Kooperationsverbund aus Stadt und Kreis, SWN, SBN und GSG will Potenziale ausschöpfen

Start für kommunale E-Mobilität:Konzept bis Jahresende erarbeitet

Start für kommunale E-Mobilität:
Konzept bis Jahresende erarbeitet

Sie wollen die E-Mobilität gemeinsam voranbringen (v.l.): Landrat Achim Hallerbach, Geschäftsführer Stefan Herschbach für SWN und SBN, GSG-Chef Carsten Boberg, SWN-Geschäftsfeldleiter Udo Engel und Oberbürgermeister Jan Einig.SWN

Neuwied. Die kommunalen Betriebe wollen die E-Mobilität stärker nutzen und fördern: Stadt, Kreis, SWN, SBN und GSG ziehen an einem Strang und lassen ein gemeinsames Elektromobilitätskonzept erstellen. Bis Ende des Jahres werden Ergebnisse vorliegen. Das erste Treffen aller Beteiligten fand bereits bei den SWN statt, die auch die Federführung übernommen haben.

Oberbürgermeister Jan Einig, auch Aufsichtsratsvorsitzender der SWN, sieht enorme Chancen in dem Konzept: „In allen fünf Organisationen haben wir mehr als 270 Fahrzeuge im Einsatz. Allein 60 Pkw und kleinere Nutzfahrzeuge werden regelmäßig von verschiedenen Fahrern genutzt. Aber längst nicht alle sind ausgelastet und haben ungenutzte und damit unwirtschaftliche Standzeiten. Das muss anders werden.“

Das Konzept soll die technische Eignung, Wirtschaftlichkeit und den Umweltnutzen der Elektromobilität im kommunalen Bereich für alle Beteiligten abbilden. Landrat Achim Hallerbach betont, dass die politischen Entscheider eine Grundlage benötigen: „Wir wollen Klimaschutz, saubere Luft und Verkehr im und für den Kreis Neuwied neu definieren. Dazu müssen wir eine Handlungsempfehlung haben: Wie kann man die Fahrzeuge nutzen? Welchen Bedarf haben wir? Welche Möglichkeiten bieten sich mittel- und langfristig? Darauf brauchen wir Antworten.“

Nächster Schritt: Investieren

Einig sind sich alle Beteiligten, dass für die weitere Ausgestaltung investiert werden muss. Stefan Herschbach will mit den SWN und den SBN weiter Vorreiter und Antreiber sein: „Wir haben bereits ein Dutzend E-Autos in unserem Fuhrpark, kurzfristig sollen auch mit Strom angetriebene Transporter dazukommen. Es ist aber wenig effizient, wenn jeder für sich einen solchen Fuhrpark unterhält. Das geht auch im Verbund der Beteiligten und ist deutlich wirtschaftlicher als bisher.“

Einzigartige

kommunale Zusammenarbeit

Klar ist für ihn auch: Es darf kein Konzept für die Schublade sein. „Diese Zusammenarbeit kommunaler Einrichtungen ist einmalig. Das wird auch für andere Kommunen deutliche Signalwirkung haben.“

Ein gemischter Pool an Fahrzeugen, eine gemeinsame Software für alle Beteiligten und ein Carsharing-Modell, das sind Ziele, die gesetzt wurden. Auch Carsten Boberg möchte Vorschläge zur weiteren Organisation des Fahrzeugpools: „Der Vorteil ist sicher, dass wir alle in einem engeren geografischen Raum unsere Aufgaben erledigen und alle unseren Verwaltungs- bzw. Firmensitz in Neuwied haben. Als GSG sind wir natürlich interessiert, unsere vielen Neubauprojekte zukunftssicher aufzustellen. E-Mobilität ist ein wichtiger Baustein.“

Fördergelder decken

50 Prozent der Kosten

Unter der Regie der SWN wurde bereits der Antrag auf Fördergelder aus dem Projekt „Energie- und Klimafonds“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur beantragt. Der Bescheid kam im August 2017 und deckt 50 Prozent der Kosten, die bei rund 80.000 Euro liegen.

Nun steht fest: Angefertigt wird das Konzept gemeinsam vom Aachener „Büro für Energiewirtschaft und technische Planung“ (BET) und vom „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“.

Gesamtkonzept wird bis

Ende des Jahres aufgestellt

Beide sollen daher ein Gesamtkonzept, aber auch Teilkonzepte je Organisation erstellen. Dazu werden sie Interviews und Workshops durchführen, aber auch wirtschaftliche und funktionale Kriterien definieren, wo und wie E-Autos eingesetzt werden können.

Laut Herschbach gehören dazu Fragen der Reichweite, Tageslaufleistungen, Ladezeiten und Fahrzeugklassen: „Und warum sollen Mitarbeiter gegen Kostenerstattung in nicht ausgelasteten Zeiten, etwa abends oder am Wochenende, die Autos nicht nutzen? Bei uns würden sie auf dem Hof stehen. So aber entsteht ein Nutzen für beide Seiten. Das stärkt auch die Akzeptanz.“

Bis Ende des Jahres soll neben der jetzigen Nutzungs- und Bedarfsanalyse auch ein konkreter Umsetzungsplan für die künftige Nutzung stehen. Standorte, Fahrzeugpool, Beschaffungsplan, aber auch flankierende Angebote, die ÖPNV-Angebote integrieren oder eine Mitarbeiter-App.

Pressemitteilung

der Stadtwerke Neuwied