Karnevalsgesellschaft Grau-Blau legte Sitzung der Superlative aufs Parkett

Vorhang auf und Bühne frei für extraordinären Karneval der Spitzenklasse

Akteure boten ein karnevalistisches Feuerwerk

27.01.2018 - 19:00

Höhr-Grenzhausen. Ein Garant für erstklassigen Karneval und perfekte Darbietungen auf höchstem karnevalistischem Niveau sind seit vielen, vielen Jahren die Sitzungen der Karnevalsgesellschaft Grau-Blau. Auch in diesem Jahre enttäuschte sie die Höhr-Grenzhäuser Narrengemeinde nicht und präsentierte ihren Gästen am vergangenen Wochenende mit ihrer dritten Sitzung ein meisterhaftes Bühnenprogramm und aufsehenerregendes närrisches Spektakulum.

Was hier an Talenten auf die Bühne geht, ist einfach unglaublich gut, unfassbar professionell und an Witz, Humor, Einfallsreichtum und Darstellungsvielfalt kaum zu überbieten. Die Sitzung brillierte in hohem Maße durch die Einzigartigkeit ihrer Programmpunkte sowie das schauspielerische und musikalische Können der Akteure. Fünfeinhalb Stunden lang kamen die Zuschauer aus dem Lachen und Staunen nicht heraus und konnten jede Minute des äußerst unterhaltsamen Abends in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Grenzhäuser Narrhalla genießen.


300 begeisterte singende Narren


Bereits der erste Programmpunkt, das Video, in dem Sitzungspräsident Andre Geilen seine Gäste im Grau-Blau-Taxi höchstpersönlich in die Grau-Blau-Halle chauffierte und damit das Geheimnis lüftete, „warum wir immer so ne volle Hütte bei Grau-Blau haben“, sorgte für viele Lacher des Publikums, denn es waren keine normalen Taxifahrten, die die Fahrgäste absolvieren mussten, sondern es wurde viel und schräg gesungen. Dabei hatten die Produzenten und Mitspieler des Videos eine exzellente und passende Musikauswahl getroffen und die 300 Narren im Saal sangen begeistert mit. Damit war die Grundstimmung im Saal schon einmal gelegt und die Gäste belohnten den Verein für diesen Programmpunkt mit großem Applaus.

Nach dem Einmarsch des Elferrates in Begleitung des Vereinsballetts begrüßte der Grau-Blaue Sitzungspräsident Andre Geilen das närrische Publikum.


Raketen für ausgefallene und ideenreiche Auftritte


Mit dem zweiten Punkt betrat zusammen mit der bühnenerfahrenen Natascha Bayer ihr Sohn Robin, der im vergangenen Jahr bereits Narrenluft als Kinderprinz geschnuppert hatte, die Bühnenbretter. Schon das originelle Outfit der beiden als Erdbeeren trieb den Gästen das Grinsen ins Gesicht. Die beiden griffen typische Mutter-Sohn-Konflikte auf. Sie als Mutter sehr um den Intellekt ihres Sohnes bemüht, unterzog ihn einem Wissenstest, der leider anders ausfiel als gewünscht. Antwortete das tolle Juniorfrüchtchen doch auf ihre Frage „Faust, wer schrieb das?“ – „Klitschko“. Für ihren ausgefallenen, ideenreichen Auftritt ernteten die beiden nicht nur Applaus, sondern wurden mit der ersten Rakete des Abends belohnt.

Mit dem Norddeutschen (Ove Jensen), der im letzten Jahr sein Debüt auf der Grau-Blauen Bühne feierte, erfuhren die begeisterten Gäste viel vom Glück und Leid mit den Handwerkern während seines Hausbaus. „Früher gab es Präzision, heute gibt es Silikon.“ Auch berichtete er über das Übel mit seiner Allergie, der Latzhosenunverträglichkeit und den ultimativen Beziehungstest, wenn es nach Fertigstellung des Hauses an die Einrichtung und den Aufbau der Möbel geht. IKEA – Ich Krieg Einen Anfall. Gekonnt und mit viel Wortwitz präsentierte er seinen Vortrag und erhielt dafür ebenfalls eine Publikumsrakete.

Beinschwünge im Gleichschritt bot das Grau-Blau-Ballett mit seinem achtminütigen perfekt vorgestellten und schwungvollen Marschtanz und riss damit die Zuschauer zum Applaudieren von den Stühlen.


Verdiente Auszeichnung der Grau-Blauen Engel


Stephan Sahm ehrte im Rahmen dieses Abends Akteure, die sich jedes Jahr mit großem Engagement und mit großer Leidenschaft für den Karneval in Höhr-Grenzhausen einsetzen. Respekt und Anerkennung zollte er mit der Verleihung des Goldenen Laureatus-Ordens den Akteuren der Gruppe „Grau-Blaue Engel“ Sylvia Staudt, Melanie Gisch und Sandra Gebauer, die sich schon seit vielen Jahren durch herausragende Leistungen für den Karneval hervorgetan haben.

Das Markenzeichen des Büttenredners und mündigen Bürgers Nobert „Nobbi“ Weber sind seine T-Shirts. In diesem Jahr trug es die Aufschrift „Die Toleranz wächst mit der Entfernung zum Problem“. Bekannt für exquisite Wortwahl feuerte er an diesem Abend Gewehrsalven an spaßigen und amüsanten Witzen auf das närrische Publikum ab und nahm dabei in gewohnt frotzelnder Manier und dem ihm eigenen trockenen Humor die weltpolitische Lage, Sportarten, Biokonsumenten und Eheszenen auf die Schippe. So verkündete er, dass er keine Bioprodukte kaufe, weil er in seinem Alter alle Konservierungsstoffe brauche, die man kriegen kann. Das Publikum dankte ihm seinen einfallsreichen und amüsanten Auftritt mit gebührendem Applaus und einer Rakete.

Mit der Boygroup betraten in diesem Jahr Fliegerasse in Army-Overalls zu den Klängen von Top Gun die Bühnenbretter und boten eine fantastische Aufführung mit vielen tänzerischen Details und Effekten. Auch für diesen Punkt gab es von den Gästen als Dank eine Rakete.

Danach kündigten sich als ein Höhepunkt des Abends die diesjährigen Tollitäten an. Prinz Alexander I. und Prinzessin Inge II. hielten mit ihrem orientalischen Hofstaat Einzug in die Narrhalla und entführten ihre Untertanen ins Land der Pharaonen.


Fulminantes Comeback nach schöpferischer Pause


Nach seiner letztjährigen Pause marschierte der König aller Bauhofmitarbeiter Jupp Schmitz alias Martin Staudt in den Saal, den er selbst den „Grenzhäuser Gürzenich“ nannte. Als Verbalakrobat berichtete er in gewohnt schlagfertiger Weise von seinen Erlebnissen auf dem Bauhof, seiner Wette mit dem Prinzen und philosophierte über die vier Sorten von Karnevalisten. Ulkig, fantasievoll und köstlich humorvoll.

Nach der Pause und einem Gastspiel des Musikvereins Hillscheid herrschte in Sachen Stimmung wieder optimale Betriebstemperatur im Saal.


Elferrat für einen Abend


Präsident Andre Geilen begrüßte danach ein besonderes Mitglied am Elferratstisch, Moritz K. In diesem Jahr bietet die Karnevalsgesellschaft Interessenten an, für einen Abend Elferrat zu sein. Moritz nutzte die Gelegenheit und ließ sich für einen Abend in die Welt der Narren entführen.

Natascha Bayer, oder auch Mechthild Bechthild genannt, unterhielt das amüsierte Publikum mit dem ihr eigenen Witz und Humor. Fast 20 Minuten strapazierte sie die Lachmuskeln der Gäste und bezog das Publikum immer wieder mit ein. Nachdem sie dem Elternstress bei der Leitung des Kinderschwimmens nicht gewachsen war, versuchte sie es mit der Betreuung der Senioren, was ihre Nerven als Bademeisterin jedoch ebenfalls bis aufs Äußerste anspannte. Für diese Paraderede mit ausdrucksstarkem Charakter belohnten die Närrinnen sie mit Standing Ovations und einer Rakete.


Meisterhafte Auftritte der Spitzenklasse


Tosenden Applaus gab es auch für die Zwischenshow des Grau-Blau-Balletts. Da hatte man sich für 2018 etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Tolle Kostüme sind bei solch einem Auftritt gewiss, jedoch gab es bei der Aufführung ein Novum. Statt Musik vom Band erfolgte eine Tina-Turner-Show vom Feinsten mit Begleitung durch die Profi-Sitzungs-Band unter Leitung von Mario Meister und gesangliche Begleitung von Melanie Gisch. Man hätte meinen können, die Rock-Röhre Tina stünde selbst auf der Bühne. So war der lautstarke Jubel des Publikums, das aus dem Staunen nicht mehr raus kam, vorprogrammiert.

Als Lebenskünstler zeigten sich die beiden ganz großen Karnevalisten Norbert Weber und Thomas Paulsen in fein glänzendem Zwirn und nahmen in ihrem Mundart-Zwiegespräch Männer, Frauen, Nachbarn in exzellenter Karnevalistenart aufs Korn. Dabei klärten sie die Zuschauer über das Bahlsen-Syndrom (du hast einen an der Waffel und gehst mir auf den Keks) und Verwandtschaftsverhältnisse mit Komplikationshintergrund auf.

Ein Glanzlicht des Abends setzte sicherlich der attraktive Auftritt der Grau-Blauen Engel Sandra Gebauer, Melanie Gisch und Sylvia Staudt, die die Ohren und Augen der Zuschauer mit ihrer hinreißenden Aufführung verwöhnten. Auch diese drei Auftritte ernteten neben dem Applaus eine Rakete als Dank.


Lachen bis die Tränen fließen


Publikumsmagnet Marlene Jaschke (Bernd Opitz) als Inbegriff von Weiblichkeit wurde dem Ruf, der ihm vorauseilt, mehr als gerecht. Wie immer verstand er es, den ganzen Saal dauerhaft zum Lachen zu bringen und ging spontan auf Kommentare der Gäste ein. Natürlich durften neben den missgeschicklichen Schilderungen der Erlebnisse von Marlene auch die mit ihrem Karl-Herrmann nicht fehlen. Ein spektakulärer Auftritt mit hervorragender schauspielerischer Leistung. Rakete inklusive.


Freunde für immer


Dann kam das große Sitzungsfinale mit einer exklusiven, hochkarätigen und perfekt einstudierten Schlussshow. 30 Tänzerinnen und Tänzer boten dem staunenden Publikum lebhaft einen meisterhaften Auftritt des Musicals Tarzan in berauschenden Kostümen und mit herausragenden tänzerischen Leistungen.

Trotz des nicht enden wollenden Beifalls ging es weiter im großen Sitzungsfinale mit dem eigens getexteten Schlusslied „Helau, Freunde für immer“ auf die Melodie von „Hollywood Hills“.

Den krönenden Abschluss bildete die Hymne des Vereins, das Grau-Blau-Lied, gesungen von Sandra Gebauer mit ihrer glasklaren, kräftigen und gefühlvollen Stimme, bei dem sich dann alle Mitwirkenden auf der Bühne versammelten, um gemeinsam zu singen. Die Aktiven der Karnevalsgesellschaft liefen an diesem Abend einmal mehr zur Höchstform auf und boten den Besuchern ein Programm, das keine Wünsche offenließ. So verstanden es die Grau-Blauen Akteure, ihrem närrischen Publikum eine große Freude zu bereiten und es für einige Stunden aus dem Alltag entfliehen zu lassen. Ein Rundum-Sorglos-Paket für einen Abend. Helau!

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