nach dem verheerenden Ereignis aus dem letzten Juli läuft. Wir lassen uns nicht unterkriegen!“, betonte Juchem. Und gerade die Angebote des Gesundheitssektors seien ein extrem wichtiger Baustein der Daseinsvorsorge. Die Verfügbarkeit von Ärzten oder Therapeuten vor Ort gebe für viele Menschen den Ausschlag, hier wohnen zu bleiben. Deshalb sei ein funktionierendes und leistungsfähiges Gesundheitswesen so wichtig für einen Wohnstandort, und für die Kreisstadt als Gesundheitszentrum natürlich noch einmal in ganz besonderem Maße. „Auf dem Weg dahin, der sicherlich noch einiger Anstrengungen bedarf, ist jeder noch so kleine Schritt ein Zeichen und eine Botschaft: Es wird!“, freute sich Juchem und wies zugleich darauf hin, dass der Aufbau des Tals nur im Zusammenwirken von öffentlichen und privaten Akteuren gelingen könne.

Großes Lob gab es auch von Ulrich van Bebber, dem Vorsitzenden der Lebenshilfe Kreis Ahrweiler, die gemeinsam mit der Lebenshilfe Mayen Koblenz und dem Lebenshilfe-Landesverband Rheinland-Pfalz Gesellschafter des Therapiezentrums ist. „Danke für das Durchhaltevermögen, den Mut, die Tatkraft und die Ideen, die sie gezeigt haben. Das war ein Kraftakt“, wusste er. Das werde vor allem dann klar, wenn man sich die Bilder von der überfluteten Einrichtung noch mal in Erinnerung rufe und gleichzeitig dann sehe, was jetzt am neuen Standort aufgebaut worden sei. Die Wiedereröffnung habe für die Lebenshilfe im Kreis Ahrweiler nach der Tragödie durch die Flutkatastrophe auch eine symbolische Bedeutung. „Wir wollen damit auch nach innen und nach außen signalisieren, dass es weitergeht, dass es trotz der nach wie vor schwierigen Lage wieder aufwärtsgeht, dass wir uns auch neuen Themen zuwenden und und weiterentwickeln wollen.“ Deshalb wünschte er sich, dass diese Einrichtung zu einem Leuchtturm für Bad Neuenahr-Ahrweiler werde.

Bereits seit dem 2. Mai kümmert sich das 23-köpfige Team um Geschäftsführer Stefan Möller, die Leitende Ärztin Dr. Elke Vespo und den Therapeutischen Leiter Markus Ebner auf dem Sprengnetter-Campus um Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall-Patientin, Menschen nach Schädel-Hirn-Trauma, entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Gehirns, Rückenmarks und der Nerven. Und das sowohl für leicht wie auch für schwerer Betroffene. „Wir bieten wohnortnah modernste interdisziplinäre Therapiemöglichkeiten“, erläutert Möller. Gerade die wohnortnahe therapeutische Versorgung erlaube es, im konkreten Lebens- und Arbeitsumfeld des Rehabilitanden zu behandeln - „da, wo das Leben spielt“, so Möller. Auf einer Fläche von 700 Quadratmetern steht eine Vielzahl von Therapieräumen mit unterschiedlicher Ausrichtung zur Verfügung, sodass auf jeden Patienten und seine speziellen Bedürfnisse individuell eingegangen werden kann. Ohnehin habe sich das Therapiezentrum die Teilhabe auf die Fahne geschrieben, so Möller, denn letztlich gebe der Patient die Richtung vor, in der die Therapie sich entwickeln solle. Abgesehen davon würden auch die Angehörigen eng in das Behandlungskonzept eingebunden.

„Das Wissen, dass unsere Arbeit sinnvoll ist, war unser Motor“, betonte Dr. Vespo, dass es auch für die Mitarbeiter nicht leicht gewesen sein, zu einer eigenen Haltung zu der Flutkatastrophe zu kommen und daraus die Kraft zu entwickeln, weiterzumachen. Letztlich gehe es ihnen nun ähnlich wie ihren Patienten: „Sie müssen lernen, mit den Erfahrungen zu leben und die Folgen auszuhalten.“ Da aber auch viele Mitarbeiter selbst während und nach der Flutkatastrophe dramatische Erfahrungen verarbeiten mussten, gebe es in regelmäßigen Abständen auch eine Supervision.

Doch auch in der Zwischenzeit habe man sich nach Kräften um die Patienten gekümmert, die mit schweren motorischen Einschränkungen zu kämpfen haben und schon vor der Flut nur eingeschränkt in der Lage waren, ihren Alltag zu bewältigen. „Und dann kam noch der Verlust der Infrastruktur dazu.“ Was auch für das Team selbst und seine Mitarbeiter gegolten habe, denn auch die konnten nicht mehr auf die gewohnten Räumlichkeiten und Gerätschaften zurückgreifen, mussten vieles improvisieren. Mithilfe von Hausbesuchen habe man jedoch wichtige Therapien zügig wieder aufnehmen können, zumal die Patientendaten in einer Internet-Cloud gesichert waren. Auch die Krankenkassen hätten sehr dabei geholfen, dass das Therapiezentrum angesichts der völlig veränderten Situation habe weiterarbeiten können. Außerdem habe die ZNS Hannelore-Kohl Stiftung in Bonn Räumlichkeiten für die Behandlung zur Verfügung gestellt.

Dr. Paul Reuther, der Gründer des Therapiezentrums und zugleich „die DNA der neurologischen Rehabilitation“, dankte insbesondere den zahlreichen Unterstützern, die insgesamt fast eine Million Euro für den Wiederaufbau des Therapiezentrums gespendet hätten. Darunter seien zahlreiche befreundete Organisationen aus dem medizinischen Bereich gewesen. Darüber hinaus steuerte das Land Rheinland-Pfalz etwa 700.000 Euro aus dem Fluthilfe-Fonds für Unternehmen bei. Von dem Geld seien nicht nur die Räumlichkeiten renoviert, sondern auch die notwendigen Geräte angeschafft worden. So sei ein komplett neues Rehabilitationszentrum mit Therapiegeräten der neuesten Generation entstanden. Unter anderem bietet die Neurologische Therapie RheinAhr nun ein hochmodernes Laufband für eine Ganganalyse mit modernster Druckmessplatten-Technologie, darüber hinaus Gerätschaften für die Arm-/Handrehabilitation. Medizinische Diagnostik mittels EEG, EMG, NLG und Duplex seien nun auch im Haus möglich.