Dernau. Als jüngst die Mitglieder der Kreisgruppe Ahrweiler des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz in Dernau zusammenkamen, standen richtungsweisende Neuwahlen zum Kreisjagdbeirat und ein informativer Rückblick auf das Jagdjahr 2015/16 auf der Tagesordnung. Wichtigste Personalie des Abends war indes die Wahl des neuen Kreisjagdmeisters. Nach zehnjähriger Amtszeit stellte sich Joachim Polch (Bad Breisig) nicht mehr zur Verfügung, so dass ein Nachfolger gefunden werden musste. Als solchen wählten die Mitglieder den aus Sinzig stammenden Dr. Stephan Schuck, der ab sofort als neuer Kreisjagdmeister dem Jagdbeirat für mindestens fünf Jahre vorstehen wird. Er fungiert zudem als fachlicher Berater der Kreisverwaltung als Untere Jagdbehörde. Da die Position des Kreisjagdmeisters mit der Stellung als Ehrenbeamter des Kreises Ahrweiler verbunden ist, nahm Landrat Dr. Jürgen Pföhler die feierliche Vereidigung vor. Zum stellvertretenden Kreisjagdmeister wurde Jürgen Kindgen, ehemaliger Vorsitzender der Kreisjägerschaft Ahrweiler, gewählt. Zuvor hatte die Versammlung schon über die anderen neu zu besetzenden Posten im Jagdbeirat entschieden. Als Vertreterin der Jagdpächter fungiert Agnese Francesca Hofmann (Bad Neuenahr-Ahrweiler). Sie wird vertreten von Rudolf Greif (Kalenborn) und den Stellvertretern Stefan Zavelberg (Kirchsahr) sowie Dr. Gitta Werner (Bad Breisig). Zum ersten Vertreter der Jagdscheininhaber wurde Werner Schmitt (Kempenich) gewählt. Ihm stehen Joachim Polch (Bad Breisig, zweiter Vertreter) sowie Petra Doll (Wehr, 1. Stellvertreterin) und Winfried Schneider (Kempenich, 2. Stellvertreter) zur Seite. Als Vertreter der Eigenjagdbesitzer amtieren Dr. Christoph Abs (Wachtberg, 1. Vertreter) und Dr. Frank Asbeck (Bonn, 2. Vertreter). Hauptsächliche Aufgabe des Kreisjagdbeirates ist es, Jäger, Jagdpächter und Eigenjagdbesitzer in wichtigen Fragen der Jagdverwaltung zu beraten und zu vertreten.

In seiner Begrüßungsansprache dankte Landrat Dr. Jürgen Pföhler dem scheidenden Kreisjagdmeister Joachim Polch nicht nur für sein langjähriges, ehrenamtliches Engagement, sondern auch für seine umfangreichen Verdienste als Vorsitzender der Rotwild Hegegemeinschaft Kesselinger Tal und überreichte als Anerkennung die Ehrenurkunde des Kreises Ahrweiler sowie ein Weinpräsent.

Die Kreisjägerschaft um ihren Vorsitzenden Thomas Güthe kann auf ein gutes Jahr zurückblicken, auch wenn die Rotwildstrecke mit 1.399 Stücken etwas geringer ausfiel, als in den Vorjahren. Die Schwarzwildstrecke liegt im dritten Jahr zwischen 2.500 und 2.750 Stücken zwar auf hohem Niveau, jedoch nicht annähernd an den 4.714 Sauen des Jagdjahres 2012/13. Nicht zuletzt aufgrund der in diesem Winter enormen Wiesenschäden gehen die Jäger von einer massiven Steigerung des Schwarzwildbestandes aus und stehen somit vor der Herausforderung, den Bestand mit waid- und tierschutzgerechten Mitteln in Grenzen zu halten. Beim Rehwild verzeichnete man eine Strecke von 3.270 Stücken, beim Muffelwild wurden 161 Stücke registriert. Hinzu kommen 82 Stücke Damwild. Auch wenn in den letzten Wintern seit 2012/13 mangels Schnee und Frost keine Ausnahmegenehmigung vom Fütterungsverbot erforderlich war, steht die Forderung der Jäger an die Landesregierung unverändert: Das restriktive Fütterungsverbot soll abgeschafft und durch eine praxisnahe Regelung, welche vor Ort in den Hegeringgemeinschaften verantwortlich gehandhabt werden kann, ersetzt werden. Dem schloss sich erneut auch Landrat Dr. Jürgen Pföhler an.

Nach den Jägerprüfungen vom 30./31. Mai 2015 konnte die Kreisjägerschaft 15 neue Jungjägerinnen und Jungjäger in ihren Reihen begrüßen, im laufenden Jahr sind 17 Jungjägeranwärter/innen in Ausbildung. Für Nachwuchs ist bei den Grünröcken also bestens gesorgt.

Auch einige Ehrungen gab es an diesem Abend im „Dagernova Culinarium“ zu feiern. So wurden Meike Ciupke und Reinhold Stumpf für ihr außerordentliches Engagement in Sachen „Rollende Waldschule“, die Kindern die wilde Tierwelt näherbringt, ausgezeichnet. Treuenadeln für langjährige Mitgliedschaft durften sich Rene Fohl (60 Jahre); Helmut Dahmen, Jürgen Kindgen, Helmut Porsch, Leo Schnitzler, Roderich von Spee, Dieter Stich (50 Jahre); Fritz Benner (40 Jahre); Hans Bauerfeind, Klaus Cossu, Karl Ehrenholz, Johann Ehrhardt, Joh.-Wilh. Fassbender, Franz-Josef Ginster, Axel Josef Hellmuth, Walter Kittel, Willi Kleebah, Reinhold Kuss, Ferdi Liemersdorf, Johannes Netz, Wilfried Paffenholz, Heinz Post, Stephan Rieder, Andreas Wehlen und Johannes Radermacher (25 Jahre) ans Revers heften. Treuenadeln für langjährige Mitgliedschaft beim Jagdhornblasen erhielten Markus Stumpf (Bronze), Reinhold Stumpf (Silber), Karl-Heinz Augel (Silber) und Hans-Peter Müller (Silber).