Ausstellung präsentiert zum Auftakt Arbeiten von Kulturraum für Fotografie und Malerei

Galerie „Alte Werkstatt“ eröffnet

Galerie „Alte Werkstatt“ eröffnet

Klaus Dünker mit seinen einigen seiner Landschaftsmotive. Foto: HG

24.11.2015 - 08:52

Ahrweiler. Der Andrang war groß am Sonntagvormittag, was kaum verwundert, wenn Bilder von Franz Ulrich locken. Denn der Malermeister, dessen kunsthandwerkliche Fassadenmalerei der Stadt Ahrweiler „und auch Bad Neuenahr“, wie es bei der Begrüßung hieß, ein Gesicht gegeben hat, fand ebenfalls als freier Maler mit seinen farbstrahlenden Arbeiten stets großen Anklang. Neuerdings aber erhalten die Bilder des 2013 Verstorbenen in der Delderstraße 1 künstlerische Gesellschaft. Vertreten ist in der Galerie „Alte Werkstatt“, die am Sonntag mit einer Franz Ulrich gewidmeten Ausstellung eröffnete, auch Ulrichs Schwiegersohn Klaus Dünker. Schon im Eingangsbereich machen die großen Formate des Ahrweiler Malers und Kunsterziehers auf sich aufmerksam. Mancher Besucher glaubte in einigen der unterschiedlich stark abstrahierten Landschaften, da, wo sie der geometrischen Auslösung zustreben, stilistische Nähe zu Ulrich zu erkennen. Doch die ist nur scheinbar gegeben. Denn nicht allein in der Farbwahl geht der Künstler einen anderen Weg. Genaues Hinschauen offenbart, wie wichtig es ihm ist, illusionistischen Bildraum und Idylle zu hinterfragen. Er teilt sich zudem mit dem Bassenheimer Mike Schuth, im Brotberuf ebenfalls Pädagoge an der Ahrweiler Realschule, das für Lichtbilder reservierte angegliederte „Studio D1“, benannt nach der Galerie-Adresse. Der Raum zog insbesondere junge Gäste an, die fasziniert vor Schuths bewusst verschwommenen Aufnahmen vom Wasser standen, die Pfählen im Dunst nachspürten und mit den Augen bleichen Dünenbewuchs unter dunklem Himmel abtasteten. Dünkers Fotos entstanden gleichfalls in Meeresnähe. Sie pirschen sich an Pfähle und Strandhafer heran, stellen die Ästhetik von Tauen heraus, aber auch die aparte Form der Mohnkapseln. Seit Dünker 2008 Leiter der Realschule am Ort wurde, „ich bin mit Leib und Seele Lehrer“, bleibt ihm keine Zeit mehr fürs Malen. Aber die Fotografie, Schwerpunkt in seinem Kunst- und Kunsterzieherstudium in Saarbrücken, will er weiter pflegen. Viel Platz nimmt das Schaffen Ulrichs ein, in dessen gelb, orange und blau facettiertem Gemäldereigen manches Bildwerk einem geschliffenen farbigen Edelstein gleicht. In vielen Arbeiten erkennt man Landschaften, etwa Ausblicke auf Kreuzberg an der Ahr oder die Burg Olbrück im sommerlich hellgelben Feldermeer. Herzstück der Galerie ist ein alter Werkstattraum mit Pinseln, Pigmenten und dem zentimeterdicken Tropfenrelief von Farbabstreifungen an den Wänden, der auf die 1920er Jahre zurückgeht. Gerne sahen sich die Gäste dort um, betrachteten alte Fotos und ließen sich von Annette Dünker-Ulrich, Farbdesignerin und Malerin, Fragen über die Geschichte der Malerwerkstatt ihrer Familie beantworten. Obwohl die erste Ausstellung durch die Künstler-Auswahl „familiär geprägt“, ist, will sich die Alte Werkstatt zukünftig weiteren Kunstschaffenden öffnen und das kulturelle Leben der Kreisstadt bereichern. Es soll, wie Klaus Dünker über die Planung mitteilt, vier Foto- und eine Malereiausstellung im Jahr geben. Die Ausstellung in der Delderstraße 1 ist bis 13. Dezember samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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