Gärtnerei Wilbert aus Koblenz-Güls zum Ausbildungsbetrieb 2017 gekürt

„Nur wer selbstausbildet, hat auch Fachkräfte“

„Nur wer selbst
ausbildet, hat auch Fachkräfte“

V.li. Melanie Schmitt von der Landjugend RheinhessenPfalz, der Präsident der Landwirtschaftskammer, Ökonomierat Norbert Schindler, MdB, Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing, das Ehepaar Werner und Elke Wilbert sowie Benjamin Purpus von der Landjugend Rheinland-Nassau.privat

Koblenz-Güls. „Wir sind richtig stolz, diese Auszeichnung bekommen zu haben.“ Werner Wilbert strahlte mit seiner Frau Elke um die Wette, als die beiden im Kurhaus Bad Kreuznach auf die Bühne gerufen werden. Der Grund: Die Gärtnerei Wilbert aus Koblenz-Güls wurde zum Ausbildungsbetrieb des Jahres 2017 der Grünen Berufe in Rheinland-Pfalz gekürt. Melanie Schmitt von der Landjugend RheinhessenPfalz und Benjamin Purpus, Landjugend Rheinland-Nassau, überreichten zusammen mit dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, MdB, im Kurhaus in Bad Kreuznach die Urkunde, das Hausschild und 1.000 Euro Preisgeld an Familie Wilbert. Werner Wilbert führt die Gärtnerei gemeinsam mit seiner Frau in der dritten Generation. Die Aufgaben sind klar verteilt: Zuständig für die Gärtnerei ist Werner Wilbert. Der dazugehörige Blumenladen läuft unter der Regie seiner Frau. Seit dem Jahr 2003 bildet Gärtnermeister Wilbert aus. Neun Auszubildende haben bisher ihre Abschlussprüfung erfolgreich absolviert.

Persönlicher Bezug zu

Auszubildenden an erster Stelle

Was hat die Jury, bestehend aus jeweils einem Vertreter der Landjugend RheinlandPfalz, der Landjugend Rheinland-Nassau, des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, dazu bewogen, genau diesen Betrieb auszuzeichnen? „Hier spielen mehrere Faktoren zusammen“, sagt Benjamin Purpus. In der Gärtnerei wird ein sehr vielseitiges Bild des Gärtnerberufs vermittelt. Die Pflanzen, die direkt aus den Gewächshäusern an die Kunden verkauft werden, stammen zu 95 Prozent aus eigener Produktion. Die Auszubildenden lernen, wie Gemüsepflanzen ausgesät werden, um diese dann den Kunden als Jungpflanzen anzubieten. Auch die Neupflanzung und Pflege von Gräbern auf dem gegenüber der Gärtnerei gelegenen Friedhof gehören zur Ausbildung. Dienstleistungen wie Bepflanzung von Balkonkästen und die Pflege von Gärten runden die Ausbildung ab.

Zudem ist Werner Wilbert der gute Kontakt zu den Berufsschulen wichtig. Und auch überbetriebliche Lehrgänge stellen einen wesentlichen Teil der Ausbildung dar. Dass die Auszubildenden zu Fachmessen mitgenommen werden, ist für Wilbert eine Selbstverständlichkeit. „Dabei haben unsere Auszubildenden die verantwortungsvolle Aufgabe, bei der Auswahl des Pflanzensortiments für die nächste Saison mitzuwirken. Kommt die Pflanzenauswahl bei den Kunden gut an, stärkt das das Selbstvertrauen“, weiß der Gärtnermeister, für den der persönliche Bezug zu jedem Auszubildenden an oberster Stelle steht. Genügend Freizeit sei auch ein wichtiger Punkt, so Wilbert. So wird Sonntagsarbeit, die in der Saison auch mal anfällt, mit doppelter Freizeit ausgeglichen. An Samstagen wird in der Saison immer abwechselnd gearbeitet.

Ziel: Junge Menschen

für den Beruf begeistern

Die große Leidenschaft für seinen Beruf ist Werner Wilbert anzumerken. Sein Ziel ist es, junge Menschen für den Beruf des Gärtners zu begeistern. Und dieses Ziel lebt er jeden Tag: „Für mich bedeutet eine erfolgreiche Ausbildung, dass sich die jungen Menschen in den drei Jahren Ausbildung nicht nur zu einem Gärtner, sondern auch zu einer Persönlichkeit entwickeln und in ihrem Beruf als Gärtner tätig bleiben.“

Hervorzuheben ist, dass sich der Familienbetrieb mit seinen drei Azubis überproportional für die Ausbildung engagiert. Und genau darin sieht Werner Wilbert eine Investition für die Zukunft: „Nur wer selbst ausbildet, hat auch Fachkräfte.“ Mit der Auszeichnung als Siegerbetrieb möchte Wilbert seine Kollegen motivieren, wieder vermehrt auszubilden.

Den Wettbewerb „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ haben die beiden Landjugendverbände Rheinland-Nassau und RheinhessenPfalz vor sechs Jahren ins Leben gerufen. Er wird seitdem gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau durchgeführt. Die Betriebe, die sich um die Auszeichnung bewerben, erklären sich bereit, sich einer Auswertung ihrer Ausbildungsleistungen zu unterziehen. Ihnen bietet sich dabei die große Chance, ihre Ausbildungsmethoden zu überdenken und somit die Qualität ihrer Ausbildung zu steigern. Das macht jeden Betrieb für Ausbildungsplatzsuchende interessanter.

Pressemitteilung der

Landwirtschaftskammer

Rheinland-Pfalz