Handwerkskammer Koblenz meldet 2.865 neue Lehrverträge
Erfolgsduo „Handwerk & Ausbildung“: Zahlen steigen!
Bundesweiter Trend spricht für Attraktivität des Handwerks
Koblenz. Die Zahl neu eingetragener Lehrverträge im Handwerk steigt weiter: Wie in den Vorjahren verzeichnet die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer (HwK) Koblenz ein leichtes Plus. „Seit Jahresbeginn sind es 2.865 neue Ausbildungsverhältnisse. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres konnten wir 2.833 neue Lehrverträge registrieren“, freuen sich Michael Junglas, Teamkoordinator der HwK-Ausbildungsberatung und Manuela Herzmann, verantwortlich für die Eintragung neuer Lehrverträge.
Die Zahlen sind auch Ergebnis verstärkter Anstrengungen des Handwerks, Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen. „Hier ziehen wir mit den Betrieben und anderen Handwerksorganisationen an einem Strang, denn die Sicherung des fachlichen Nachwuchses ist die große Herausforderung – heute und in Zukunft!“, macht Junglas deutlich. Entsprechend intensiv bringen sich die HwK-Ausbildungsberater, aber auch die Betreuer in den Handwerksbetrieben ein. Rechnerisch betreut jeder Ausbilder in einem Handwerksbetrieb durchschnittlich 1,6 Lehrlinge. In der Gesamtwirtschaft liegt diese Quote bei 2,1 Auszubildenden. Und auch die HwK Koblenz mit ihren 18 Ausbildungsberatern ist eng dran an Jugendlichen und Betrieben, geht es um Werbung und Vermittlung in Ausbildungsverhältnisse. Über 26.000 Beratungen wurden 2015 durchgeführt. „Die Früchte dieser Arbeit ernten wir jetzt“, unterstreicht Junglas, geht aber auch auf das Gesamtpaket ein, das hinter diesen Erfolgszahlen steht. Ob Bundesimagekampagne des Handwerks, die gezielt Jugendliche mit Werten des Handwerks anspricht, Kammern, Kreishandwerkerschaften, Innungen oder ausbildende Handwerksbetriebe: Sie alle prägen ein öffentliches Bild vom Handwerk, das Jugendliche verstärkt positiv wahrnehmen und damit verbundene Möglichkeiten bewusst in ihrer Lebensplanung berücksichtigen.
12,5 Prozent der Lehrlinge sind im Bundesdurchschnitt Abiturienten
So sind unter den Lehrlingen des Jahrgangs 2016 im Bundesdurchschnitt 12,5 Prozent Abiturienten. „Die Anzahl von Abiturienten im Handwerk hat sich in den letzten Jahren verdreifacht“, beschreibt Michael Junglas für den Kammerbezirk Koblenz. Viele planen ganz bewusst mit dem Handwerk wie die 19-jährige Johanna Müller aus Polch. Ursprünglich dachte sie über Biologiestudium nach, doch die Perspektiven nach dem Abschluss schätzt sie selber als vage ein. „Eine abgeschlossene Ausbildung bietet da weit mehr Möglichkeiten und Entwicklungschancen“. Nun absolviert die Abiturientin eine Ausbildung zur Tischlerin und nennt ein Studium zur Innenarchitektin oder im Bereich Holztechnik als Anschlussoption. Doch auch das Handwerk selbst bietet interessante Perspektiven, so die Meisterqualifikation und Selbstständigkeit.
So wie Johanna starteten jüngst 204 Bauhandwerker ihre Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (Ülu) in den HwK-Berufsbildungszentren in Koblenz und Bad Kreuznach. 57 Maurer, sieben Hochbaufacharbeiter, fünf Betonbauer, 39 Zimmerer, 45 Straßenbauer, 15 Tiefbaufacharbeiter, zwei Kanalbauer, 22 Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, 11 Stuckateure und ein Wärme-Kälte-Schallschutzisolierer wurden jüngst begrüßt und absolvieren bei der HwK in den nächsten zwei beziehungsweise drei Jahren einen wichtigen Teil ihrer praktischen Ausbildung.
Die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung in den HwK-Berufsbildungszentren dient der beruflichen Grundausbildung im ersten und der Fachausbildung im zweiten und dritten Lehrjahr. Sie ist Teil einer tariflichen Vereinbarung zwischen Vertretern der Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften mit dem Ziel, eine attraktive Ausbildungsordnung für die Bauhandwerke (AO-Bau) zu schaffen.
Mehr Informationen zur Ausbildung und zur Arbeit der HwK-Ausbildungsberatung bei der Handwerkskammer Koblenz, Tel. (02 61) 39 83 04 oder per E-Mail aubira@hwk-koblenz.de.
Pressemitteilung der
Handwerkskammer Koblenz