Lantershofen. Der September ist in Lantershofen ein ganz besonderer Monat, steht er doch ganz im Zeichen der umfangreichen Feierlichkeiten rund um Schützenfest und Kirmes. Den Auftakt machte dabei wie immer das klassische Schützenfest-Wochenende.

Dieses begann mit der Jahreshauptversammlung der Lantershofener Bürgervereinigung am Vorabend des Schützenfestes. Eine reine Männerangelegenheit, an der 71 von aktuell 271 ausschließlich männlichen Mitgliedern teilnahmen. Dabei konnte auf zahlreiche Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr zurückgeblickt werden. Ob Seniorenfahrt, Oktoberfest, Familienwanderung, Kirmes oder der Erwerb neuer Junggesellen-Fahnen – das Engagement der Bürgervereinigung ist breit gefächert. In Sachen Finanzen konnte Geschäftsführer Leo Mattuscheck einen Überschuss von 2.000 Euro verkünden, die Kassenprüfer Hubertus Gussone und Dieter Seiwerth bestätigten eine ordnungsgemäße und einwandfreie Kassenführung. Auch in Zukunft wird die Bürgervereinigung verschiedene Projekte des Dorfes unterstützen, wie beispielsweise die Beteiligung am Ankauf einer „neuen“ gebrauchten Orgel für die St. Lambertus Kirche.

Am Sonntag sorgte dann das Schützenfest dafür, dass sich zahlreiche Lantershofener Bürger an der Lambertus-Hütte einfanden. Bevor es zum mit Spannung erwarteten Königsschießen kam, standen zunächst die traditionellen Schießwettbewerbe auf dem Programm.

Beim Wettstreit der Vereine sicherte sich die Freiwillige Feuerwehr den St. Lambertus Pokal. Mit dem 333., von Marcel Uhl abgefeuerten Schuss machten die Blauröcke ihren Triumph perfekt. Das Kräftemessen der Junggesellen-Vorstände aus Lantershofen und Ahrweiler konnten die Hausherren für sich entscheiden, wobei Johannes Schütz den entscheidenden Schuss ins Ziel, oder besser gesagt an die Sau brachte. Am Abend war es dann endlich so weit: Der Nachfolger des scheidenden Schützenkönigs Marco Böhm wurde ermittelt. Hierbei kam es zu einem spannenden Zweikampf zwischen Robin Grießel und Lars Henscheid. Relativ schnell, nämlich mit dem 105. Schuss, holte Hauptmann Robin Grießel den berühmten Vogel von der Stange. Unter lautstarkem Jubel der vielen Zuschauer gelangte die sichtlich bewegte neue Majestät auf den Schultern seiner Kameraden zur Lambertus-Hütte, wo der erste Offizier Johannes Schütz erster Gratulant war, Lars Henscheid für den stets fairen Wettkampf dankte und verkündete „Der alte König ist tot, hoch lebe der neue König“.

Anschließend beglückwünschten die Ortsvereine sowie die Brötchesmädchen den neuen König. „Du warst ein toller Hauptmann, der das Schiff der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft sicher durch die Fluten der Zeit gelenkt hat und du bist ein würdiger Schützenkönig“, betonte der Bürgervereinigungs-Vorsitzende Erich Althammer in seiner Gratulations-Ansprache. Zu den ersten Gratulanten gehörte auch Ortsvorsteher Leo Mattuscheck, der es gerade noch rechtzeitig von der Einführung des neuen Regens des Studienhaus St. Lambert zum Schießplatz in der Lambertusstraße geschaffte hatte. Das Ringen um die Königswürde war für den 26-jährigen Robin Grießel kein Novum. Schon vor drei Jahren hatte der Student der Optik- und Lasertechnik auf den Vogel angelegt, ohne diesen jedoch von der Stange holen zu können. Kurz darauf wurde Robin Grießel zum Hauptmann gewählt und war seitdem Vorsitzender der Gesellschaft. Da eben jener Hauptmannsposten jetzt vakant ist, wird am Mittwoch vor der Kirmes eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden, bei der die neu zu besetzenden Vorstandspositionen vergeben werden. Den interimistischen Vorsitz der Gesellschaft übernimmt bis dahin der erste Offizier Johannes Schütz.

Als äußeres Zeichen der Königswürde überreichte Marco Böhm seinem Nachfolger, der als 80. König der Gesellschaft in die Historie eingehen wird, das Zepter sowie die imposante Königskette mit den Königsschildern der letzten 25 Regenten. Mit einem Fackelzug wurde der neue König dem Ort vorgestellt, bevor Junggesellen und ehemalige Könige beim internen Königsabend noch lange weiter feierten. Schon am 18. und 19. September gehen die Feierlichkeiten in Lantershofen weiter. Dann wird in dem „Birnendorf“ die Kirmes zelebriert, unter anderem mit Kirmesball, Festkommers, Paraden und Königsball.