Nürburg. Die RaR-Veranstalter teilen bei einer Pressekonferenz Zahlen, Daten und Fakten zum diesjährigen Festival mit. Marek und André Lieberberg von Live Nation Entertainment stehen den Journalisten ebenso Rede und Antwort wie der Pressesprecher des Roten Kreuzes und der zuständige Polizeidirektor.
Keine besonderen Vorkommnisse
Polizeidirektor Bertram befindet kurz und bündig: "Bei uns ist alles im grünen Bereich." Die entzerrte Anreise aufgrund des Feiertags am Donnerstag sorgte für eine vergleichsweise ruhige Verkehrslage in diesem Jahr. Das Gewitter am frühen Freitagmorgen hatte keine Verletzten zufolge, Bertram lobt an dieser Stelle das neue Sicherheitskonzept. Im Verlauf des Festivals kam es zu zwölf Körperverletzungsdelikten, was aber in Anbetracht der vielen Besucher nicht ungewöhnlich sei. Insgesamt lobt Bertram das Verhalten des Publikums der Polizei gegenüber. Er resümiert: "Ich möchte das Publikum von 2018 für 2019 wieder einladen, dieses Publikum hat sich vorbildlich verhalten und darf gerne wieder kommen."
Nachdem der Polizeidirektor bereits seit dreizehn Jahren Rock am Ring begleitet, wird im kommenden Jahr sein Nachfolger diese Aufgabe übernehmen, da Herr Bertram sich in den Ruhestand verabschiedet. Marek Lieberberg bedankt sich herzlich für die vielen Jahre der guten Zusammenarbeit, in denen man überwiegend einer Meinung war.
Das Rote Kreuz hat ebenso eine positive Bilanz zu verzeichenen. Auch dank der guten Vorbereitungen des Veranstalters, der die zu erwartende Unwetterlage frühzeitig den Campern mitteilte, hielt sich die Anzahl der Einsätze für die Hilfskräfte in Grenzen. 600 Personen wurden zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, was bei der Größe der Veranstaltung eine zu erwartende Anzahl sei. Insgesamt vermelden die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes: "Keine besonderen Vorkommnisse."
Positives, entspanntes Resümee des Veranstalters
Marek Lieberberg blickt auf die nicht vollkommenen Events der letzten beiden Jahre zurück. Ein dramatisches Unwetter 2016 und eine vermutete terroristische Gefahrenlage 2017 sorgten zwei Mal in Folge für einen Abbruch (bzw. eine Unterbrechung) des Festivals. Die Festivalbesucher verhielten sich in beiden Jahren vorbildlich, das lobt der Veranstalter.
Nachdem vergangenges Jahr der Auftritt einer der bekanntesten Bands abgesagt werden musste, freut sich Marek Lieberberg über das enorm positive Feedback des Publikums. Er selbst habe durchweg freudige, enthusiastische Rückmeldungen bekommen. Besonders glücklich ist er, dass das Festival dieses Jahr ohne negative externe Einflüsse so genossen werden kann, wie es intendiert ist.
Line-Up überzeugt die Rock-Fans
An André Lieberberg ist es nun, über das Line-Up und die musikalische Organisation zu sprechen. Glücklich zeigt er sich, mit Greta van Fleet "die Zukunft des Rock'n'Rolls" zur Festivaleröffnung zeigen zu können. Das Entertainmentpotential von Jared Leto (30 Seconds to Mars) beeindruckte ihn sehr. Beeindruckend auch: Das friedliche, freundschaftliche Miteinander der Bands. "In den echten Rock'n'Roll-Tagen wäre das nicht möglich gewesen", meint André Lieberberg mit einem Augenzwinkern. Beim Auftritt von Snow Patrol, der ihn persönlich überraschte, wurde deutlich, dass auch das Wacken-erprobte Rocker-Publikum diese für sie vielleicht ungewohnten Sounds zu schätzen weiß.
Das Highlight ist allerdings auch für André Lieberberg ganz klar: Die Foo Fighters. Doch auch Raf Camora und die anderen Stars, die auf der Crater Stage spielen werden, sind eindeutige Publikumsmagneten.
Über 140.000 Besucher auf den beiden Events (RaR und RiP) gemeinsam sind für André Lieberberg ein Zeichen dafür, dass auch dieses Jahr das Line-Up überzeugen konnte.
Die erfolgreiche Umsetzung des Festivals sei natürlich auch den zahlreichen Sponsoren und den unzähligen Mitarbeitern in den verschiedenen Bereichen zu verdanken. Eine neue Dimension brachte die Telekom dieses Jahr ein, indem sie die 360-Grad-Übertragung ermöglichte.
Niedrigere Besucherzahlen sind keine Enttäuschung
Auf Frage einer Journalistin, ob 71.400 Besucher auf RaR ein schmerzlicher Rückgang seien, antwortet Marek Lieberberg, dass er keineswegs enttäuscht davon sei. Er ist sich sicher, dass die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre hier deutliche Faktoren sind. Unverschuldet sei man in gewisse Situationen gekommen, und gemessen daran sei die Resonanz überragend.
Die ÄRZTE bei RaR 2019!!!
André Lieberberg präsentierte dann einen Trailer zum kommenden Festival. Mit dabei werden sein: DIE ÄRZTE!!!
Das Besondere dabei: Im gesamten Festivalsommer 2019 werden die Ärzte ausschließlich bei Rock am Ring und Rock im Park auftreten. Diese Exklusivität, so meint Marek Lieberberg im Interview mit BLICK aktuell, könne und müsse man sich in seiner Position herausnehmen. So soll weiter das Image als größtes Rockfestival geschärft werden.
Dass nicht alles, was "rockt", zwangsweise Rockmusik sein muss, damit wies André Lieberberg den Vorwurf einiger Festivalgänger zurück, die teilweise poppigeren Sounds passten nicht zum "Rock" im Festivalnamen. Man setzt also auch in Zukunft selbstbewusst auf ein eklektisches Konzept, in dem die verschiedensten Stilrichtungen zu einem harmonischen Gesamterlebnis verbunden werden.
-MX-
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