Große Kappensitzung des EKV begeisterte Zuschauer

In Eitelborn waren die Narren los

29.01.2018 - 10:21

Eitelborn. Die Eitelborner Narren haben einen Ruf zu verteidigen. Auch dieses Jahr stellten sie sich der Herausforderung, die jecken Wäller ordentlich in Wallungen zu bringen. Bei der großen Kappensitzung des Eitelborner Karnevalsvereins (EKV) boten sie alles auf, was das Narrenherz zum Glühen bringt.

Nach der Begrüßung des jecken Publikums durch Sitzungspräsident Thomas Rothweiler trugen der Spielmannszug und der Auftritt der Kindergarde zu Sitzungsbeginn zu einem stimmungsgeladenen Auftakt bei und verbreiteten viel gute Laune und Heiterkeit bei den Besuchern. Gleich zu Beginn wurde geschunkelt und Thomas Rothweiler nannte die kleine, mittlere und große Kindergarde nicht umsonst den Stolz des Vereins, denn die kleinen Tänzerinnen stellten mit ihren Auftritten all ihr Können unter Beweis und ernteten dafür großen Applaus des Publikums.


Grauer Granit statt bunte Blumenbeete


Direkt im Anschluss ging es mit einem äußerst kurzweiligen Vortrag des Protokollarius Jan Dräger weiter. Ein Muss auf jeder Sitzung des Vereins, denn er übte in gewohnt souveräner Manier Kritik an der Weltpolitik und richtete seinen äußerst kritischen Blick auf die Wetterkapriolen. „Auch, wenn Präsident Trump etwas dagegen hat, der Klimawandel ist da, in der Tat.“ Natürlich bekam Eitelborn als staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort auch sein Fett weg und Jan Dräger führte den Zuschauern den zunehmenden Fortschritt der Flächenversiegelung im Ort vor Augen. So stellte er fest, dass bunte Blumenbeete grauem Granit weichen und das Dorf trostlos erscheinen lassen. Für seine gelungene und kritische Sicht auf die Dinge erhielt er rauschenden Beifall.

Der folgende Auftritt der Sudhaus Boys heizte die Stimmung in der Augsthalle mächtig auf und brachte die Narren innerhalb kürzester Zeit in Hochstimmung. Niemanden hielt es mehr auf seinem Stuhl und zu kölschen Tönen und Texten sang das gut gelaunte Publikum mit, was der Saal aushielt.


Erster Showtanz der Kindergarde: Ein voller Erfolg


Danach bezauberte der erste Showtanz der Kindergarde das närrische Publikum. In tollen selbstgenähten Indianer- und Cowboy-Kostümen betraten sie die Bühne und boten ein fantastisches Bild. Die kleinsten Tänzerinnen sahen wirklich putzig aus und die etwas älteren überzeugten durch tolle Schrittfolgen. Dieser sehr gelungene Programmpunkt wird sicherlich auch die Kappensitzungen der nächsten Jahre bereichern.

Als Schorsch und Marie boten Arno Knopp und Tanja Assmann dem Publikum ein lustiges Zwiegespräch voll Witz und Humor. Sie erzählten sich gegenseitig Episoden aus ihrem Leben und versuchten dabei angestrengt ein Kreuzworträtsel zu lösen, jedoch mit mehr oder weniger Erfolg. Die „Rentnerbravo“ erheiterte die Gemüter ebenso wie die Aufklärung über die drei Stufen einer Westerwälder Erkältung. Der Vortrag zeichnete sich durch brillante Wortgewandtheit, Gestik und Mimik aus und wurde mit großem Beifall belohnt.


Sensationelle Tänze begeistern Publikum


Mit ihrem herausragenden Showtanz „Lasst die Puppen tanzen“ legten die Mirror Dancers aus Kadenbach eine flotte Sohle aufs Parkett und präsentierten den Augstern eine exzellente Vorstellung.

Eine glänzende Darbietung auf hohem tänzerischem Niveau zeigte Solotänzerin Clara Kern vom KCSK Simmerner Käs’cher als Tanzmariechen und begeisterte die Zuschauer mit ihrem herausragenden Können.


Gebührender Empfang des Prinzenpaares


Mit dem Einzug der Tollitäten der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen gab es dann das nächste Highlight auf der Bühne. Das amtierende Prinzenpaar des Höhr-Grenzhäuser Karnevals Prinz Alexander I. und Prinzessin Inge II. betraten ehrwürdig mit ihrem Gefolge den Saal. Aus dem Land der Pharaonen kommen sie und beschritten mit ihren prächtigen Kostümen die Bühnenbretter der Augster Narrhalla, wo sie unter großem Jubel von ihren Untertanen empfangen wurden. Präsident Thomas Rothweiler begrüßte das Prinzenpaar samt Hofstaat aufs Herzlichste, das Regentenpaar bedankte sich für den tollen Empfang und richtete seine Worte an sein närrisches Volk, bevor es weiter durch sein Reich zog.

Ein Publikumsmagnet ist in jedem Jahr der Auftritt von Marlene Jaschke alias Bernd Opitz, dem närrischen Inbegriff von Weiblichkeit. Auch am Samstag enttäuschte er sein Publikum nicht und brachte den ganzen Saal dauerhaft zum Lachen. So blieb kein Auge trocken. Marlene berichtete von ihren Missgeschicken. Opitz zeigte eine hervorragende und professionelle schauspielerische Leistung und wurde mit gebührendem Applaus von der Narrenbühne verabschiedet.


Debüt auf der Augster Narrenbühne


Die große Überraschung des Abends war das Debüt des Kirchenchors Eitelborn, der die Zuhörer mit seiner stimmgewaltigen und durch fabelhafte Gestik und Mimik unterstützte Darbietung überzeugte. Der Chor gab ein lustiges musikalisches Stelldichein und entzückte das Publikum aufs Neue. Natürlich kamen die Herrlichkeiten nicht ohne die geforderte Zugabe von der Bühne.

Und dann wurde es sehr grün auf den Bühnenbrettern. Zu sehen war der spektakuläre Auftritt und Showtanz des KCSK Simmern. Als Frösche boten die 16 Tänzerinnen einen aufsehenerregenden Anblick und warteten mit einem sehr ansprechenden und eindrucksvollen Tanz auf. Das Publikum bedankte sich mit tosendem Beifall.

Einen wässrigen Anblick unter Publikumsjubel bot das Männerballett, das sich zu Klängen von „What a feeling“ in Eimern die Haare wusch und schüttelte, sodass auch der Elferrat nicht trocken blieb. Eine Aufführung, die den Gästen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird und die Lachmuskeln strapazierte.


Urgestein des Eitelborner Karnevals


Eine durfte auf der Kappensitzung selbstverständlich nicht fehlen: Inge Merzbach, ein Urgestein des Eitelborner Karnevals und Obermöhne, ist von dieser Bühne nicht mehr wegzudenken. So verkörperte sie eine Eitelborner Ureinwohnerin, die mit ihren neuen zugezogenen Nachbarn, einer Patchworkfamilie, als alteigesessene Landbewohnerin doch so ihre alltäglichen Probleme hatte.

Den fulminanten Abschluss bildete die Schlussshow der Traditionsgarde Rot-Weiß Lahnstein mit ihrem Showtanz „Eine Nacht im Museum“. Damit setzte sie einen faszinierenden Schlusspunkt unter das Programm der Sitzung.

So verstanden es die Akteure wieder einmal ihrem närrischen Publikum eine Freude zu bereiten und sie für einen Abend aus der Welt des Alltags entfliehen zu lassen.


Lockerer Ausklang bei guter Stimmung


Enthusiastisch, überaus motiviert und mit viel Herzblut führte der erste Vorsitzende und Präsident des Eitelborner Karnevalsvereins, Thomas Rothweiler, sein närrisches Publikum an diesem Abend durch die einzelnen Programmpunkte. Seinen Dank richtete er an alle Akteure vor und hinter den Kulissen sowie an alle Helfer und Unterstützer des Abends. Besonders bedankte er sich bei DJ Marvin für die musikalische Unterhaltung und bei Marco Stein vom TV Jahn, der es auch in diesem Jahr wieder möglich machte, dass 17 Kinder inklusive Übernachtung in der alten Turnhalle betreut werden, damit ihre Eltern die Möglichkeit hatten, die Sitzung zu besuchen.

So fand ein fantastischer Abend schließlich einen wundervollen Ausklang und in der Eitelborner Narrhalla wurde in geselliger närrischer Runde bei guter Stimmung noch ein paar Stündchen gefeiert. Der EKV kann mit Recht stolz darauf sein, wieder eine tolle Sitzung auf die Beine gestellt zu haben und man kann nur hoffen und wünschen, dass der Geist der Fassenacht noch lange in der Augst weiterspukt.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service