Freiwillige Feuerwehr Kripp
Fahne wird auf Nonnenwerth restauriert
Kripp. Die historische Fahne der Kripper Feuerwehr hat schon bessere Tage gesehen. Zierfäden waren abgerissen, Samt und Stickereien lösten sich in ihre Bestandteile auf. Nachdem die Kripper Feuerwehr einige Sponsoren gefunden hat, wird die Fahne auf Wunsch von Einheitsführer Ingo Wolf seit einigen Wochen in der Werkstatt für Textilkunst auf Nonnenwerth restauriert. Zuletzt fuhren einige Kripper Feuerwehrleute um Wolf und den Vorsitzenden des Fördervereins, Klaus Hüppen, gemeinsam mit dem Remagener Leitenden Pfarrer Frank Klupsch nach Nonnenwerth in die Werkstatt für Textilkunst, um sich vom Fortschritt der Stickarbeiten zu überzeugen.
Auf Nonnenwerth waren die Gäste überrascht, was sich schon alles in feiner Stickarbeit an der Feuerwehr-Fahne getan hatte. Stickereimeisterin Anna Huth erläuterte die Arbeiten im Detail. Laut Voranschlag der Werkstatt für Textilkunst auf der Insel Nonnenwerth betragen die Kosten für die Restaurierung 4800 Euro.
Wolf: „Allein 150 Stunden Arbeit sind für Samt und Stickereien vorgesehen.“ Die Werkstatt für Textilkunst ist seit 1946 ein Meisterbetrieb für Handstickerei.
Zu den Werken gehört die traditionelle, kirchliche Kunst wie beispielsweise textiles Gestalten liturgischer Gewänder und anderer Paramente. Seit 2012 ist die Werkstatt wieder im Mutterhaus der Franziskanerinnen von der Buße und der christlichen Liebe auf Nonnenwerth im Rhein. Diese Ordensgemeinschaft wurde im Jahr 1835 von Mutter Magdalena in Heythuysen gegründet.
Seit Bestehen der Werkstatt wurden mehr als 200 junge Frauen im Beruf der Stickerin ausgebildet. Aktuell arbeiten fünf Frauen, davon zwei Stickereimeisterinnen, in der Werkstatt für Textilkunst. Bis zum 4. Mai, dem Florianstag der Kripper Feuerwehr, soll die restaurierte Fahne vollendet sein und offiziell eingeweiht werden.
Die Geschichte der Fahne der Feuerwehr Kripp ist sehr wechselvoll.
1928 wurde sie in Erinnerung an die Gründung der Feuerwehr im Jahr 1909 entworfen und gefertigt. 1945 nahm das Tuch dann quasi als Souvenir ein amerikanischer Soldat mit in die USA. Dort lag es mehr als zwei Jahrzehnte auf dessen Dachboden.
In der Zwischenzeit hatten die Kripper zu amerikanischen Feuerwehrmagazinen Kontakt aufgenommen, um die Fahne wiederzufinden. „Vergeblich“, wie Wolf sagt. Doch dann kam der Wehr vom Rhein der Zufall zu Hilfe. Nachfahren des US-Soldaten boten die Fahne auf einem örtlichen Schul-Flohmarkt an. Dort entdeckte sie ein amerikanischer Highschool-Lehrer, der in den fünfziger Jahren in Bayern und in der Pfalz als Soldat stationiert war. Wolf: „Dieser Mann erkannte die Bedeutung der Fahne, wusste von den Traditionen der Feuerwehren in Deutschland.“
Der US-Lehrer habe dann den Kontakt zur Kripper Feuerwehr aufgenommen, und so sei die Fahne nach 24 Jahren in den Staaten wieder an den Rhein gekommen. Sie hat einen Ehrenplatz im Feuerwehrhaus an der Römerstraße, doch der alte Glanz fehlt ihr.
Das soll sich durch die jetzt initiierte Aktion ändern. Wobei Wolf ganz auf die Nonnenwerther Werkstätte setzt, denn die habe erst im vergangenen Jahr die Fahne der Rolandswerther Einheit „perfekt restauriert“. Nach der Restaurierung soll sie wieder bei Kirchgängen, Beerdigungen und eben am Florianstag öffentlich getragen werden.
Aktuell arbeiten fünf Frauen, davon zwei Stickereimeisterinnen, in der Werkstatt für Textilkunst.
